2017, Folge 1–19

  • Folge 1
    Tätowierungen haben einen gesellschaftlichen Aufstieg erlebt und sind längst eine Modeerscheinung. Inzwischen sind in der Schweiz bis zu einem Viertel der 15- bis 35-Jährigen tätowiert. Mit Sträflingsmarkierungen haben die heute zunehmend grossflächigen Tattoos nur noch wenig zu tun.
    Doch nicht überall ist die Kunst mit der Tinte akzeptiert. So gibt es Studien, die besagen, dass Menschen mit Tattoos häufiger arbeitslos sind als jene ohne. Und gerade wenn Tattoos an exponierten Stellen wie im Gesicht getragen werden, ernten sie Kopfschütteln.
    Was motiviert Menschen, sich tätowieren zu lassen? Weshalb haben Tätowierungen das Anrüchige verloren? Wie lebt es sich mit Motiven, die in eine andere Lebensphase gehören? Und welche Gefahren birgt es, sich stechen und die Motive allenfalls wieder wegmachen zu lassen?
    Im „Club“ bei Karin Frei sprechen die Gäste über diese expressive Form von Körperkult und über die Lebensgeschichten, die in der Haut verewigt sind:
    - Björn Affa, Informatiker, tätowiert
    - Giada Ilardo, Inhaberin Tattoo-Studiokette
    - Luc Grossenbacher, Tätowierer, Präsident Verband Schweizerischer Berufstätowierer VST
    - Ulrike Landfester, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Professorin und Prorektorin Universität St. Gallen
    - Bettina Rümmelein, Dermatologin, Inhaberin Laserschule und Laserstudio, – Präsidentin Schweizerische Gesellschaft für medizinische Laseranwendungen (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 03.01.2017SRF 1
  • Folge 2
    „Das geht niemanden etwas an“, „Das bleibt in der Familie“ oder „Was sagen nur die Leute, wenn das herauskommt?“ Wer kennt solche Worte nicht? Gegen aussen soll das heile Bild bleiben, die Fassade schützt vor Gerede, Ächtung oder Spott. Den einen gelingt es, ihre Familiengeheimnisse zu wahren, bei anderen endet das „Bröckeln“ der heilen Welt im Drama.
    Im „Club“ reden drei Menschen, deren heile Familienwelt zerbrochen ist, und die mit unterschiedlichen Strategien gelernt haben, damit umzugehen und heute offen dazu zu stehen. Da ist der katholische Pfarrer, der im Geheimen Geliebte und Kind hatte. Da ist der Ehemann und Familienvater, der ein inneres Doppelleben als Frau führte und heute auch als Frau lebt. Und da ist die Frau mit „Bilderbuchfamilie“, die zwei Geschwister durch Suizid verliert.
    Fassade heile Familie: Was ist der Wert der Privatheit? Muss sie so sehr verteidigt werden? Wer leidet? Und welche Folgen hat ein Eklat? Katharsis oder Desaster?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im „Club“:
    - Annina Furrer, Filmemacherin, zwei ihrer Geschwister haben sich das Leben genommen
    - Pius Blättler, ehemaliger katholischer Pfarrer, heute freischaffender Theologe, Ritualbegleiter
    - Käthy Merz, ehemaliger Ehemann und Familienvater, lebt heute als Frau
    - Olaf Knellessen, Psychoanalytiker (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 17.01.2017SRF 1
  • Folge 3
    Während seine Wählerinnen und Wähler, aber auch einige Allianzpartner, grosse Hoffnungen in Donald Trump und sein Team setzen, fürchten sich viele vor den Konsequenzen seines Handelns. Welchen Einfluss wird die künftige US-Aussenpolitik haben, in welche Richtung entwickeln sich das Land und die amerikanische Gesellschaft unter dem neuen Präsidenten?
