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Berücksichtigt werden zunächst nur Produktionen, die ab 2016 ausgestrahlt wurden.
    • Alternativtitel: Wem gehört die Stadt - Bürger in Bewegung
    Als ein Großinvestor ankündigt, auf einem ehemaligen Industrieareal mitten in Köln-Ehrenfeld eine Shopping-Mall zu bauen, werden Proteste der Bürger laut. Der Bürgermeister des Stadtteils versucht zu vermitteln. Er möchte die Anwohner an der Gestaltung ihres Viertels beteiligen. Doch während die Bürgerinitiative noch über visionäre Alternativen diskutiert, hat die Stadtverwaltung schon ganz andere Pläne auf dem Tisch. Anna Ditges drehte ihren Film zwei Jahre lang im Mikrokosmos der größten deutschen Provinzstadt.
    Sie zeigt exemplarisch auf, was passiert, wenn Anwohner, Investoren, Politiker und Stadtplaner ihre ganz unterschiedlichen Vorstellungen von der Zukunft eines Viertels unter einen Hut bringen müssen. Mit unverstelltem Blick und einem Augenzwinkern erzählt Anna Ditges von einer existenziellen Auseinandersetzung zwischen Menschen mit unterschiedlichsten, oft unvereinbaren Lebenswelten und Wertevorstellungen. Im Spannungsfeld von Engagement, Eigennutz und Sinnstiftung geht sie der Frage nach, wie Demokratie im Alltag funktionieren kann und wie viel politische Verantwortung die eigene Heimat für jeden Einzelnen bedeutet.
    Dabei kommt eine weitere Frage auf: Wem gehört die Stadt? Den Beamten, die sie verwalten? Den Bauherren, die sie kaufen? Oder den Menschen, die sie bewohnen? Anna Ditges hat während der Ereignisse ihres Films selbst in Köln-Ehrenfeld gelebt und gearbeitet. Um hautnah, aber unaufdringlich bei vielen Situationen dabei sein zu können, hat sie nicht nur Buch und Regie, sondern auch Kamera, Ton, Schnitt und Produktion übernommen.
    Das Helios-Areal gilt als Herzstück des Kölner Stadtteils Ehrenfeld: Mit seinem weithin sichtbaren Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert, mit den alten Werkhallen, in denen sich Clubs und Konzerträume, Werkstätten und Kreativbüros eingerichtet haben, und mit den vielen Brachflächen dazwischen verkörpert das idyllisch-heruntergekommene Gelände das besondere „Potenzial“ eines früheren Arbeiterviertels, das gerade zum In-Viertel wird. Doch wo die Ehrenfelder einen ihrer letzten alternativen Lebensräume am Rande einer dicht bebauten Innenstadt bewahren möchten, sehen Investoren und Stadtplaner vor allem ein riesiges ungenutztes Grundstück in Bestlage, das immer weiter zu verfallen droht.
    Hier könnte so vieles entstehen, so viel gebaut und so viel Geld verdient werden. Großinvestor und Bauunternehmer Bauwens-Adenauer entscheidet sich für ein Einkaufszentrum. Der Protest lässt nicht lange auf sich warten. Gastronomen und Handwerker, deren Existenz durch den geplanten Abriss auf dem Spiel steht, aber auch Anrainer und Nachbarn sehen die Shopping-Mall als Bedrohung für die gewachsene Infrastruktur und für den Einzelhandel des Viertels.
    Unterschriften werden gesammelt und eine Bürgerinitiative gegründet, deren Arbeitsgruppen nachhaltige und bürgernahe Konzepte zur Nutzung des Geländes erarbeiten wollen. Mit Unterstützung von Bezirksbürgermeister Wirges, dem die Menschen in „seinem Veedel“ am Herzen liegen, kommt es zu einem Bürgerbeteiligungsverfahren, in dem Vertreter der Stadt zwischen den Interessen von Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft vermitteln und abwägen sollen.
    Bald stehen erste Modelle im Raum. Kulturstätten, bezahlbarer Wohnraum, ein Park wäre schön, oder doch lieber ein Parkhaus? Visionäre und Pragmatiker, Radikale und Resignierte streiten über Machbarkeit und Kompromisse. Doch am Ende des konfliktreichen Prozesses steht eine Lösung, die so niemand erwartet hätte. Protagonisten: Hanswerner Möllmann, Paul Bauwens-Adenauer, Josef Wirges, Almut Skriver, Sabine Voggenreiter, Christiane Martin, Andrea Rauber, Andreas von Wolff, Anne Luise Müller, Erol und Özgül Günes, Markus Buchal (Text: ZDF)
  • Der israelische Videokünstler Itamar Rose hat auf YouTube keinen Erfolg. Er trifft virale Stars auf der ganzen Welt, um hinter das Geheimnis ihrer Errungenschaften zu kommen. Was er von ihnen lernt, testet Itamar im Selbstversuch – nicht immer mit dem gewünschten Ausgang. Auf der Jagd nach Views lernt er allmählich die dunkle Seite von YouTube kennen. Herrscht hier wirklich noch die globale Content-Demokratie, oder ist das nur Fassade? Protagonisten: Itamar Rose, Yosemite Bear, Karine Nahon, Chris Pierdomenico, Chuck Testa, David DeVore, Judson Laipply, Gregory Jackson, Bria Kam, Chrissy Chambers. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.10.2019ZDF
  • Nach einer Flugzeugkatastrophe quälen den Fluglotsen Markus Hofer Schuldgefühle: Er fühlt sich für den Tod von 83 Menschen verantwortlich. Seine Frau Franziska sucht Zuflucht aus dieser Enge in einer Affäre. Und Polizist Harald Kirchschläger, der am Unglücksort im Einsatz war, wird immer wieder von seinen Erinnerungen heimgesucht. Erik Loth hat Frau und Kind bei dem Absturz verloren – er kann seinen Schmerz auch dann nicht überwinden, als er der jungen und lebenslustigen Daniela begegnet. Während alle versuchen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, bemerken sie nicht, dass sie bereits auf die nächste Katastrophe zusteuern.
