6 Folgen, Folge 1–6

  • Folge 1 (57 Min.)
    Jan Jiri Grasel wurde 1790 unweit von Prag als Sohn zweier Ausgestoßener der Gesellschaft geboren. An seiner Wiege wurde gelobt, ihn in Gottesfurcht zu erziehen, aber sein Leben sollte sich anders vollziehen. Er begann nämlich seine Karriere als Räuber.
    In Europa vollzog sich in dieser Zeit eine ereignisreiche politische Entwicklung. In verschiedenen Schlachten wurde die österreichische Armee von Napoleon geschlagen und im Jahre 1811 erklärte Österreich den Staatsbankrott. Angesichts der vielen kämpferischen Heldentaten wurde Jan Jiri Grasel zum Helden auf eigene Faust. Anfangs stahl er die Schafe allein, später mithilfe seines Vaters. Danach zog er mit Freunden gegen die Reichen los. Ganz Österreich fahndete nach ihm und auf seinen Kopf wurden 4000 Gulden Belohnung ausgesetzt. Jan Jiri Grasel hatte mehrere Frauen, bei denen er abwechselnd Unterschlupf suchte, aber schließlich boten auch diese kein sicheres Versteck mehr, denn nach und nach erfuhren sie, dass sie in Jiris Leben nicht die einzigen waren.
    Aus Angst vor den Frauen floh er zur Armee, wo er es bis zum Gefreiten brachte. Er war jedoch zu intelligent, um es bei der Armee lange auszuhalten und floh zu seinen Räuberfreunden in den Wald. Im Rathaus der Stadt inszenierten sie einen Feueralarm und sprengten so die Ratsherrensitzung. Den allgemeinen Aufruhr nutzend, stahlen sie die Ratskasse und tauchten mit ihrer Beute beim fahrenden Volk in den Wäldern unter.
    Bei dieser Aktion befreiten sie einen im Rathaus gefangenen Häftling, was sich später als Verhängnis erweisen sollte. Grasel fühlte sich jetzt nur noch im Wald sicher. Der von ihm befreite Häftling hatte Grasel gesehen und wurde zum Judas. Gegen hohe Bezahlung wurde eine Intrige geschmiedet, der Jan Jiri Grasel zum Opfer fiel. Er wurde gefasst und am 31.1.1818 zum Tode durch den Strang verurteilt. Bei seiner Hinrichtung in Wien war er 27 Jahre, 9 Monate und 27 Tage alt. (Text: MDR)
  • Folge 2 (58 Min.)
    Josef II. befehligte bereits mit 7 Jahren ein Infanterieregiment. Auf eigenen Wunsch ließ er sich für eine Stunde in die berüchtigte Zelle 14 des großmährischen Gefängnisses auf der Burg Spielberg einsperren. Darauf verfügte er die Bestimmung, dass niemals mehr ein Häftling in dieser Zelle eingekerkert werden dürfe. Der spätere Anführer der böhmischen Räuber, Vaclav Babinsky, zitierte eben diese Zeilen des römischen Kaisers und ungarischen Königs während seiner Zeit als Gymnasiast.
    Die kaiserlich-königliche Monarchie sollte Babinskys Schicksal werden. Er verstand sich als Rächer und Retter der Armen und vollbrachte zu diesem Zweck viele mutige Heldentaten. Zum Beispiel stahl er eine Regimentskasse, um die Ehre der Näherin Lidochka zu retten, die ihre Miete nicht bezahlen konnte. Mit List und Tücke kämpfte er gegen die Obrigkeit und scharte eine Bande Räuber um sich, um seine Ziele durchzusetzen. Er hatte hehre Ziele und wollte den Armen Gutes angedeihen lassen, musste sich aber letztlich doch der Macht des Gesetzes beugen. Im Gefängnis Spielberg musste er viel Übles erfahren. Er wurde angeschmiedet und erlitt mancherlei Verletzungen. Schließlich verliebte er sich in die Äbtissin Brosila, die sich seiner erbarmte, seine Wunden pflegte und ihm als Gefängnisgärtner ein menschenwürdiges Dasein ermöglichte, bis er im Jahre 1879 im Alter von 83 Jahren starb. (Text: MDR)
  • Folge 3 (58 Min.)