    Für Markus Somm, Chefredaktor der „Basler Zeitung“, ist die Wahl Trumps „eine Revolution“: Nichts werde mehr so bleiben wie es war. Für Manfred Elsig, Professor für Internationale Beziehungen, hat die Wahl Trumps vor allem eines zur Folge: eine grosse Unsicherheit, die vor allem für die Wirtschaft schlecht sei.
    Werden Donald Trump und seine Entourage das politische Weltgefüge aus den Angeln heben? Oder wird er zur grossen Chance für ein grosses Land?
    Der „Club“ unter der Leitung von Karin Frei mit:
    - Markus Somm, Chefredaktor und Verleger „Basler Zeitung“
    - Renée Rousseau, Vorsitzende der Democrats Abroad, Sängerin
    - Manfred Elsig, Professor für Internationale Beziehungen Universität Bern
    - Shawne Fielding, schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin
    - Roland Popp, Forschungsstelle für Sicherheitspolitik ETH Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 24.01.2017SRF 1
  • Folge 4
    Über die Zustände in Eritrea herrscht nach wie vor Uneinigkeit. Niemand weiss so genau, wie schlimm es tatsächlich um die Menschen dort bestellt ist, nicht zuletzt weil Aussenstehenden der Einblick in Gefängnisse oder militärische Einrichtungen verwehrt ist. Systemkritiker werden nicht ins Land gelassen.
    Klar ist, dass die jungen Eritreer und Eritreerinnen zum Teil auf Jahre in den sogenannten Nationaldienst eingezogen werden, wo man sie für militärische Aufgaben oder Frondienste einspannt. Von Sklavenarbeit und Misshandlungen ist die Rede.
    Das Bundesverwaltungsgericht hat nun entschieden, dass Eritreer wegen Republikflucht nicht mehr per se als Flüchtling anerkannt werden. Um Flüchtlingsstatus zu erreichen, braucht es zusätzliche Gründe, wie etwa Probleme mit dem Militär. Die Schweiz als Zufluchtsort wird unattraktiver. Insgesamt stellten im vergangenen Jahr 5178 Eritreer ein Asylgesuch in der Schweiz. Das sind nur rund halb so viele Gesuche wie im Jahr davor.
    Was geschieht nun mit den Flüchtlingen, die abgewiesen werden? Wie können Verhandlungen mit einem diktatorisch geführten Staat funktionieren?
    Karin Frei diskutiert im „Club“ mit:
    - Yonas Gebrehiwet, Flüchtling aus Eritrea, Eritreischer Medienbund
    - Eduard Gnesa, Sonderbotschafter Migration EDA
    - Denise Graf, Asylexpertin Amnesty International Schweiz
    - Hans-Ulrich Stauffer, Eritrea-Kenner und Buchautor
    - Christian Wasserfallen, Nationalrat FDP/​BE (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 07.02.2017SRF 1
  • Folge 5
    Die Beziehung scheint stabil und erfüllend, aber Knistern und Begehren sind längst verflogen. Fragt man betroffene Paare, so scheinen manche unglücklich, ja gar verzweifelt ob dem sexuellen Vakuum. Andere wiederum haben sich damit abgefunden, und nicht selten gewinnen sie dieser platonischen Beziehungsform viel Positives ab. Warum schläft die Leidenschaft in langjährigen Beziehungen ein? Wird zu viel emotionale Nähe und Vertrautheit zum Lustkiller? Was macht Paare sexuell wieder erfolgreich? Helfen Sexspielzeuge oder Orgasmus-Seminare wieder in den Erotikhimmel? Darf man das sexuelle Glück im Seitensprung suchen, wenn daheim die Libido schläft? Oder lebt es sich in Partnerschaften ohne Sex am Ende gar freier und glücklicher? Sechs Expertinnen und Experten mit den ultimativen Tipps zum Valentinstag für ein reges Leben unter der Bettdecke unter der Leitung von Karin Frei im „Club“:
    - Birgitt Hölzel, Journalistin, Paartherapeutin, Buchautorin „Höchste Paarungszeit – Erotisches für Eltern im Alltagschaos“
    - Dania Schiftan, Sexual- und Psychotherapeutin, Leiterin Orgasmus-Seminare für Frauen
    - Maggie Tapert, Sexcoach
    - Alexander Haener, Resilienztrainer
    - Klaus Heer, Paartherapeut – Wilf Gasser, Arzt, Präsident Schweizerische Evangelische Allianz, Paarberater und Organisator „Sexperiment“ (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 14.02.2017SRF 1
  • Folge 6
    Rund 440 Tonnen Pelz wurden 2016 importiert, so viel wie seit 24 Jahren nicht mehr. Die 1980er-Jahre-Slogans „Pelztragen ist Gewissensfrage“ sowie „Frau mit Herz, trägt keinen Nerz“ scheinen den Konsumentinnen und Konsumenten heute egal zu sein. Mehr noch: Der modische Megatrend begeistert Männer und Frauen gleichermassen – moralische Einwände lassen die Modebewussten offenbar kalt.