    Inspiriert von wahren Begebenheiten, als 2002 über dem Bodensee zwei Flugzeuge kollidierten, erzählt „10 Sekunden“ von Nicolai Rohde, losgelöst von den tatsächlichen Ereignissen, von den Konsequenzen einer derartigen Tragödie. Aus verschiedenen Perspektiven und auf verschiedenen Zeitebenen versucht das einfühlsame Drama nachzuvollziehen, ob und wie ein Leben „danach“ möglich ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.07.2012ZDF
    lief zuvor bereits außerhalb der Reihe
  • Andere Länder – andere Sitten. Jahr für Jahr begeben sich weltweit Jugendliche auf den Weg ins Ausland, um in einer anderen Kultur heimisch zu werden. Was sie dort erleben, ist manchmal komisch, manchmal tragisch. Immer aber müssen Grenzen und Freiräume ausgelotet und diskutiert werden. „12 Monate Deutschland“ folgt vier Austauschschülern aus drei Kontinenten in deutsche Gastfamilien und lässt die Zuschauer teilhaben an ihren Enttäuschungen und ihren Erfolgen im Umgang mit der Fremde. Kwasi kommt aus der Millionenstadt Accra (Ghana) ins thüringische Rastenberg mit 2741 Einwohnern.
    Es war die Idee seiner Mutter, ihn für ein Austauschjahr nach Deutschland zu schicken. Über Deutschland weiß er nicht viel, und er hatte nicht damit gerechnet, dass er nun Klöße essen und Holz hacken soll. Nairika kommt aus Pittsburg (USA) nach Berlin-Neukölln und sehnt sich nach Familienanschluss, den sie bei ihrer alleinerziehenden Gastmutter nicht bekommt. Ihr Gastbruder will nicht viel von ihr wissen, und so macht sich Nairika eigenständig auf die Suche nach einer neuen Gastfamilie.
    Constanza kommt aus einer Großstadt im Süden Chiles in ein 200-Einwohner-Dorf in der Nähe von Stendal in Sachsen-Anhalt. Sie freut sich auf die Gastfamilie und erlebt zunächst eine große Sprachlosigkeit. Eduardo stammt von der vor Venezuelas Küste liegenden kleinen Insel Margarita und kommt in die Millionenstadt Hamburg. Er liebt deutschen Fußball, soll aber mit seiner Familie am Esstisch über Politik, Kunst oder Literatur diskutieren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.10.2011ZDF
  • Die Kabarettistin Astrid ist im sechsten Monat schwanger, als sie erfährt, dass ihr Kind nicht gesund ist. Die Nachricht stellt sie und ihren Mann vor eine Entscheidung über Leben und Tod. Die Bühne, das Scheinwerferlicht – Astrid lebt ihren Beruf mit Hingabe, und Markus unterstützt sie als ihr Manager. Doch die Krankheit des Ungeborenen und die damit verbundene Gewissensfrage werfen ihr Leben aus der Bahn und ihre Beziehung kommt an ihre Grenzen. Zunächst wissen beide nicht, wie sie mit der Diagnose Down-Syndrom umgehen sollen, doch sie entscheiden sich gemeinsam für das Kind. Mit der gleichen Stärke, mit der sie bisher ihren Alltag in der Öffentlichkeit gemeistert haben, bereiten sich die zukünftigen Eltern auf ein Leben mit einem behinderten Kind vor.
    Unverdrossen stellen sie sich dem Unverständnis und den hilflosen Reaktionen im Freundes- und Verwandtenkreis. Bald verliert die Diagnose ihren Schrecken, und die Vorfreude auf das gemeinsame Baby kehrt zurück. Als dann eine weitere Untersuchung das ganze Ausmaß der Behinderung sichtbar macht, trifft diese Nachricht die Eltern umso härter. Das Kartenhaus aus Mut und Optimismus droht zusammenzustürzen. Wieder wollen Astrid und Markus alle Entscheidungen gemeinsam treffen, wieder wollen sie einen Weg finden. Aber die Prognose ist jetzt ungleich komplexer: Ein schwerer Herzfehler wurde festgestellt.
    Plötzlich stehen sie vor einem Gewissenskonflikt. Sie müssen entscheiden, ein behindertes und schwer krankes Kind zur Welt zu bringen oder die Schwangerschaft im sechsten Monat zu beenden. Im Staffellauf zwischen Diagnosen und Ratschlägen trennen sich ihre Meinungen. Wer kann wissen, ob das Kind leiden, ob sein Leben lebenswert sein wird? Die Suche nach der richtigen Antwort stellt alles in Frage: die Beziehung, den Wunsch nach einem Kind, ein Leben nach Plan. Umgeben von medizinischem Fachpersonal, Statistiken und Prognosen wird Astrid bewusst, dass nur sie allein diese Entscheidung treffen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.03.2018ZDF
  • In vier Familien eskalieren kurz vor Weihnachten die Konflikte. Daraufhin müssen vier sehr unterschiedliche Jugendliche den Heiligabend in der Psychiatrie verbringen. Zu ihrem Glück steht ihnen der unkonventionelle Arzt Dr. Wolff zur Seite, der in allen vier ihre Stärken erkennt und ihnen mehr zutraut als sie sich selbst. Sie erleben ein unvergessliches Weihnachten voll Trotz und Traurigkeit, voll Ironie und Überraschungen.
    „4 Könige“ lebt vom lebendigen Spiel seiner jungen Hauptdarsteller: Jella Haase („Kriegerin“, „Fack ju Göhte 1 und 2“, Jannis Niewöhner („Rubinrot“, „Ostwind“), Paula Beer („Poll“, „Das finstere Tal“) und Moritz Leu („Der Nachtmahr“). Theresa von Eltz versammelt hier den jungen, talentierten Nachwuchs und ergänzt ihn mit Clemens Schick („James Bond – Casino Royale“, „Das finstere Tal“) und Anneke Kim Sarnau („Honig im Kopf“) zu einem starken Schauspieler-Ensemble. Einfühlsam erzählt sie nach einem Drehbuch von Esther Bernstorff die Geschichte von vier Heranwachsenden, die ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen. Ernst und stimmungsvoll, ist „4 Könige“ ein etwas anderer Weihnachtsfilm. (Text: ZDF)
  • 110 Min.
