Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Ein Mann, ein Puff: Jupp betreibt ein kleines Eroscenter im Viertel; gut gelaunt – aber immer auf der Hut. Wenn es gerade passt, holt er die Damen, die sich bei ihm einmieten, gerne persönlich vom Flughafen ab. Das ist gut fürs Betriebsklima. In seinen 33 Zimmern arbeiten Huren aus allen Winkeln der Welt: Afrikanerinnen, Latinas, Thais und Transen. Jupps Puff ist ein so genanntes „Laufhaus“; Tag für Tag und Nacht für Nacht streifen bis zu 2000 Männer durch die Gänge seines Etablissements. Heute bekommt Jupp ganz besonderen Besuch – er ist extra früh aufgestanden, und er öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben …
    Randale am Markttag: Gisela Paul gehört zum Bahnhofsviertel, wie die „Grüne Soße“ zu Frankfurt. Seit Jahren kämpft die Marktfrau für den Wochenmarkt vor dem Bahnhof. Es ist ihr Stückchen bürgerliche Normalität, mitten im Amüsier-Kiez, zwischen Huren und Junkies. An diesem Morgen will die Marktfrau nur das eine: In Ruhe ihre sieben Kräuter anrühren, und die hungrigen Yuppies aus den Bankentürmen füttern. Doch dann kommt der Überfall mit dem niemand gerechnet hat …
    Eine saubere Sache: Zweimal am Tag spritzt Moses Heroin – unter ärztlicher Aufsicht. Jeden Morgen und jeden Mittag muss er eine Vene finden, in die er noch spritzen kann. Dreißig Jahre Drogenmissbrauch haben ihre Spuren hinterlassen. So lange er zurückdenken kann, hat er alles genommen, was einen Kick verspricht. Jetzt bekommt er seinen Stoff vom Staat, im Rahmen einer Heroin-Studie. Moses hat Glück gehabt, er muss für seine Sucht nicht mehr klauen oder anschaffen. So langsam kann es aufwärts gehen mit ihm. Jetzt hat er sogar die Zeit, etwas für sich zu tun: Moses will wieder lächeln können …
    Nur die Ruhe: Am liebsten wäre Trixi Höll der nette blonde Engel vom Hauptbahnhof: Gebrechlichen Omas in den Zug helfen, verirrten Reisenden den rechten Weg weisen so was macht den Job zur Freude. Aber wenn sich die lieben Reisenden wegen nichts und wieder nichts aufregen, dann muss Trixi nun mal durchgreifen.
    Und dann ist heute auch noch dieser betrunkene Busengrabscher unterwegs – auch ein Fall für Trixi … (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.07.2004ZDF
  • Folge 2
    Lächle, wenn du kannst: Moses Artz, der Junkie aus dem Bahnhofsviertel, bekommt eine neue „Knabberleiste“, wie er sagt – sein neues Gebiss. Gerade zwei Zähne hatte der Zahnarzt noch stehen lassen. Die anderen Beißer waren unrettbar verloren, Opfer einer dreißigjährigen Drogenkarriere. Jetzt lächelt Moses wieder. Zumindest vorerst. Aber mit oder ohne neues Lächeln – Moses erweist sich als flotter Feger …
    Die neue Nummer: Henry plant was ganz Großes. Er bereitet einen bundesweiten Stripperinnen-Wettbewerb vor, mit besonderen Showeinlagen. Es geht um den Titel der „Queen of Tabledance“. Da werden im Frankfurter Bahnhofsviertel alle Schönheiten erwartet, die sich Nacht für Nacht an den Stangen der Republik räkeln. Henry träumt von Leuchtfarben auf nackter Haut und von einem Auftritt seiner Freundin Gia als Marilyn Monroe. Es geht ihm um gestylte Erotik, nicht um billigen Sex – wenn’s denn klappt. Aber ohne das richtige Kleid will Gia nicht so wie Henry will. Und die Magdeburger Lesben-Akrobatik muss auch noch geprobt werden …
    Männerträume: Steffen Neumann und Jörg Sandner lieben „ihr Mädchen“, weil es mittlerweile schon über sechzig ist. Die beiden stehen auf historische Eisenbahnen. Heute wollen sie eine 52er in Gang setzen – eine Kunst für sich. Mit Hammer und Ölkännchen bewaffnet erwecken sie ihr schlafendes Dornröschen. Doch dann streikt die Lichtmaschine und der Wasserstandsanzeiger platzt. Werden sie es überhaupt bis zum Hauptbahnhof schaffen, wo sich schon 240 Eisenbahnfans auf eine Fahrt mit ihnen freuen …?
    Der große Hunger: Jupp betreibt einen Puff im Viertel, ein so genanntes „Laufhaus“. Heute schiebt er in seinem Etablissement die Nachtschicht, den Sicherheitsdienst. Wenn es Ärger zwischen Huren und Freiern gibt, dann sind Jupp und sein Kumpel Manni zur Stelle. Aber meistens sind diese Nächte Langeweile pur: Fünf Flure, 33 Zimmer und die übliche Laufkundschaft. Auf zwölf Monitore starren und gegen die Müdigkeit kämpfen – nichts passiert. Da kommt der Ärger mit der Taxizentrale den beiden gerade recht – aber dann ist plötzlich die Polizei im Haus … (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.07.2004ZDF
  • Folge 3
    Nicht sauber, sondern rein: Walter kennt sie alle, die blechernen Schönheiten des Bahnhofsviertels: Die tiefer gelegten Corvettes, die schnittigen Lamborghinis, die bulligen Geländewagen. Es sind die Autos der Luden und Bordellbesitzer, der Puffmütter und der anderen Halbwelt-Größen des Viertels. Und Walter sorgt dafür, dass sich die roten Neonherzen der Eroscenter-Reklamen im Lack ihrer Autos spiegeln können – wenn er nicht gerade einen seiner berüchtigten Erinnerungs-Tänze hinlegt.