    Wie lässt sich diese modische Kehrtwende erklären? Darf man Pelzträger kritisieren, aber trotzdem Fleisch konsumieren und Leder tragen? Ist Pelz noch immer ein verzichtbares Luxusprodukt und daher eine modische und moralische Sünde?
    Im „Club“ über Mode und Moral unter der Leitung von Karin Frei diskutieren:
    - Anja Essellier, Geschäftsleiterin A.C. Bang-Pelze
    - Thomas Aus der Au, Kürschnermeister, Vizepräsident Swissfur
    - Jeroen van Rooijen, Stilexperte
    - Sebastian Herzog, Mitinhaber Herzog Mode, verkauft keinen Pelz mehr
    - Heinz Lienhard, Präsident Schweizerischer Tierschutz (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 21.02.2017SRF 1
  • Folge 7
    Wer schwerkrank ist, ist auf wirksame Behandlungen angewiesen. Teure Krebsmedikamente treiben die Gesundheitskosten in die Höhe. Sind Behandlungskosten von bis zu 100’000 Franken pro Jahr gerechtfertigt und wer entscheidet wann «genug» ist?
    Die Kosten für Krebsmedikamente haben sich in den letzten 10 Jahren verdreifacht. Die Sendung «Kassensturz» beleuchtet die Preispolitik und das Kosten-/​ Nutzenverhältnis von wichtigen Krebsmedikamenten. Die Sendung «Club» diskutiert anschliessend die Folgen teurer Medikamente für die Gesundheitskosten. Können sich bald nur noch die Reichen teure Medikamente leisten, falls sie die Krankenkassen nicht mehr bezahlen? Müssen die Patienten und Patientinnen lernen zu verzichten – mit Rücksicht auf die allgemeinen Gesundheitskosten. Und: Wie teuer darf ein Lebensjahr sein?
    Im «Club» diskutiert Karin Frei mit:
    Pascal Strupler, Direktor Bundesamt für Gesundheit BAG
    Manuela Jensen, Krebspatientin
    Franco Cavalli, Onkologe
    Erika Ziltener, Präsidentin Schweizerische Patientenstellen
    Thomas Cueni, Weltverband der forschenden Pharmaindustrie IFPMA
    Konstantin Beck, Gesundheitsökonom (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 28.02.2017SRF 1
  • Folge 8
    Mutter ist die Beste, Mutter ist an allem schuld. Sie ist Vorbild, Ebenbild oder Gegenbild. Vor dem Internationalen Tag der Frau sagt der «Club»: Mamma Mia! Und stellt die Mutter-Kind-Beziehung ins Zentrum. Ein emotionsgeladenes Potpourri zwischen Liebe, Anbetung, Respekt, Ablehnung und Trauma.
    Während in Beruf und Öffentlichkeit immer wieder über Gleichberechtigung und die Rolle der Frau diskutiert wird, ist sie an einem Ort noch immer unbestritten und äusserst machtvoll: als Mutter. Wir lieben sie und bekämpfen sie trotzdem, manchmal unser Leben lang. Mütter mischen sich ein, wissen es besser, bemuttern. Sie lieben, beschützen, verwöhnen oder verletzen.