    Sechs Fußballfans zelebrieren nach Abpfiff der regulären Spielzeit mit Radikalität und ohne Rücksicht auf Schmerzen den Spaß an der Gewalt in der dritten Halbzeit. Für Florian, Otto, Henning, Christian, Tamer und Mischa, die alle unterschiedlicher nicht sein können, ist ihr Fanclub das Zentrum ihres Lebens. „66/​67“ ist der Name des Clubs und das Jahr, in dem Eintracht Braunschweig Deutscher Fußballmeister wurde. Die sechs jungen Männer haben sich mit ihrem „66/​67“-Branding heroisch das Versprechen gegeben, bedingungslos füreinander einzustehen.
    Hinter dem Fan-Dasein steckt der tiefe Wunsch, eine Konstante im Leben zu finden, die unantastbar ist. Nach und nach entdecken die Jungen jedoch, dass ihre Schwierigkeiten nicht mehr innerhalb der Gruppe zu lösen sind. Und so hat jeder seine eigenen Probleme, die hauptsächlich außerhalb des Stadions liegen. Anführer der Gruppe ist Florian. Sein Ingenieurs-Studium hat er mit „sehr gut“ abgeschlossen und steht nun vor der Entscheidung, die Dependance des Unternehmens seines Vaters in China zu übernehmen.
    Dass er den Abschluss längst in der Tasche hat, verschweigt er – seinem Vater, seinen Freunden und auch seiner Geliebten Özlem. Für Henning ist die Clique eine Flucht aus dem tristen Polizisten-Alltag. Doch sein Bruder und sein Vater sind auch bei der Polizei, und deren Bereitschaft, Hennings illegalen Aktionen noch länger zuzusehen, ist endgültig erschöpft. Auch Tamer muss sich entscheiden. Sein Vater Yildiz, Besitzer und Namensgeber der Stammkneipe der „66/​67er“, liegt im Sterben, und das „Yildiz“ steht vor dem Bankrott.
    Der homosexuelle Otto, der sich mit Jobs aller Art über Wasser hält und nie einem Streit aus dem Weg geht, sieht das Auseinanderdriften der Freunde am klarsten. Längst hat er mitbekommen, dass Mischa auf dem Absprung ist und dass Fabian und Özlem, Tamers Schwester, insgeheim ein Verhältnis haben. Und er ist es auch, der die Katastrophe kommen sieht, als Christian, der letzte der Truppe, mit seinem Heiratsantrag vor vollem Stadion bei seiner langjährigen Freundin Mareille kein Glück hat. Otto weiß, dass nur Florian Christian jetzt noch halten kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.07.2011ZDF
  • 105 Min.
    Monika Schweier hat mit schwierigen Witterungsbedingungen zu kämpfen, die die Ernte gefährden. Doch der Tod von geliebten Menschen wiegt viel schwerer, als alle anderen Widrigkeiten.
    Berta Zenefels (83) hat ihren Gast- und Bauernhof in der Oberpfalz nie verlassen. Ohne Nachfolge droht dem verschuldeten Hof das Aus. Da steht plötzlich ihre Enkelin Monika (34) vor der Tür. Trotz Abitur, Auslandsaufenthalten und erfolgreichem Studium entscheidet sie, ihr modernes Leben hinter sich zu lassen, um den Familienbesitz zu retten. Ihre Schwester Hannah will herausfinden, was Monika antreibt und ob sie dort wirklich ihr Glück finden kann. Berta Zenefels hat das Meer nie gesehen. Tagein, tagaus stand die Wirtin in der Küche, in der sie für ihre Gäste Tausende Schnitzel gebraten hat. Ein Leben geprägt von harter Arbeit, das heute niemand mehr so führen möchte. Dabei musste sie alle ihre Männer – den ersten Sohn, den Ehemann, ihren Enkel und gerade noch ihren letztgeborenen Sohn – beerdigen.
    Sie alle lebten und starben für den großen Traum, den „Zollhaus“ genannten Gast- und Bauernhof. Dass Monika diesen Hof nun übernehmen will, findet ihre Schwester, die Filmemacherin Hannah, nicht gut. Sie kann das nicht verstehen. Bis zu diesem Moment waren Leben und Träume der Schwestern untrennbar miteinander verbunden. Doch seitdem Monika auf dem Hof ist, hat sie keine Zeit mehr. Monikas Entscheidung für ein Leben als Gast- und Landwirtin stellt auch Hannahs Lebenskonzept infrage. „80.000 Schnitzel“ ist der zweite Film in der Reihe „Zum Weltfrauentag: Drei Filme von Frauen über Frauen“. Es folgt „Frauenzimmer – Lust kennt kein Alter“ am 22. März 2021. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.03.2021ZDF
  • Überall auf der Welt gibt es politische Probleme, von denen eigentlich jeder denkt, dass sie endlich mal gelöst werden sollten. So ist es auch in Israel und Palästina. Israelis und Palästinenser sind nach jahrzehntelangen Kämpfen und ständigen Verhandlungen müde, immer wieder ergebnislos auseinanderzugehen. Da kommen die Erzfeinde auf eine unkonventionelle Idee: Ein Fußballspiel soll den Nahostkonflikt endgültig beenden. Der Einsatz ist hoch: Wer verliert, muss das gelobte Wüstenland verlassen. Der Sieger bekommt alles, von Jaffa bis Jerusalem, von Galiläa bis Eilat.
    Kein Streit mehr, keine Kriege, endlich Ruhe. Klingt einfach, ist es aber natürlich nicht. Denn bevor das Jahrhundertspiel überhaupt steigen kann, müssen schwierige Fragen geklärt werden: Wo soll gespielt werden? Welches Land ist für beide Länder neutral genug, um den Schiedsrichter zu stellen? Müssen die Spieler in Israel und Palästina leben, oder reicht schon die Abstammung? Um die Rahmenbedingungen zu klären, schicken die Regierungen beider Nationen die Chefs ihrer Fußballverbände, Ziad Barguti aus Palästina und den Israeli Ozon, in die Verhandlungen.
    Die hitzig geführten Debatten entwickeln sich zum absurden Spiegelbild des Konflikts, der seit Jahrzehnten weltweit aufs Neue die Nachrichten beherrscht. Wie im echten Leben ist den Kontrahenten jedes Mittel recht, um den Gegner zu schwächen. Das israelische Militär setzt die palästinensische Mannschaft an Checkpoints in der Westbank fest, schließt die Grenzen und verhindert die Einreise des palästinensischen Superstars Ahmed Hany, der in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach Tore am Fließband schießt.
