Miniserie in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Zülfikar, Stammhalter eines uralten Geschlechts osmanischer Beys, ist Erbe riesiger Ländereien von Göriçka im mazedonischen Seengebiet. Schon früh weckt sein Vater bei Jagd- und Kriegsspielen in ihm Stolz, Ehrgefühl und Abenteuerlust. Sein Neffe und Rivale Hikmet dagegen will von seiner türkischen Herkunft weniger wissen. Er studiert in Athen, heiratet dort eine orthodoxe Griechin und tritt sogar vom Islam zum griechisch-orthodoxen Glauben über. Währendessen streift Zülfikar auf seiner Stute durch die Berge und lässt sich von seinem Freund, dem schillernden Geschäftemacher Takis, zu einer Affäre mit einer Bartänzerin in Saloniki verführen.
    Zülfikar weiß nicht, dass seine Jugendliebe, die Albanerin Esma, einen Sohn von ihm erwartet. Als Kinder hatten sich die beiden ewige Treue geschworen. Als junger Mann hatte Zülfikar Esma dann endlich wieder getroffen. Doch aus eitel-männlicher Empörung darüber, dass sie sich ihm sofort hingab, schleuderte er ihr ins Gesicht, dass sie trotz seiner Liebe niemals die Mutter seiner Kinder werden darf. Im Jahr 1912 ergreifen Serbien, Griechenland, Montenegro und Bulgarien die Gelegenheit, dem geschwächten Osmanischen Reich auch noch die restlichen osmanischen Provinzen auf dem Balkan abzuringen.
    Bald schon ist das väterliche Erbe Göriçka von drei Grenzen zerschnitten. Zülfikar heiratet, ohne sie zu lieben, die Jüdin Myriam. Er möchte den letzten Wunsch seines Vaters, die Geburt eines Stammhalters, in Erfüllung bringen. Während sein Sohn Suleyman in einem Krankenhaus in Sarajevo geboren wird, wird dort der von Revolverschüssen verletzte Erzherzog Ferdinand eingeliefert. Als er an den Folgen des Attentats stirbt, bricht der Erste Weltkrieg aus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.11.2005arte
  • Folge 2
    In seiner Mission als geheimer Kundschafter für die Türken dient Zülfikar die Mühle von Esmas Vater als Unterschlupf. In Göriçka, wo die französischen Soldaten ihm auf den Fersen sind, muss er Sohn, Frau und Mutter alleine zurücklassen. Seinen Verfolgern entkommt Zülfikar stets ganz knapp. Schließlich schließt er sich einer Bande bulgarischer Rebellen an. Für die osmanentreue Landbevölkerung ist er mit seinem Widerstand längst zu einem Volkshelden geworden. Seine Frau Myriam jedoch muss ihr tapferes Schweigen über seinen Aufenthaltsort ebenso bitter bezahlen wie Esmas Vater. Beide finden den Tod.
    Erst eine Generalamnestie am Ende des Krieges ermöglicht es Zülfikar, seinen Sohn Suleyman und seine alte Mutter wieder zu sehen. Das Land ist verwüstet, Göriçka ist griechisch geworden und der Charme des alten Mazedoniens, des Nebeneinanders der unterschiedlichsten Völker, Kulturen und Religionen ist einer aufgepeitschten nationalistischen Stimmung gewichen. Griechenland und die Türkei beschließen einen gigantischen Bevölkerungsaustausch. Auch Zülfikars Familie wird aufgefordert, das Land in Richtung Türkei zu verlassen. Hikmet, mit einer Griechin verheiratet, bleibt Bürgermeister von Göriçka und erwirkt für Zülfikars Mutter und dessen Sohn Suleyman eine Sonderaufenthaltsgenehmigung.
    Für Zülfikar jedoch will er sich nicht einsetzen. Zülfikar beschließt, in der Grenzregion Albaniens Asyl zu suchen, deren Bewohner einst „Söhne des Adlers“ gerufen wurden. Aufnahme in seinem Haus in Körçé finden auch die verwaiste Esma und ihr Sohn Rasit. Zülfikar unterstellt sich den Regierungsdiensten Premierminister Zogs und bringt es bis zum Parlamentarier. Als er sieht, dass die Demokratie auch in Albanien nur eine Farce ist, steht er vor der Entscheidung, Sohn Suleyman endlich zu sich zu holen und sich nur noch seinen Ländereien zu widmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.11.2005arte
  • Folge 3
    Voll Groll über seinen Vater Zülfikar, durch dessen Zusammenleben mit Esma er sich verstoßen fühlt, kehrt Suleyman von Albanien zurück nach Göriçka, wo ihn Onkel Hikmet mit offenen Armen empfängt und später in Athen Jura studieren lässt. In Albanien erobert der frühere Diktator Zog wieder die Macht. Zog lässt sich mit Unterstützung Mussolinis zum König krönen. Zülfikar ist bitter enttäuscht. Wofür hatte man die Angriffe der Griechen abgewendet, wenn man sich nun an Italien verkauft? Die politische Stimmung auf dem Balkan radikalisiert sich zusehends.