    Klar ist: Mütter spielen im Leben der Töchter und Söhne lebenslang eine zentrale Rolle. Sie beeinflussen die eigene Biographie, jene der Nachkommen und der Partnerinnen und Partner.
    Hat die «Mission Mutter» je ein Ende? Und falls ja, wie emanzipieren sich Mütter und ihre erwachsenen Kinder voneinander?
    Im «Club» diskutieren unter der Leitung von Karin Frei Mütter, Söhne und Töchter über den Einfluss der Mutter. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 07.03.2017SRF 1
  • Folge 9
    Bauern haben die beste Lobby, leben von Subventionen und können vor allem eins: Jammern, sagen die einen. Ganz falsch! wehren sich die Bauern: viele sind verschuldet und überarbeitet. Tatsächlich nimmt die Zahl der Suizide zu, Depressionen sind keine Seltenheit. Was ist los mit unseren Bauern?
    Man kennt sie aus der Fernsehsendung «Landfrauenküche» oder aus Hochglanzmagazinen wie «Landliebe»: Bäuerinnen und Bauern. Sie leben umgeben von Natur pur, auf einem Hof, wo die Welt noch in Ordnung ist.
    Doch Stress, Hektik und Existenzangst haben längst auch auf diesen Höfen Einzug gehalten. Der Bauer muss innovativer und mutiger Unternehmer sein, strategisch denken und Marktlücken finden. Produkte wie etwa Milch lohnen den Aufwand fast nicht mehr, sie seien am Markt viel zu billig.
    Wirft der Landwirtschaftsbetrieb nicht genug ab, kommt der flexible Zweitjob hinzu – wenig später droht vielleicht sogar ein Burnout.
    Jede Schliessung eines Bauernhofes ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine persönliche Katastrophe, denn Landwirt ist für die meisten nicht Beruf, sondern Berufung.
    Doch Mitleid und Verständnis für die Landwirte halten sich in der Bevölkerung in Grenzen. Zu grosszügig seien die total 2,8 Milliarden Direktzahlungen, zu viel Heimatschutz lasse man dem protegierten und vermeintlich verwöhnten Bauernstand angedeien.
    Woher kommt die Not der Schweizer Bäuerinnen und Bauern? Was hilft und was ist von den Bauern selbst gefordert?
    Die «Club»-Diskussion unter der Leitung von Karin Frei. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 21.03.2017SRF 1
  • Folge 10
    Die Gesuche für den Waffenerwerbsschein haben deutlich zugenommen. Vertreter der Waffenlobby sehen darin ein verstärktes Bedürfnis der Leute nach Selbstschutz. Zu recht? Oder muss das Waffenrecht verschärft werden, damit Zwischenfälle vermieden werden können?
    Terror- und Mordanschläge haben die Leute verunsichert. Geschätzte zwei bis dreieinhalb Millionen Waffen gibt es in Schweizer Haushalten. Nur die USA, Serbien und Jemen haben weltweit eine noch höhere Schusswaffendichte. Waffenverkäufe an Private boomen. Das zeigen auch die neuesten Zahlen des Rüstungskonzerns RUAG.
    Dies könnte sich mit neuen EU-Verschärfungen zum Waffenrecht ändern. So dürften etwa Magazine von Sturmgewehren nur noch maximal zehn Patronen fassen. Oder Schützen, die ihre Dienstwaffe behalten wollen, müssten zwingend Mitglied eines Schützenvereins sein. Mit solchen Regeln soll die Möglichkeit gemindert werden, dass Schusswaffen in die Hände von Terroristen fallen. Das Schweizer Parlament muss diesen EU-Verschärfungen noch zustimmen.
    Die Schweizer Waffenlobby leistet jedoch massiven Widerstand. Sie sieht die Tradition des Schützenwesens in Gefahr. Rund 175’000 Schweizerinnen und Schweizer sind Mitglied in einem Schützenverein.