    Im Gegenzug verbündet sich Palästina mit Iran, lässt sich von Saudi-Arabien mit Sportschuhen ausstatten und schleust Spieler über ein geheimes Tunnelsystem ein. Um ihre Mannschaften auf die existentielle Begegnung angemessen einzustimmen, setzen die Verbandschefs auf Rundreisen zu historischen Hotspots und Orten großer Militärerfolge. Und wenn ein Kicker an einer kulturellen Identitätskrise zu zerbrechen droht, finden sich auch Lösungen.
    Gewissensbisse plagen auch den deutschen Trainer der Israelis. Nach einem Besuch einer Holocaust-Gedenkstätte kommt Herr Müller ins Grübeln: Das Schicksal Israels in den Händen eines Deutschen ist vielleicht doch etwas zu viel der Verantwortung. Während die alten Herren am Verhandlungstisch über die Details streiten, läuft in den Medien die Vorberichterstattung auf das sportlich-politische Großereignis auf Hochtouren. Eine neutrale Spielstätte ist auch bald gefunden, und es kommt schließlich zum Showdown im portugiesischen EM-Stadion von Leiria.
    Die Kneipen sind voll, das Bier fließt in Strömen, die ganze Welt sitzt gebannt vor dem Fernseher. Mit Humor, Ironie und Warmherzigkeit erzählt der Film die wochenlangen Vorbereitungen auf den entscheidenden Moment aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Itay Meirson „Milchemet Tisheem Hadakot“ („Der 90-Minuten Krieg“). Das kleine Fernsehspiel strahlt den Film anlässlich des 70. Jubiläums der Staatsgründung Israels aus. (Text: ZDF)
  • Der Film porträtiert das Schicksal mehrerer Jugendlicher – Sunny, Toni, Krümel, JJ, Stöpsel, Soja und Za – die schon im Alter von 11, 12 oder 13 Jahren entschieden haben, von zu Hause wegzugehen und für eine bestimmte Zeit oder dauerhaft auf der Straße zu leben. Menschen also, von denen jeder einzelne mittlerweile auch schon neun Leben gelebt haben könnte. Trotz teilweise enormer seelischer und körperlicher Beschädigungen haben sie erstaunliche Talente und Fähigkeiten. Dieser Reichtum an persönlichen Möglichkeiten steht im Mittelpunkt des Films.
    Die Jugendlichen erzählen vor neutralem Hintergrund im Studio von ihren Leben. So kommen sehr persönliche, mitreißende und berührende Zeugnisse zustande. Einige haben ihre Musikinstrumente mitgebracht und spielen spontan, andere zeigen Fotos oder künstlerische Arbeiten. So entstehen filmische Porträts wie in einer Ausstellung. Vorurteile und Klischeevorstellungen über „Penner“ und „Punks“ lösen sich auf. Die Jugendlichen werden in ihrer Einmaligkeit erkennbar.
    In der Bundesrepublik leben mindestens 9000 Jugendliche vorübergehend oder dauerhaft auf der Straße. Es gibt Schätzungen, die von einer deutlich höheren Anzahl ausgehen. Die Jugendlichen kommen aus allen sozialen Schichten. Die durchschnittliche Dauer des Straßenlebens beträgt fünf Jahre, erreicht aber auch 15 Jahre und mehr. Fast 2000 dieser „Straßenkinder“ halten sich in Berlin auf. Nur ein Drittel von ihnen ist auch hier geboren. Der Rest kommt aus Kasachstan, dem Kosovo, Chemnitz, Thüringen oder einem anderen Teil der Welt. (Text: ZDF)
  • Pelin Yolcu lebt in Berlin Wedding mit ihren drei Kindern. Die Hartz-IV-Gelder sind knapp und die Schulden hoch. Pelin arbeitet schwarz als Tätowiererin. Sie will eine gute Mutter sein, hat siedoch sonst wenig gesellschaftliche Strukturen und Wurzeln. Ihr neuer Liebhaber, Prince Edin, ist ein Weddinger Kiezgangster. Da verwechselt der kleine Elvis Ecstasy-Pillen aus Edins Jackentasche mit Süßigkeiten. Er kommt gerade so mit dem Leben davon – da beschließt Pelin schweren Herzens, einen Schlussstrich unter die Beziehung mit Edin zu setzen. Sie verrät seinen Namen an das Gericht, um eine vom Amt drohende Trennung von ihren Kindern zu verhindern.
    Sie stimmt einer vom Jugendamt verordneten Kur zu, bei der sie in Begleitung der Kinder physisch und psychisch Erholung finden soll. Doch Edin erfährt vom Verrat und bedroht Pelin. Die vom Gericht vorgeschriebene Reise in ein Mutter-Kind-Heim an der See gleicht einer Flucht. Wie im Urlaub kommt sich Pelin vor, sie hat das Gefühl, wie auf einem anderen Planeten zu leben: das Meer, die Sonnenuntergänge, die aufgeräumten Zimmer. Pelin kann an Aerobic-Kursen und Massagen teilnehmen, und für sie und die Kinder wird täglich gekocht. Sie freundet sich mit Christa Wäldrich an, die mit ihrer Tochter Jessica an der Kur teilnimmt.
    Um an Geld zu kommen, versucht die bankrotte Pelin erfolglos, Tätowieraufträge an Land zu ziehen. Sie erfährt, dass sie von Edin schwanger ist und ihr viertes Kind erwartet. Hin- und hergerissen, ob sie das Kind bekommen soll, spielt sie mit dem Gedanken an Abtreibung. Doch plötzlich taucht Edin in der Klinik auf und verspricht ihr, sich um das Kind zu kümmern, wenn sie mit ihm noch einen letzten Deal durchführt. Sie soll Kokain per Ostseefähre nach Dänemark bringen. Da Pelin Edin gegen ihren Verstand liebt, lässt sie sich auf den Deal ein. Doch Christa, die sie als Alibifigur mit auf die Tour nimmt, macht einen Strich durch Pelins Rechnung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.05.2012ZDF
  • AGGREGAT zeigt Beobachtungen im Bundestag, in Redaktionen und auf öffentlichen Plätzen in einer Zeit der gesellschaftlichen Spaltung durch Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus. Gedreht wurden die dokumentarischen Episoden in den Jahren 2016 und 2017. Drehorte waren die Redaktionen der „Bild“-Zeitung und der „taz“, das ARD-Hauptstadtstudio und der MDR, Konferenzräume im Bundestag, Marktplätze in Dresden und Gaststätten in Sachsen. Der Film zeigt Fragmente aus einem Land im Umbruch: Politiker üben in der Gruppe körperliche Abwehrtaktiken und wie sie mit Menschen sprechen sollen, die sagen: „Die kriegen alles und wir nichts.“ In einer Redaktionskonferenz der „Bild“-Zeitung geht es um syrische Straftäter und Kaffeefahrten.