    So ist es Zülfikar ein Dorn im Auge, wie Rasit – Zülfikar weiß noch nicht, dass er dessen Vater ist – seinem Lehrer Enver Hodja, einem Kommunisten, in den Untergrund folgt und zur Revolte gegen das faschistische Italien aufruft. Auch Suleymans Heirat mit Pembé, der Tochter seines Rivalen Hikmets, verletzt den Stolz des Vaters tief. Im Jahr 1939 fällt Mussolini in Albanien ein. König Zog flieht auf der Stelle. Weil er einen Kollaborateur erschossen hatte, wird Zülfikar ins Gefängnis geworfen.
    Während er in seiner Haft auf die Verurteilung wartet, greift Mussolini 1940 auch noch Griechenland an. Den griechischen Truppen gelingt es jedoch, die Italiener bis hinter Körçé zurück zu drängen und Zülfikar wird von seinem Sohn Suleyman, der zu seinem Schrecken die griechische Uniform trägt, aus dem Gefängnis befreit. Die letzten Kämpfe haben Zülfikars Besitzungen in Albanien völlig zerstört. Sein Haus ist in ein Lazarett verwandelt. Im April 1941 startet Hitlers Wehrmacht eine große Offensive auf dem Balkan.
    Jugoslawien und Griechenland kapitulieren. Suleyman kehrt zu Frau und Tochter nach Göriçka zurück. Zülfikar und Esma entscheiden sich, in den Widerstand zu gehen. Sie schließen sich in den Bergen einer Partisanengruppe an, die von Rasit angeführt wird. Unterdessen wird Hikmet in Göriçka von den Deutschen erschossen. Als Suleyman die Überschreibung der Besitzungen regeln will, wird er von den neuen Machthabern kaltschnäuzig enteignet, weil seine Mutter Jüdin gewesen ist. Wird Takis, der alte Freund des Vaters, ihn überreden können, nach Amerika auszuwandern? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.11.2005arte
  • Folge 4
    1944: In Monastir flüchtet Zülfikar vor den Deutschen zu seiner früheren Geliebten, der Cabaretsängerin Nadire. Ihr gegenüber erwähnt er, wo sich seine Partisanengruppe aufhält. Doch Nadire verrät einem deutschen Offizier das Versteck der Widerständler. Als Zülfikar zurückkehrt, findet er unter den Leichen auch Esma mit durchschnittener Kehle vor. Völlig verzweifelt will Zülfikar nach Monastir, um Rache zu üben. Aber Titos Partisanen haben die Stadt inzwischen erobert. Auf den Straßen schwenkt eine jubelnde Menge rote Fahnen. Mit dem Sieg der Roten Armee schlägt die Stimmung um. Einsam kehrt Zülfikar nach Albanien zurück.
    Dort muss er sich in einem politischen Prozess verantworten. Man wirft ihm seinen Grundbesitz, die engen Kontakte zu dem früheren albanischen König Zog und auch die Verhinderung kommunistischer Freiheitsaktionen vor. Der kommunistische Politkommissar Rasit – Zülfikar selbst weiß immer noch nicht, dass er dessen Vater ist – rettet ihn vor der Erschießung und schickt ihn in den Arbeitsdienst auf ein landwirtschaftliches Kollektiv. Nach der Jaltakonferenz 1945 wird ein Teil des Seengebiets den Sowjets unterstellt, Göriçka als griechisches Gebiet fällt an die West-Alliierten.
    Dort kümmert sich Pembé allein um die Familienbesitzungen. In ihrer Einsamkeit beginnt sie eine leidenschaftliche Affäre mit Dimitri, einem kommunistischen Untergrundkämpfer. Gebrochen von den entsetzlichen Erlebnissen im Konzentrationslager und ohne seine Tochter kehrt ihr Mann Suleyman zurück. Nach und nach lebt er sich wieder ein, Pembé aber bleibt er fremd. Fest entschlossen, seinem Land den Weg zu einer friedlichen Demokratie zu ebnen, ist sich Suleyman nicht zu schade, sich von Takis Vangelis, dem großen Kollaborateur, Waffenhändler und Magnaten, finanziell unterstützen zu lassen.
    Pembé wendet sich tief enttäuscht von Suleyman ab und flüchtet mit ihrem Säugling zu Dimitri und den kommunistischen Partisanen in die Berge. Mit ihrer Hilfe gelingt es den Untergrundkämpfern, den wegen seines Vermögens und seiner Kontakte von allen Seiten hofierten Takis als Geisel zu nehmen. Aber auch Albanien benötigt dringend die Waffen, die nur Takis liefern kann. Nun soll Zülfikar, der die mazedonischen Berge wie seine Westentasche kennt, als Unterhändler seinen alten Freund auslösen und nach Albanien geleiten. Bei der Übergabe aber überstürzen sich die Ereignisse und wieder scheint Takis seinen Kopf aus der Schlinge ziehen zu können … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 25.11.2005arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Das Vermächtnis der Osmanen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…