    Die Ängste der Bevölkerung und die damit verbundene Aufrüstung stehen einer sinkenden Kriminalitätsrate gegenüber: Seit fünf Jahren sind die Zahlen wieder rückläufig.
    Braucht es weitere Restriktionen rund um den Waffenbesitz? Wer soll eine Waffe besitzen dürfen? Und erhöhen Waffen unsere Sicherheit?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im «Club»:
    Werner Salzmann, Nationalrat SVP/​BE, Präsident Berner Schützen
    Chantal Galladé, Nationalrätin SP/​ZH
    Josef Sachs, Psychiater
    Hanspeter Bäni, Filmemacher, DOK «Schütze sich, wer kann – Mit Waffen gegen die Angst»
    u.a. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 28.03.2017SRF 1
  • Folge 11
    Verrückte Zeiten, verrückte Welt: Zwischen Trump, Terror und Verlustängsten und bei allem, was täglich auf uns nieder prasselt fragt sich man einer: Was gibt uns eigentlich noch Halt?
    Wir haben viel zu verlieren, stecken im Konsumüberfluss, fürchten gleichzeitig Globalisierung und Jobverlust. Angestellte produzieren Burnouts. Kinder kriegen Ritalin. Jeder soll funktionieren, denn die Welt steht offen. Alles ändert, ändert schnell zwischen postfaktischer Beliebigkeit und digitalem Chaos.
    Wie kommt man unbeschadet durch diesen turbulenten Alltag? Wie hält eine Gesellschaft gemeinsame Werte aufrecht und wer steht für sie ein? Zumal die Kirche, welche lange unhinterfragt Garant dafür war, christlich abendländische Werte in den Menschen zu verankern, dies oft nicht mehr schafft.
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren im «Club»:
    Anna Gamma, Zen-Meisterin
    Marco Kunz, Sänger
    Laura Zimmermann, Operation Libero
    Markus Langenegger, Entschleuniger und Unternehmer
    Evelyne Coën, selbstständige Beraterin (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 04.04.2017SRF 1
  • Folge 12
    Die 68er-Generation versuchte durchaus auch sexuelle, und nicht nur pädagogische Grenzen zu sprengen. Die Missbräuche der Lehrer-Lichtgestalt Jürg Jegge galten nach dem Gesetz aber auch damals als Straftaten. Er, der durch seinen Bestseller „Dummheit ist lernbar“ über Nacht zum Shootingstar wurde, hatte zu jener Zeit schlicht ein leichteres Spiel.
    Alles ein Stück dunkle Vergangenheit? „Jedes vierte Mädchen und jeder zehnte Junge erleben irgendwann sexuelle Gewalt“, sagt der forensische Psychiater Thomas Knecht. Bei der Opferhilfestelle Castagna geht man sogar von noch höheren Zahlen aus. Der „Club“ stellt deshalb die Fragen: Wo und wie führen Missbrauchstäter Opfer und Umfeld in die Irre? Wie treiben sie ihre Opfer in die Abhängigkeit? Weshalb dauert es oft Jahre, bis sich Opfer melden? Gibt es Alarmsignale, und wo liegen Grenzen der persönlichen Beziehung, gerade an Orten wie der Schule?
    Unter der Leitung von Karin Frei diskutieren:
    Hugo Stamm, Sektenexperte und Mitautor des Buches über Jürg Jegge
    Regula Schwager, Psychotherapeutin Opferberatungsstelle Castagna
    Cornelia Kazis, Autorin, Fachjournalistin für Bildung und Erziehung
    Jürg Brühlmann, Pädagogischer Leiter des Schweizerischen Lehrerverbandes
    Thomas Knecht, Forensischer Psychiater (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 11.04.2017SRF 1
  • Folge 13
    Neu dürfen in der Schweiz Insekten gegessen und genossen werden. Grossverteiler nehmen sie ins Sortiment auf. Ein Trend für Food-Freaks? Ein Albtraum für Gourmets? Oder sowieso bald unser täglich Brot und Fleisch von morgen, weil Insekten billiger und nachhaltig sind? Und wohin mit unserem Ekel?