    Eine Kunstführung im Reichstag beschäftigt sich mit der Skulptur „Tisch mit Aggregat“ von Joseph Beuys. Ein Fernsehbeitrag des MDR über Rechtspopulismus wird geschnitten. Eine Menge ruft: „Volksverräter“. „Lügenpresse“. Die Protagonisten sind: Nikolaus Blome, Karamba Diaby, Martin Dulig, Tanit Koch, Christhard Läpple, Jana Merkel, Sabine am Orde, Susann Rüthrich, Volker Wagner, Lukas Wallraff und andere. (Text: ZDF)
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 30.08.2021 angekündigt
    • Alternativtitel: Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten (1): Alki Alki
    Tobias und sein Kumpel Flasche sind seit ihrer Jugend Freunde fürs Leben. Tobias hat einen guten Job, Familie und trägt Verantwortung. Trotzdem scheint er nicht erwachsen zu werden. Er rockt mit Flasche die Diskotheken und feiert mit Leuten, deren Vater er sein könnte. Nach und nach verliert er den Führerschein, Aufträge im Büro, die Freude an seinen Kindern, und auch das Liebesleben mit seiner Frau bleibt auf der Strecke. Tobias gerät zunehmend mit seiner Frau Anika, den drei Kindern und seinem Kompagnon Thomas in Streit. Als er einen Autounfall baut, der beinahe seinen Kindern das Leben kostet, realisiert Tobias immer mehr, dass ihm die Freundschaft zu Flasche nicht gut tut. Er beschließt, sich von Flasche zu trennen. Doch als er zu dieser Erkenntnis kommt, ist es lange schon zu spät. Tobias kann Flasche nicht loswerden. Also dreht sich die mörderische Spirale weiter. (Text: ZDF)
  • Paul ist ein Migrant aus Kamerun. Im Flüchtlingscamp im Norden Marokkos lernt er Filmemacher Jakob Preuss kennen, der ihn über Spanien und Frankreich bis nach Berlin begleitet. Paul schafft es, auf einem Schlauchboot von Marokko nach Spanien überzusetzen. Er überlebt nur knapp. Das Land seiner Träume ist Jakobs Heimatland Deutschland, dahin will er weiterreisen und sich dort ein neues Leben aufbauen – am besten mit Jakobs Hilfe. Jakob steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll er Paul aktiv bei seinem Streben nach einem besseren Leben in Deutschland unterstützen oder in der Rolle des beobachtenden Filmemachers bleiben? Viereinhalb Jahre, nachdem Pauls Odyssee begonnen und er seine Mutter in Kamerun verlassen hat, zieht er zu Jakobs Eltern ins ehemalige Kinderzimmer des Regisseurs.
    Und doch bleibt seine Zukunft in Deutschland ungewiss. In „Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung“ beleuchtet Regisseur Jakob Preuss die einzelnen Aspekte der Migrationsdebatte ergreifend und anschaulich anhand des bewegenden Einzelschicksals von Paul Nkanami. Der Film thematisiert sowohl die Fluchtursachen, das Leben im Transit, die Gefahren einer Mittelmeerüberquerung, die Sichtweisen des Grenzschutzes als auch die Vorgaben durch das Europäische Asylsystem bis hin zur Ankunft am Sehnsuchtsort und die gelebte Willkommenskultur.
    Jakob Preuss schafft es, dem Thema Migration durch Paul Nkamani ein Gesicht zu geben. Im Rahmen des 38. Filmfestivals Max Ophüls Preis feierte „Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung“ seine Deutschlandpremiere im Dokumentarfilmwettbewerb. Seitdem wurde der Film auf zahlreichen Festivals prämiert und gewann unter anderem beim 20th Shanghai International Film Festival den Golden Goblet Award als Bester Dokumentarfilm. Ein Film über eine persönliche Migrationsgeschichte und eine ungewöhnliche Freundschaft in einem politisch und weltgeschichtlich brisanten Umfeld. Mit Paul Nkamani und anderen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.06.2018ZDF
    • Alternativtitel: Die Welt aus erster Hand: Altiplano
    Die gefeierte Kriegsfotografin Grace gibt nach einem schrecklichen Vorfall in Bagdad ihren Beruf auf. Ihr Mann Max arbeitet als Arzt in den Hochanden. Als er plötzlich unter ungeklärten Umständen in dem abgelegenen Dorf Turubamba ums Leben kommt, beschließt Grace in die Anden zu reisen. Die Ursache für die Unruhen in der sonst so friedlichen Region scheint eine Quecksilberkonta-minierung zu sein, ausgelöst durch Minenarbeiten. In Turubamba lebt auch die junge Saturnina, die ihren Verlobten durch eine Quecksilbervergiftung verliert.
    Getrieben vom Mut der Verzweiflung kämpft Saturnina mit allen Mitteln gegen die Unterdrückung durch die Ausbeuter und für die Rechte ihres Volkes. Auch Grace gelingt es in den Hochanden schließlich, ihr Trauma zu bewältigen, gleichzeitig die Ursachen eines bis dahin unbekannten Krieges zwischen der Bevölkerung und den Quecksilberminen aufzudecken und ihr Gespür für die Fotografie wieder zu entdecken. „Altiplano“ ist der zweite Film der dreiteiligen Reihe „Die Welt aus erster Hand“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.10.2012ZDF
    lief zuvor bereits außerhalb der Reihe
  • Zivildienst in einer Begegnungsstätte in Polen? Das stand auf Svens Wunschliste nicht ganz oben. Es war aber die einzige freie Stelle, die er noch bekommen konnte. In Oswiecim, dem Ort, der unter seinem deutschen Namen Auschwitz traurige Berühmtheit erlangte, soll sich Sven um den eigenwilligen KZ-Überlebenden Krzeminski kümmern. Sven wird nicht nur mit neuen Aufgaben, fremder Sprache und der historischen Bedeutung des Ortes konfrontiert, sondern auch mit der eingespielten Routine der Vergangenheitsbewältigung. Als Sven auf die polnische Dolmetscherin Ania trifft und sich in sie verliebt, lernt er ein Leben jenseits der Begegnungsstätte kennen.