    Leutnant Renatusse de Savoigné verliebte sich in die schöne Klosterschülerin Suzanne. Als er sie jedoch nach einer gemeinsam verbrachten Nacht klammheimlich verließ, wendete sie sich doch lieber wieder ihrem Verlobten Jean Ferreys zu, einem erfolgreichen jungen Kaufmann und angehenden Bürgermeister der Stadt Dieppe. Die Ehe währte jedoch nur kurz, denn als Ferreys eines Tages von einer Geschäftsreise zurückkam, erwartete ihn ein Abschiedsbrief seiner Gattin, die mit einem Angestellten nach Amerika entfleucht war. Nach diesem Schicksalsschlag hatte das rechtschaffene Dasein des Jean Ferreys ein Ende. Er stahl und raubte und unter dem Namen „Salvador“ gelang ihm der Rekord, dreiunddreißigmal aus dem Gefängnis auszubrechen. Jedes Mal stand zu seiner Flucht eine schwarze Kalesche bereit. Schließlich musste er sich aber doch der Macht des Gesetzes beugen und konnte einer Hinrichtung nicht mehr entgehen. (Text: MDR)
  • Folge 4 (57 Min.)
    Im Jahre 1778 wurde dem Abdecker Johann Bückler und seiner Frau Annemarie ein Sohn namens Hans geboren. Bereits mit 8 Jahren wurde er Soldat im kaiserlichen Regiment „Hildburghausen“ und mit 24 war er als der Räubergeneral „Schinderhannes“ bekannt. Er stellte sich eine Armee aus „100 tapferen Burschen“ zusammen und sorgte dafür, dass alle von ihm Besiegten in sein Lager überwechselten. Außerdem lieferte er beredtes Zeugnis seiner Fruchtbarkeit, denn etliche Frauen sorgten für seinen Nachwuchs. Schließlich leitete die französische Armee die Fahndung nach ihm ein und setzte auf seinen Kopf 10 000 Gulden Belohnung aus. Am 21.11.1803 wurde er verurteilt. Wegen des großen Interesses der Öffentlichkeit musste man den Prozess in den großen Konzertsaal des fürstlichen Palais’ verlegen. Allein die Schilderung seiner Verbrechen durch die Ankläger dauerte zwei Tage. Bevor er durch die Guillotine hingerichtet wurde, sagte er: „Ich habe den Tod verdient, meine Freunde jedoch nicht.“ (Text: MDR)
  • Folge 5
    Sandor Roza wurde 1813 in Szegedin geboren und gelangte in den Jahren 1848/​49 im ungarischen Befreiungskampf gegen Österreich zu Ruhm, da er mit aller Macht Partei für Ungarn ergriff. Als er trotz seines Rufes als Rebell von einem Pfarrer gegen Geld getraut wurde, stürmten österreichische Soldaten seine Hochzeitstafel. Roza überwältigte sie, nahm ihnen die Uniformen ab und kämpfte weiter für seine ungarische Heimat. Mit seinen Männern überfiel er zum Beispiel einen Zug und raubte den betuchten Fahrgästen Geld und Schmuck.
    Im privaten Bereich wendete er sich der schönen Agnesa zu, die er zu seiner Hochzeit kennen gelernt hatte und die derzeit leider noch zu jung war. Agnesa ließ sich jedoch als Köder benutzen und brachte Roza ins Gefängnis. Er sagte aus, dass sein Auftraggeber Mitglied der Adelskammer sei und bekam daraufhin eine relativ geringe Strafe, nämlich keine Hinrichtung, sondern „nur“ lebenslänglich. Nach sechseinhalb Jahren Haft starb er, zwei Jahre nach seinem bekannten Zeitgenossen, dem Räuber Vaclav Babinsky. (Text: MDR)
  • Folge 6 (53 Min.)
    Im Jahre 1805 wurde einem Schmied in der Gemeinde Endred ein Sohn geboren. Auch Graf Lusanski wurde Vater eines Sohnes namens Josef. Und der Erstgeborene des Kaisers Franz Ferdinand, der als geistig etwas minderbemittelt galt, reihte sich in diese Serie ein und wurde Thronfolger. Später regierte er als Ferdinand V. Auf schicksalhafte Weise waren alle drei Söhne miteinander verbunden.
    Jozka Sabri, der Sohn des Schmiedes, wurde Hirte an einem Wunderwasserbrunnen, den Frauen betagter Ehemänner aufsuchten, wenn sie vergeblich auf einen Erben warteten. Mit List und Tücke führte Jozka sowohl die Ehefrau als auch den vermeintlichen Erzeuger hinters Licht, jedoch nicht mit stetigem Erfolg, denn eines Tages wanderte er dafür in den Kerker. Gleichzeitig wurde der Sohn von Graf Lusanski als Pferdedieb von seinem Vater verstoßen. Beide landeten in einem Husarenregiment und begannen mit ihrer Karriere als Räuber. Kaiser Ferdinand V. versprach wiederum, dem Treiben ein Ende zu bereiten und die Räuber dingfest zu machen. Sabris Freunde wurden gefasst und gehenkt. Er selbst wurde letztlich durch Losansky aufgespürt und bereitete seinem Leben durch einen Kopfschuss ein Ende. Das alles geschah im Jahre 1837. (Text: MDR)

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