    «Dschungel-Camp» mit Insekten auf dem Teller war gestern. Ab dem 1. Mai liegen Mehlwurmburger und – Hackbällchen neben Fischstäbchen und Crevetten im Tiefkühlfach der Lebensmittelabteilungen. Zugelassen sind drei Insektenarten: Mehlwürmer, Grillen und Wanderheuschrecken.
    Für die Befürworter sind die Insekten umweltfreundliche Proteinlieferanten, die wenig Platz benötigen, die Umwelt nachhaltig schonen, weil sie mit Abfällen gefüttert werden und die stetig wachsende Weltbevölkerung ernähren könnten. Für über zwei Milliarden Menschen gehören Insekten bereits heute ganz selbstverständlich zum Speiseplan.
    Fast kein Geschmack, gegen unsere Ernährungstraditionen, Konkurrenz für die Fleischindustrie und ein Fall für den Tierschutz: so der Tenor auf der Gegnerseite.
    Was spricht für, was gegen das Insektenessen? Wird der neue «Super-Food» auch bei uns Anklang finden?
    Unter der Leitung von Urs Gredig diskutieren im «Club»:
    Andrea Staudacher, Food-Designerin «Andrea’s Future Food Lab»
    Lauren Wildbolz, Veganerin «Vegan Kitchen»
    Sara Wehrli, Schweizer Tierschutz, Fachstelle Wildtiere
    Rudolf Trefzer, Kulturhistoriker, Experte für Ess- und Trinkkultur
    Daniel Ambühl, Insektenfood-Pionier, Insektenzüchter, Insekten-Kochbuch-Autor
    Alexander Mathys, Professor für nachhaltige Lebensmittelverarbeitung ETH Zürich (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 25.04.2017SRF 1
  • Folge 14
    Schweizer Topmanager sind weiterhin fürstlich bezahlt. Auch die Spitzenlöhne der CS-Manager wurden nun – wenn auch knapp – durchgewinkt. Halb so wild oder eine Gefahr für den sozialen Frieden?
    Zwar beginnen sich Aktionäre vermehrt zu wehren, aber im Grundsatz geht es weiter wie gehabt. Die Löhne der Topmanager sind seit der Abzocker-Initiative in der Schweizer Wirtschaft nicht wirklich gesunken.
    Weshalb bleiben Lohnexzesse bestehen? Kann irgendwer oder irgendwas die «Abzocker» stoppen? Wie viel Vergütung ist fair und wer muss Verantwortung übernehmen?
    Eine Diskussion mit Karin Frei und folgenden Gästen:
    Oswald Grübel, ehem. CEO UBS und CS
    Doris Aebi, Headhunterin
    Patrizia Laeri, SRF Wirtschaftsjournalistin
    Giorgio Behr, Unternehmer
    Rudolf Strahm, Ökonom, ehem. Preisüberwacher (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 02.05.2017SRF 1
  • Folge 15
    Die EU hat Geburtstag, nur Partylaune will nicht aufkommen. Zu viele Krisen trüben die Stimmung. Wie steht’s um das Friedensprojekt zu seinem sechzigsten? Der «Club» diskutiert in Brüssel.
    Vor sechzig Jahren wurde in Rom der Grundstein für die EU gelegt. Ein Projekt, das mehr als ein halbes Jahrhundert Frieden, Stabilität und Wohlstand gebracht hat. 2012 wurde die EU dafür sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
    Doch der globale wirtschaftliche Abschwung hat auch Europa stark getroffen: Staatsschuldenkrisen, hohe Arbeitslosigkeit in Teilen der Eurozone und Uneinigkeit bei der Bewältigung der Migrationsströme. Das Friedensprojekt EU wird in Frage gestellt von Madrid über London bis Athen.