    Aber wie sieht ein normales Leben an einem Ort aus, an dem nichts normal ist? Wo Fettnäpfchen, Vorurteile und Tabus auf der einen Seite und Gedenkstätten-Tourismus auf der anderen Seite lauern? Als Ania sich für ein Stipendium in Brüssel bewirbt, beschließt Sven, alles hinzuwerfen. Mit gepackten Koffern steht er am Bahnhof. Doch am Ende kommen Touristen, wie jeden Tag, und Sven muss sich entscheiden.
    Das ZDF zeigt „Am Ende kommen Touristen“ zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Es ist ein Film über Zukunftsträume in der Konfrontation mit einer grausamen Vergangenheit und eine Liebesgeschichte aus dem heutigen Europa. „Am Ende kommen Touristen“ ist der zweite Spielfilm von Robert Thalheim, der danach unter anderem die erfolgreichen Kinofilme „Eltern“, „Kundschafter des Friedens“ und „TKKG“ gemacht hat. „Am Ende kommen Touristen“ lief beim Filmfestival in Cannes 2007 und auf zahlreichen Festivals weltweit. Er wurde als „Bester Spielfilm“ für den Deutschen Filmpreis nominiert und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Für Hauptdarsteller Alexander Fehling war es die erste Hauptrolle in einem Kinofilm. Für diese wurde er mit dem „Förderpreis Deutscher Film Schauspiel“ ausgezeichnet. Heute ist er – auch international – einer der gefragtesten deutschen Schauspieler. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.01.2010ZDF
  • Aiman, ein junger Gefängniswärter in Singapur, freundet sich mit einem älteren Kollegen an. Bald findet er heraus, dass Rahim der Henker des Landes ist, ein Meister des Tötens mit dem Strang. Als Rahims bisheriger Assistent den Dienst quittiert, soll ausgerechnet Aiman sein neuer Lehrling werden. Kann er es verantworten, der Helfer des Henkers und womöglich sein Nachfolger zu werden? Denn Aiman und Rahim verbindet ein dunkles Geheimnis. Aiman, 28 Jahre alt, lebt in Singapur. Nach seiner Zeit beim Militär hat er begonnen, im Justizvollzug zu arbeiten.
    Nun bewirbt er sich als Gefängniswärter in einem Hochsicherheitsgefängnis, das auch einen Todestrakt hat. Aimans ältere Schwester Suhaila ist die einzige Verwandte, die er noch hat, doch die Beziehung der Geschwister ist in letzter Zeit angespannt: Ihr gefällt Aimans Berufswahl nicht, er wiederum missbilligt ihre Beziehung zu dem Australier John. An seinem neuen Arbeitsplatz begegnet Aiman dem charismatischen Rahim, der seit Langem als Henker des Gefängnisses arbeitet und einer der meistbeschäftigten Scharfrichter der Welt ist.
    Rahim ist stolz auf seinen Beruf, er sieht sich als Diener des Rechts und arbeitet unablässig daran, die Exekutionen durch den Strang so effektiv, schnell und schmerzlos wie möglich durchzuführen. Zwischen ihm und Aiman entsteht eine Art von Freundschaft. Suhaila ist schockiert, als Aiman ihr davon erzählt, denn der Vater der Geschwister wurde einst – noch vor Aimans Geburt – vermutlich von Rahim gehängt. Doch Aiman ist und bleibt fasziniert von Rahim.
    Von ihm lernt er, dass jedes Detail einer Hinrichtung wichtig ist und korrekt ausgeführt werden muss, von der Auswahl des Stricks über die Berechnung der richtigen Seillänge, die Kleidung des Todeskandidaten und nicht zuletzt auch, wie man den Mann vor der Hinrichtung beruhigt. Als Rahim ihm schließlich anbietet, sein Assistent zu werden, willigt Aiman ein. Aber kann er wirklich die Vergangenheit seiner Familie vergessen und es mit seinem Gewissen vereinbaren, der Helfer des Henkers zu werden und vielleicht sogar dessen Nachfolger? (Text: ZDF)
  • 90 Min.
    Jolina Kuhn (Maria Rogozina) wird beim harten Training gequält.
    Die 58-jährige Ärztin Annebärbel Buschhaus kommandiert ihre Patienten gern herum, ist kühl, abweisend und überkorrekt. Sie hat sich in ihrem starr organisierten Leben verpanzert. Nur in ihrer herrischen Mutter Irene findet sie eine Meisterin. Annebärbel war schon immer eine Enttäuschung für Irene, auch wenn sie sich noch so um deren Liebe und Anerkennung bemüht hat. Als Annebärbel von ihrem Mann verlassen wird, gerät ihr Leben ins Wanken. Völlig verunsichert, zieht es sie wie magisch in die Eishalle. In der Kälte des monumentalen Olympiastützpunktes versucht sie, sich endlich ihren Kindheitstraum vom Eislaufen zu erfüllen, gegen alle Widerstände.
    Es ist nie zu spät für einen Neuanfang. Alexandra Sell erzählt in ihrem Debütspielfilm von der Erfüllung eines Lebenstraums, der späten Loslösung von einer lieblosen Mutter und einer Freundschaft zwischen Jung und Alt. Mit fein eingestreutem Humor inszeniert sie die emotionale Enteisung einer Frau auf dem Eis. „Die Anfängerin“ führt auf authentische Weise in die Welt des Eiskunstlaufs, der viele Generationen fasziniert hat. Erstmals wieder auf dem Eis und im Glanz des Scheinwerferlichts ist Eiskunstlauf-Legende und Weltmeisterin Christine Stüber-Errath in einer Schlüsselrolle zu bewundern.
