2012, Folge 17–20

  • Folge 17
    Der Film bewegt sich im Spannungsfeld zwischen heute und gestern, deckt die geheimen Pläne aus DDR-Zeiten auf, berichtet über Spätfolgen und zeigt, wie sich einst geschundene Mondlandschaften heute verwandeln Unter dem Zentrum Leipzigs liegen über eine Mrd. Tonnen Braunkohle. Ein Schatz, den die DDR-Führung unbedingt heben musste. Gerüchte besagen, die Stadt sollte deshalb zu großen Teilen abgebaggert werden. Was ist dran an dieser Geschichte? (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2012MDR
  • Folge 18
    Am 11. September 1996 wurden die Einwohner von Halle-Neustadt unsanft aus dem Schlaf gerüttelt. Ein Erdbeben der Stärke 4,8 auf der Richterskala erschütterte die Region. An jenem Morgen stürzte in 700 Metern Tiefe in der Grube Teutschenthal ein großer Teil des ehemaligen Kalibergwerks ein. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt: 25 Bergleute der Frühschicht waren schon auf dem Weg zur Einfahrt in die Grube. Minuten später hätten sie diese Schicht nicht überlebt. In der DDR wurde hier bis 1982 Kali abgebaut, größtenteils für den Export in den Westen. Zurück blieben 12 Millionen Kubikmeter Hohlräume. Ein „löchriger Schweizer Käse“ als tickende unterirdische Zeitbombe.
    Der Film rekonstruiert die Ereignisse und ihre Vorgeschichte, denn die Katastrophe kam nicht aus heiterem Himmel. 1940 brachen schon einmal die Stützpfeiler der Kaligrube. Damals kamen 42 Bergleute ums Leben. Zweimal bebte die Erde in Mitteldeutschland in den letzten 20 Jahren so stark, dass es auf der ganzen Welt registriert wurde. 1989 im thüringischen Völkershausen und 1996 in Halle-Neustadt und Teutschenthal in Sachsen-Anhalt. Von Menschenhand verursachte Erdbeben, ausgelöst durch den Raubbau an Kalisalz zu DDR-Zeiten. Damals gab es große Schäden, Völkershausen wurde fast vollständig zerstört. Können sich solche Ereignisse heutzutage wiederholen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.02.2012MDR
  • Folge 19
    Eine Geisterstadt liegt vor den Toren des beschaulichen Ortes Hillersleben im Norden von Sachsen-Anhalt. Hohläugige Wohnhäuser, ein leerstehendes Krankenhaus und ein verwaistes Schwimmbad stehen hier inmitten eines inzwischen undurchdringlichen Dschungels. Die verlassene Kaserne ist ein Stück konservierte Geschichte – die Geschichte der Roten Armee in Deutschland. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2012MDR
  • Folge 20
    Eines der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte versteckt sich auf dem beschaulichen Chemnitzer Kaßberg. In unmittelbarer Nachbarschaft des beliebten Wohngebiets befindet sich das leerstehende Kaßberg-Gefängnis. Ein imposanter Bau und zugleich ein Ort nahezu unbekannter Geschichte – die Geschichte vom Menschenhandel in der SED-Diktatur. „Freikauf“ lautet der Terminus für eines der geheimsten und bis heute umstrittensten aller deutsch-deutschen Geschäfte. Gegen Diamanten, Erdöl, Südfrüchte und Devisen. Am Ende spülte dieser Menschenhandel rund 3,5 Milliarden D-Mark in die klammen Kassen Ostberlins.
    Auf bundesdeutscher Seite wurde er als „besondere humanitäre Bemühungen“ bezeichnet. Ein Deal, der jahrzehntelang im Verborgenen blieb, aber mehr als zweieinhalb Jahrzehnte realer Alltag im geteilten Deutschland war. Für viele politische Gefangene in der DDR gilt der Kaßberg als „Tor zur Freiheit“. Die Betroffenen führte der Weg aus den Mühlen der SED-Strafjustiz direkt über den Chemnitzer Kaßberg in den Westen. In Bonn und Berlin wurden die Geschäfte beschlossen – die Untersuchungshaftanstalt Karl-Marx-Stadt hatte als größtes MfS-Gefängnis der DDR die besten Voraussetzungen, die aufwendigen Aktionen abzuwickeln.
    Der Kaßberg wurde Dreh- und Angelpunkt des Freikaufs politischer unbequemer Bürger. Von hier aus ging es direkt in das Aufnahmelager nach Gießen. Clemens Heitmann, Leiter der Chemnitzer Stasi-Unterlagenbehörde, ist Gründungsmitglied des Vereins Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis. Täglich hat er Kontakt zu Menschen, die hier inhaftiert waren, die der Kaßberg noch immer an jene Zeit in ihrem Leben erinnert, die geprägt war von der Unterdrückung durch das SED-Regime und der Hoffnung auf Freiheit.
    Der Film lässt diese ehemaligen Häftlinge zu Wort kommen, deckt die geheimen Deals zwischen DDR und Bundesrepublik auf und berichtet von Hintergründen und Abläufen der Freikäufe. Axel Bulthaupt verfolgt die Spuren dieses dunklen Kapitels der DDR-Geschichte, zeigt wie sich das frühere Stasi-Gefängnis mit geheimer Mission in das Gesicht des heutigen Kaßberg-Viertel integriert und blickt auf die unbestimmte Zukunft eines Ortes des Gedenkens und Erinnerns an die Opfer der SED-Diktatur. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.2012MDR

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