    Populistische Strömungen erstarken. Mit dem Brexit und den Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland wird 2017 zum Schicksalsjahr.
    Braucht es ein noch geeinteres Europa? Gibt es überhaupt die europäische Identität? Ist die EU angesichts der zunehmenden nationalistischen Tendenzen ein Auslaufmodell und gehört vielleicht sogar abgeschafft? Oder feiert die EU am Ende doch einen Happy Birthday?
    Unter der Leitung von Urs Gredig diskutieren:
    Thomas Borer: Unternehmensberater, ehemaliger Schweizer Botschafter in Deutschland
    Jürg Marquard: Verleger, u.a. in Osteuropa
    Ingeborg Grässle: Mitglied des Europäischen Parlaments (CDU)
    Beatrix von Storch: Mitglied des Europäischen Parlaments (AfD), stv. Bundesvorsitzende AfD
    Guntram Wolff, Direktor Bruegel-Institut
    Sebastian Ramspeck, EU-Korrespondent SRF (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.05.20173satOriginal-TV-PremiereDi 09.05.2017SRF 1
  • Folge 16
    Unabhängig und frei sein. Die eigenen Ideen verwirklichen. Ob Traum, Berufung oder der Befreiungsschlag aus der Arbeitslosigkeit: immer mehr Menschen suchen ihr Glück in der Selbständigkeit. Gibt’s ein Erfolgsrezept?
    «Es muss doch noch was anderes geben, als jeden Tag im Büro zu malochen! Eine Idee müsste man haben, etwas Eigenes aufbauen!» In der Schweiz setzt fast jeder Achte der Erwerbsbevölkerung diesen Traum in die Realität um. Das ist ein Spitzenwert in Europa.
    Kein Wunder, besagt doch eine aktuelle Studie, dass die Arbeit Selbständigerwerbender «durchschnittlich interessanter und abwechslungsreicher ist, als jene von Arbeitnehmenden.» Und der grössere Einfluss auf Ausführung und Planung der Arbeit sei ein Ressourcenpool zur Erhaltung der psychischen und physischen Gesundheit. Selbständigkeit als Quelle des Glücks?
    Nicht nur. Die berufliche Eigenständigkeit hat auch ihre Schattenseiten: fast die Hälfte der Unternehmen überlebt die ersten fünf Jahre nicht; zu unrealistisch die Projekte, zu hoch die Erwartungen. Viel Arbeit, wenig Lohn und vor allem kein Sicherheitsnetz, wie etwa Arbeitslosengeld, wenn’s nicht läuft wie gewünscht.
    Selbständigkeit zwischen Erfüllung und Überlebenskampf. Im «Club» diskutiert Karin Frei mit erfolgreichen, kämpfenden und gescheiterten Selbständigen über das Geheimnis des Geschäftserfolgs. Dabei sind:
    Gabriela Amgarten, Unternehmerin im Kommunikationsbereich, ehemalige Fernsehmoderatorin und Leiterin Unterhaltung
    Denise Kiràly, Inhaberin Café und Bar «Simpel» in Bern
    Benedikt Germanier, Unternehmer, Skiproduzent, ehemaliger Banker
    Peter Schüpbach, Unternehmer E-Commerce, Business Angel
    Raoul Egeli, Betriebsökonom, Präsident Schweizerischer Verband Creditreform (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 30.05.2017SRF 1
  • Folge 17
    Der Islamische Staat ist in Bedrängnis. Sind es frustrierte Heimkehrer, die jetzt hier ihr Unwesen treiben? Oder wie lässt sich das Phänomen erklären, dass Terrorattacken in immer kürzeren Abständen stattfinden? Wird vonseiten der Behörden genug getan? Fakt ist: Die Angst geht um und verunsichert. An Grossanlässen. Im Umgang mit anderen Kulturen. Terror verursacht Panik, wie zum Beispiel beim Public Viewing des Champions-League-Finals in Turin. Wird diese Angst zu unserem ständigen Begleiter? Und wie gefährlich ist diese für das Zusammenleben der Kulturen? Im „Club“ unter der Leitung von Urs Gredig diskutieren unter anderen folgende Fachleute über die aktuelle Situation und über Massnahmen gegen die allgegenwärtige Bedrohung:
    Mauro Mantovani, Strategieexperte Militärakademie ETH Zürich
    Kurt Pelda, Reporter (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 06.06.2017SRF 1
  • Folge 18
    Die jüngste Schlappe in Grossbritannien für Theresa May, der Coup von Emmanuel Macron in Frankreich, die schicksalshafte Wahl von US-Präsident Donald Trump: Die Weltpolitik wird regelmässig erschüttert. Konstant scheint einzig die Inkonstante. Wir leben in einem Zeitalter der radikalen Ungewissheit.