    Mit „Die Anfängerin“, dem Spielfilm-Debüt der Hamburger Regisseurin und Fotografin Alexandra Sell, eröffnete 2017 das 13. Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen. Der Film gewann beim Internationalen Filmfestival in Fort Lauderdale/​Florida den Preis für die Beste Regie. Ulrike Krumbiegel nahm für ihre Rolle als Annebärbel Buschhaus Unterricht bei einer professionellen Eiskunstlauf-Trainerin, studierte eine Kür ein und führte auch die Sturzszenen auf dem Eis selbst aus. Als Jolina ist Eiskunstläuferin und Filmdebütantin Maria Rogozina zu bewundern.
    DEFA-Legende Annekathrin Bürger („Eine Berliner Romanze“; „Hostess“) ist als Annebärbels Mutter Irene zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung in einer tragenden Rolle auf der großen Leinwand zu sehen. Der Film erzähle die Geschichte einer späten Befreiung, sagt Alexandra Sell: „Es ist nie zu spät, die Richtung zu wechseln, nie zu spät für einen Neuanfang.“ Das Leben, sagt Sell, „wird nicht von allein besser, man muss es in die Hand nehmen.“ Der Film sei aber auch ein Ausflug in ein Milieu, „das bisher nur im süßlichen Genre des Sport- und Tanzfilms verklärt wurde“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.07.2019ZDF
  • 90 Min.
    Regisseurin Uli Decker wächst mit ihrer jüngeren Schwester Cordula und den Eltern Monika und Helmut in einem bayerischen Dorf auf.
    „ANIMA – Die Kleider meines Vaters“ ist ein Film von Regisseurin Uli Decker über Familiengeheimnisse, Geschlechterrollen, Liebe und eine Kindheit in der Bayerischen Provinz. Die kleine Uli will Pirat oder Papst werden, aber auf keinen Fall in die Rollenstereotypen ihres bayerischen Heimatortes passen. Nach dem Tod ihres Vaters bekommt sie von der Mutter seine „geheime“ Kiste als Erbe ausgehändigt. Der Inhalt verändert schlagartig ihren Blick auf den Vater, sich selbst, ihre Familie und die Gesellschaft, in der sie aufwuchs. Sie öffnet Tagebücher und sich selbst für einen Dialog mit dem verstorbenen Vater, zu dem sie zu Lebzeiten eine seltsame Distanz hatte. Entstanden ist ein fast anarchischer Film, voller Humor, Fantasie und Sensibilität über Identität, Liebe und Geschlechterfragen, der mit der Geschichte einer Familie zugleich die einer Gesellschaft erzählt. Eine Achterbahnfahrt durch animierte und dokumentarische Bilderwelten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.04.2024ZDFDeutsche Online-PremiereMo 01.04.2024ZDFmediathek
  • Die afrodeutsche Filmemacherin Mo Asumang sucht nach den Ursprüngen des Arier-Begriffs und wie er bis heute von Rechtsextremen in Deutschland und den USA missbraucht wird. Für ihre Recherchen besucht Mo Demonstrationen und Propaganda-Veranstaltungen der selbst ernannten Arier in Gera, Wismar und Potsdam. Sie konfrontiert Rassisten mit scheinbar arglosen Fragen, provoziert und irritiert allein durch ihre Anwesenheit. Sie forscht in Archiven und reist schließlich in den Iran, wo alte Inschriften den Ursprung des Arier-Begriffs bezeugen und ihm eine ganz andere Bedeutung geben.
    In den USA, wo unzählige Morde durch „Aryan Hategroups“ verübt werden, trifft sie sich mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans und dem berüchtigten Rassisten Tom Metzger, dem Gründer der „White Aryan Resistance“. In Deutschland begleitet sie einen Aussteiger aus der Neonazi-Szene. Mo Asumang wurde für ihren Film unter anderem mit dem Metropolis-Regie-Preis und der Goldenen Magnolie beim Shanghai TVFilm Festival ausgezeichnet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.05.2014ZDF
  • Zwei Männer und ein Tiefkühltransporter in einem tragikomischen Spielfilm von André Erkau. Der griesgrämige Ex-Unternehmer Berg ist fertig mit der Welt und will nur seine Ruhe. Seit er das Familienunternehmen in den Konkurs geführt hat, zieht er in der Provinz einsam seine Kreise als Verkäufer von Tiefkühlkost. Mit beißendem Zynismus hält er sich Kunden wie Kollegen gleichermaßen vom Leib. Lediglich seinen Profit behält er im Auge, damit er seinem Vater, der von seinem Scheitern nichts weiß, weiterhin den Platz in einem luxuriösen Altenheim finanzieren kann.
    Bergs neuer Kollege dagegen, der naive und optimistische Ex-Friseur Moerer, redet gern und viel. Auch er hat zwar schon so einige Pleiten hinter sich, lässt sich davon aber nicht verunsichern. Er liebt das Leben, die Menschen und die täglichen Weisheiten, die auf seinen Teebeuteln stehen. „Dieser Transporter ist zu klein für zwei“, stöhnt Berg, als Moerer ihm in den Wagen gesetzt wird. Aber zwecklos, Berg kann seinen lästigen Beifahrer erst dann wieder loswerden, wenn er ihn zu einem guten Verkäufer gemacht hat, so die Forderung der neuen holländischen Chefin Lieke van der Stock.
    Vom Eigenbrötler Berg ist plötzlich Teamgeist gefragt. Gefühlte 876 Tiefkühlpizzen, 4322 Fischstäbchen und 12 887 Garnelen später beginnt der arschkalte Misanthrop endlich aufzutauen – doch dann fangen die Probleme erst so richtig an. Auch wenn Moerer die Umsätze in ungeahnte Höhen schraubt, seinem Partner die Augen für die Avancen der attraktiven Chefin öffnet und ihm hilft, seinem Vater einen großen Wunsch zu erfüllen, stürzt er Berg in ein heilloses Chaos der Gefühle. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.08.2013ZDF
    lief zuvor bereits außerhalb der Reihe
  • Wer Asyl beantragt, sitzt ihnen ein einziges Mal gegenüber: den Entscheidern des Bundesamtes für Migration. Sie müssen abwägen, wer bleiben darf und wer nicht. Der Dokumentarfilm begleitet drei Entscheider bei ihrer täglichen Arbeit und gibt Einblick in den Entscheidungsprozess des Asylverfahrens, von der Anhörung bis zum Bescheid. Er zeigt Menschen, die täglich große Politik für den Einzelnen umsetzen. Es ist der vorläufige Höhepunkt jeder Fluchtgeschichte, die mit Asyl in Deutschland enden soll: die Anhörung durch den Entscheider oder die Entscheiderin im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Antragsteller und Entscheider sitzen sich nur ein einziges Mal gegenüber. Wer um Asyl bittet, muss hier glaubhaft machen, in seiner Heimat verfolgt worden zu sein.
