Folge 493

  • Ludwigsburg

    Folge 493
    Ludwigsburg, das ist eine steingewordene Laune, eine Schöpfung aus dem Nichts, das Ergebnis eines herzoglichen Befehls. Und so schnörkellos wie ein Befehl sieht die junge Stadt auch aus: Im Gegensatz zur windschiefen Architektur des Mittelalters dominiert hier der rechte Winkel, die uniforme Fassadenfront. Nirgends gibt es Butzenscheibenromantik, kein Fachwerk weit und breit. Was nicht verwundert, ist die Stadt doch erst ab 1703 entstanden, als der großflächige barocke Baustil in Mode war. So ist aus dem geplanten kleinen Jagdschloss nach absolutistischer Manier eine gewaltige Schlossanlage geworden, die Herzog Eberhard Ludwig zum Zentrum der noch zu bauenden Stadt Ludwigsburg machte.
    Als Herzog Carl Eugen an die Macht kam, konnte der sich dann ins prächtig gemachte Nest setzen und seine ausschweifenden Feste feiern – natürlich auf Kosten ausgepresster Untertanen, die angesichts von Prunk und Protz und der ausgeprägten herzoglichen Mätressenwirtschaft die Stadt nur noch „Lumpenburg“ nannten. Die Gäste des Hofes indes schwärmten vom Residenzschloss als dem „schwäbischen Versailles“. Heute ist das Schloss Museum und gehört der Öffentlichkeit. Rund eine halbe Million Besucher strömen jährlich nach Ludwigsburg, um sich im Schloss und
    dem Großgarten „Blühendes Barock“ zu tummeln.
    Doch die Stadt hat nicht nur Rosen und Rasen zu bieten, sondern auch Bausünden. Im Barock hat sich Beton breitgemacht, und manchmal ist er sogar in den Himmel gewachsen. Auf dem Marktplatz drängt sich dem Besucher ein Hochhaus wie die Faust aufs Auge und am Residenzschloss ein Krankenhaus-Betonklotz. Was weiß Gott nicht nur in Ludwigsburg zu finden ist. Ein echtes Markenzeichen der Stadt ist inzwischen die Filmakademie Baden Württemberg geworden, die aus Ludwigsburg eine auch international anerkannte kleine Filmmetropole gemacht hat.
    Seit ihrer Gründung hat die Filmtalentschmiede jede Menge Arbeitsplätze im Medienbereich nach sich gezogen, ganze Gründerzentren sind in den ehemaligen Kasernen entstanden. Die stadtbildprägenden Militärbauten sind heute sogar zu einem Aushängeschild geworden, weil es Ludwigsburg gelungen ist, sie allesamt friedlichen Zwecken zuzuführen. Nach dem Motto „Kunst statt Kanonen“ hat sich die Filmakademie in der ehemaligen Mathildenkaserne ausgebreitet, ein ganzes Kunstzentrum kann sich in der früheren Karlskaserne entfalten. Die ehemals zweitgrößte Garnisonstadt Deutschlands hat aus ihrer militärischen Vergangenheit das Beste für die Zukunft gemacht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.2009Das Erste

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