    Sie kündigen Klimaabkommen, unterhalten undurchsichtige Beziehungen zu autoritären Regimes, agieren mit Hauruck-Übungen auf die Migrationsströme: Fast täglich sorgen die grossen Politakteure für Überraschungen und Konsternation. Die Rede ist vom «Zeitalter der selbstgefälligen Eliten»; Eliten, die den Draht zum Volk längst verloren zu haben scheinen und den sozialen Frieden gefährden.
    Sowohl die Wirtschaftsordnung als auch die westlichen Demokratien scheinen sich in einer Krise zu befinden. Der Populismus grassiert, Gewinner sind die Demagogen. Und die Frage steht im Raum: Droht der Niedergang der liberalen Gesellschaftsmodelle, sowie der Macht- und Autoritätsverlust der westlichen Wertvorstellungen? Hat das Volk gar selbst das Chaos gewählt? Wer ist wirklich schuld und wer hält Gegensteuer?
    Die «Club»-Diskussion unter der Leitung von Urs Gredig. (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 13.06.2017SRF 1
  • Folge 19
    Viele Schweizerinnen und Schweizer engagieren sich freiwillig für Flüchtlinge. Hilfswerke sehen dies als essentiellen Beitrag zur erfolgreichen Integration. Aber was heisst es, sich privat zu engagieren? Was bringt es tatsächlich und wo stossen private Helfer und Helferinnen an ihre Grenzen?
    Gerade nach den Terror-Attacken der letzten Wochen erstarkte auch der Ruf nach Integration: Nur wenn keine Parallelgesellschaften entstehen, würden kulturelle Grenzen überwunden, werde letztlich auch Terror im Keim erstickt, hiess es.
    Eine bessere Integration dank der Hilfe Privater? Das Hilfswerk HEKS ruft mit seiner Sensibilisierungskampagne «Farbe bekennen» für mehr privates Engagement für Flüchtlinge auf. Beispiele für Hilfe zur Integration gibt es viele: Gastfamilien, die Asylbewerber bei sich zu Hause aufnehmen, Lehrmeister, die Flüchtlinge ausbilden, Freiwillige, die mit Flüchtlingen Sport treiben.
    Doch nützt die Freiwilligenhilfe überhaupt den Flüchtlingen in der Schweiz? Werden Asylbewerber so besser integriert? Beruhigt es vielmehr unser schlechtes Gewissen? Oder sind die Flüchtlinge doch besser aufgehoben in den Händen von Profis in Asylbewerberunterkünften?
    Karin Frei diskutiert im «Club» über Freiwilligenhilfe mit:
    Ernst Schläpfer, Berufsschulrektor und Schwingerkönig 1980/​1983
    Rahel Dawit, Lehrling Fachfrau Gesundheit, aus Eritrea
    Thomas Kessler, Integrationsexperte
    Martina Bircher, Sozialvorsteherin Aarburg/​SVP
    Devika Hasler, Grafikerin, hat eritreischen Jungen aufgenommen
    Barbara Rosslow, Nonprofit-Managerin, GGG-Kontaktstelle Gastfamilien BS (Text: SRF)
    Original-TV-PremiereDi 20.06.2017SRF 1

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