    Der Ausgang entscheidet über die Chance auf ein neues Leben in Deutschland oder die Rückkehr in Krieg, Verfolgung oder hoffnungslose Armut. Die Mitarbeiter des BAMF haben für diese Entscheidung das Gesetz, ihren Verstand und den ihnen zugestandenen Ermessensspielraum. Die Zuschauer verfolgen den Entscheidungsprozess von der Anhörung bis zum Bescheid und lernen dabei auch die Menschen kennen, deren Lebensweichen neu gestellt werden. Ein Film, der große Politik auf den Einzelfall herunterbricht und zeigt, was dies für die betroffenen Menschen bedeutet. Ein Film über Zwänge, Gerechtigkeit und die unmögliche Aufgabe, immer das Richtige zu tun. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.06.2017ZDF
  • 36 Min.
    Die 19-jährige Bodie ist die beste Fechterin ihres Clubs. Das Mädchen fällt vor allem durch seinen maßlosen Ehrgeiz auf – eine Eigenschaft, die ihr Pokale und Medaillen bringt, sie privat jedoch weitgehend isoliert. Unglücklich und unverstanden setzt sie ihre ganze Hoffnung in das Stipendium einer renommierten Fechtschule. Ihr größter Konkurrent im Kampf darum ist Wolf, ein Junge, den sie als oberflächlich ablehnt – und der sie zutiefst verunsichert. Als er sie auf einer Feier versehentlich küsst, ist sie wie betäubt. Mit aller Macht versucht sie ihre Gefühle zu verbergen, kann aber nicht verhindern, dass sie sich schließlich doch verrät … (Text: ZDF)
  • In der Acht-Millionen-Stadt Nanjing ist der Chinese Chen Si seit 13 Jahren an jedem freien Wochenende mit seinem Motorrad auf der riesigen Brücke über den Jangtsekiang unterwegs. Auf eigene Initiative rettet er Menschen vor dem sicheren Sprung in den Tod. Suizid ist strafbar in China und steht dennoch in der Statistik global gesehen weit oben. Der Film begleitet Chen Si und drei Menschen, die er gerettet hat. Wie Chen Si selber, der mittlerweile ein Medienstar ist, haben sie alle versucht, in Nanjing ein besseres Auskommen zu finden: ein Wanderarbeiter, eine Witwe und Mutter zweier Söhne sowie ein Glückssucher und Träumer, der einen illegalen Spielsalon betreibt.
    Sie wurden von der boomenden Wirtschaft Chinas und ihren geplatzten Träumen von Reichtum und Glück an den Rand gedrängt. Der Film gibt einen authentischen Einblick in die Schattenseiten der aktuellen chinesischen Gesellschaft. Die Protagonisten sind: Chen Si, Xuefang, Lao Xu, Lao Shi, Lei Liu, Shuhan Liu, Shuchen Liu und andere. „Auf der Brücke von Tod und Leben“ feierte im November 2016 die Weltpremiere beim IDFA in Amsterdam, auf einem der weltweit renommiertesten Dokumentarfilmfestivals. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.03.2017ZDF
  • Journalistin Sandra (33) soll einen Werbefilm für eine neue Mikrochip-Technologie drehen. Welche Gefahr diese Innovation birgt, wird ihr erst klar, als ein Zeitreisender sie warnt. Die alleinerziehende Mutter ist zwar auf den Auftrag angewiesen, er steht aber in Widerspruch zu ihrem Gefühl gesellschaftlicher Verantwortung. Sie arbeitet weiter an dem Film. Dass dabei ihre Sicherheit auf dem Spiel steht, ist ihr nicht bewusst. Sandra und ihr Sohn Jakob (6) leben seit der Trennung von Sandras Mann wieder bei ihrem Vater Heiner (59), was sie auch finanziell entlasten soll.
    Der Auftrag des „Interessenverbandes RFID“ („Radio Frequency Identification“), einen Werbefilm für eine neue Mikrochip-Technologie herzustellen, stellt eine große Chance für Sandra dar: Der Film soll einen Fachkongress eröffnen. An diesem werden hochrangige Politiker teilnehmen, die über wichtige Beschlüsse zu RFID abstimmen und entscheiden, ob die Technologie nicht nur in die Reisepässe aller deutschen Bürger integriert wird, sondern auch in ihre Personalausweise. Dabei geht es für den Interessenverband um einen potenziellen Milliardenauftrag.
    Eines Tages steigt an einer Ampel plötzlich ein fremder Mann, Jonas, in Sandras Wagen. Er will sie warnen: Die neue Überwachungstechnologie berge große Gefahren für die Gesellschaft. Sie solle keinen Werbefilm machen, sondern einen Film, der über die Gefahren der neuen Technologie aufklärt – ohne, dass der Verband es vor der Präsentation beim Kongress mitbekommt. Sandra hat Angst vor dem Fremden, steigt aus und ruft um Hilfe. Jonas wird verhaftet, kann sich nicht ausweisen und wird in die Psychiatrie eingeliefert.
    Dort behauptet er, ein Zeitreisender aus dem Jahr 2020 zu sein. Sandra hört davon und glaubt ihm zuerst kein Wort. Dann jedoch beginnt sie, tiefer zum Interessenverband und seinem Mikrochip zu recherchieren und stößt auf hochbrisante Informationen. Dass das nicht unbemerkt bleibt und sie zunehmend mit ihrer eigenen Sicherheit spielt, ist der jungen Mutter nicht klar. „Auf Nummer sicher?“ arbeitet neben seiner fiktiven Handlung auch mit Experten-Interviews, echtem Dokumentarfilm-Material und einer narrativen Mischform: In dokumentarischen Aufnahmen agieren fiktive Personen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.05.2007ZDF

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