    Schlaflos in Frankfurt: Alex und Dany, die Polizisten vom vierten Revier, versuchen mit allen gut auszukommen, auch mit den Junkies, die sich Tag und Nacht auf den Gehwegen im Bahnhofsviertel ihr Heroin spritzen und ihre Crack-Pfeife rauchen. Trotzdem müssen sie die Süchtigen immer wieder vertreiben, weil sich Anwohner beschweren. „Junkie-Jogging“ nennt man so etwas im Viertel. Alex und Danny gehen es gelassen an; sie warten, bis die traurigen Gestalten fertig gespritzt haben – schließlich ist es Stadtpolitik, Drogenkonsum im Bahnhofsviertel zu tolerieren. Doch dann finden sie mitten in der Nacht zwei leblose Gestalten mit verdrehten Gliedmaßen.
    Lausige Beute: Manfred Enishänsel und Oskar Brix wissen nie, was sie erwartet. Die beiden Bundesbahner öffnen abgelaufene Schließfächer – und da ist man vor nichts sicher. Vor ihnen breiten sich die Hinterlassenschaften der Gestrandeten des Viertels aus. Jede Tasche erzählt von einem Leben. Und gibt Geheimnisse ihrer früheren Besitzer preis: Nuttentüten mit Einmalrasierern und Billigparfüm, wertvolle Schelllackplatten, Jutebeutel mit Fixerbesteck und merkwürdigen Pillen, Säcke voller kleiner Viecher, Entlassungspapiere aus dem Knast, Pornos, und auch mal ein Tausend-Euro-Schein.
    Ran an die Stange: Henry organisiert einen glamourösen Tabledance-Wettbewerb. In seinem Frankfurter Club hat sich alles angekündigt, was in der Strip-Szene Deutschlands Rang und Namen hat: leichtbekleidete junge Damen und gutbetuchte ältere Herren. Auf dem Programm stehen erotische Verrenkungen im Vier-Minuten-Takt. Henrys Freundin Gia wird auch mittanzen, aber die Konkurrenz ist groß, und Henry darf niemanden bevorzugen. Auf die Siegerin warten ein schicker Titel und ein wahrer Dollarregen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.07.2004ZDF
  • Folge 4
    Flaschenbier und Salsafieber: Das soll ein Abend werden, wie Otto ihn liebt. Ein großer Latino-Star aus Puerto Rico auf der Bühne seines Salsa-Tempels, zusammen mit einer 14 Mann starken Combo. An Tagen wie diesen stehen die Latinas aus den umliegenden Bordellen Schlange, um bei Otto zu heimischem Sound mal so richtig abzufeiern. Und Salsa-Fans aus ganz Deutschland reisen an, um ihre Stars live zu erleben. Ottos Salsa-Laden „Changó“ ist ausverkauft. Aber schon bei
    der Ankunft der Latino-Truppe kippt die Geschichte: Der große Star ist sturzbetrunken und hat sich mit seiner Combo im Suff total zerstritten. An einen Auftritt ist gar nicht zu denken. Otto in Not – der Abend scheint gelaufen, bevor er begonnen hat.
    Hände runter, Hose hoch: Alex und Dany, die Polizisten vom vierten Revier, sind so einiges gewöhnt. Aber einen Ladendieb, der immer wieder seine Hose ausziehen will, hatten sie noch nicht auf der Wache. Samt seiner Hose kommt der Gute erst mal in die Zelle, dann wird er verhört. Aber die Hose will er immer noch ausziehen. So etwas
    kostet Nerven und Geduld, aber es gibt Schlimmeres: Die Besatzung eines Rettungswagens ruft um Hilfe – jemand hat mit einer Schusswaffe gedroht. Und in einer Sexbar fühlt sich ein Kunde über den Tisch gezogen. Alex ruft das Überfallkommando.
    Wenn nichts mehr geht: Uschi Schleicher von der Bahnhofsmission hilft jedem. Dem Blinden, der seinen Weg durch den Bahnhof sucht, den Kindern, die ihren Anschluss-Zug im riesigen Hauptbahnhof finden müssen. Und Uschi hilft gern, ist immer fröhlich und guter Dinge. Aber manchmal will sich jemand nicht helfen lassen – wie der Obdachlose mit den offenen Beinen. Er hat eine tragische Geschichte hinter sich, heißt es; gefoltert, damals in der DDR. Seitdem lässt er keine weißen Kittel in seine Nähe. Aber mit seinen eiternden, offenen Beinen kann er nicht in der Bahnhofsmission bleiben.
    Gemütlichkeit mit Schönheitsfehlern: Heute geht es richtig rund im Kaisersack: Da, wo sonst die Junkies herumhängen. Zum ersten Mal soll ein Straßenfest gefeiert werden. Ein trotziges Stück bürgerliche Gemütlichkeit zwischen Pennern, Prostituierten und neugierigen Nachbarn. Die Marktfrau Gisela Paul will das Chaos in den Griff bekommen. Doch überall liegen die Nerven blank: Dem einen wurde das Auto wegen des Straßenfestes abgeschleppt, der andere hat keinen Strom für seinen Verkaufsstand, und vor der Bühne haben sich fuselselige Obdachlose breit gemacht. Dabei will Gisela Paul doch nur, dass alle glücklich sind. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.07.2004ZDF

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