9 Folgen, Folge 1–9

  • Folge 1
    Der Alex soll Berlins Manhattan werden, doch von den geplanten 13 Hochhäusern werden wohl nicht alle so schnell in den Himmel wachsen. Sand, Steine, Bauzäune, und jeder der 300.000 Passanten, die täglich den Alex überqueren, fragt sich: Erlebe ich das noch, dass dieses Stück Mitte mal fertig ist? Nun steht die Rote Zwingburg des Kaufrausches, das „Alexa“, gegenüber der S-Bahn und wurde in der Eröffnungsnacht von geizgeilen Schnäppchenjägern so eingeweiht, dass die neuen Scheiben gleich wieder zu Bruch gingen. Der Alex schläft nie. Schon um 3:00 Uhr quietscht die Straßenbahn, wenn sich in Berlins kleinster Kneipe unter dem S-Bahn-Bogen die letzten Gäste ihr erstes Bier zum Frühstück genehmigen.
    Die „Besenkammer“ hat 24 Stunden am Tag geöffnet und ist nur wenige Meter von der noblen Shopping Mall entfernt, und zwischen beiden Extremen liegt die Wahrheit dieses Berliner Platzes. Treffpunkt ist immer noch die Weltuhr trotz Staub und Lärm der Presslufthämmer direkt nebenan. Der Reporter Jörn Kalkbrenner ist rund um die Uhr auf dem Alexanderplatz unterwegs, trifft Geschädigte und Vergnügungssüchtige, Eilige, und Tagträumer (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.01.2008rbb
  • Folge 2
    Schnurgerade, drei Kilometer lang, wie ein schmaler Canon durchschneidet die Straße das Häusermeer. Kein anderer Ort spiegelt die wechselhafte Geschichte Berlins so wider wie die Friedrichstraße. Hier begann die Geschichte eines Kranzlers und Kempinskis, hier vergnügten sich in zahllosen Theatern, Varietés, Bierpalästen und Kaschemmen die Hauptstädter und Provinzler, hier blühte in den „Goldenen Zwanzigern“ der Straßenstrich. In der Friedrichstraße wurde über die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED abgestimmt, standen sich drohend amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber, residierte das einzige Grand-Hotel der DDR.
    Sie sollte zur weltstädtischen Geschäfts- und Vergnügungsmeile der Hauptstadt der DDR werden. Daraus wurde nichts. Erst nach dem Mauerfall kam wirklich Leben in die Straße. Investoren aus ganz Europa überboten sich mit großen Plänen: aus der legendären Friedrichstraße sollte ein Prachtboulevard werden mit profitablen Büropalästen, exklusiven Geschäften und noblen Restaurants. Auch daraus wurde vorerst nichts. Noch stimme der Mix nicht, klagen einige Händler und Gastronomen und suchen nach Konzepten, um mehr Kunden anzulocken. Was fehlt? Noch mehr Luxus und Exklusivität? Nicht alle Geschäftsleute zwischen Checkpoint Charlie und S-Bahnhof Friedrichstraße sehen darin eine Erfolgsgarantie.
    Sie fordern deshalb nicht noch mehr Luxus, sondern mehr Straßencafés und Bistros, Bars und Clubs, die auch nachts geöffnet haben. Wie auch immer – eine typische Berliner Straße ist sie zumindest geblieben, dank Blockbebauung und Berliner Traufhöhe. Am Potsdamer Platz erinnert nichts mehr an die Vergangenheit. Anders in der Friedrichstraße: Zwischen Oranienburger Straße und Mehringplatz wurde mit Erfolg versucht, an Gewachsenem anzuknüpfen und etwas vom Flair vergangener Zeiten in das Heute hinüber zu retten. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.01.2008rbb
  • Folge 3
    Morgens um fünf ziehen die letzten Nachtschwärmer vom Ku’damm in Richtung Bahnhof Zoo, dort kann man noch einen Absacker trinken. Am späten Vormittag rollt Pico, der Straßenmaler, seine Leinwand auf dem Bürgersteig aus. Paare, Familien, schrille Typen genießen die ersten Sonnenstrahlen. Souvenirverkäufer und Porträtmaler buhlen um die Gunst der Touristen und Einheimischen. Über drei Kilometer lang ist die Einkaufsmeile – und nach wie vor eindeutig dem Westen der Stadt zuzuordnen. Nach dem Fall der Mauer geriet der Ku’damm ins Abseits – das „Neue Berlin“ siedelte sich im Ostteil an. Inzwischen ist der Breitscheidplatz saniert und das Europacenter für 40 Millionen verjüngt – der Boulevard steht wie kaum ein anderer für Wandel und Gegensätze in der Stadt.
    Neben Glitzerpalästen arbeitet die Sozialstation, Banker in teuren Armanianzügen speisen in Nobelrestaurants. Da trifft man die Fotografin Christel Wollmann-Fiedler, mit Kameras behängt auf der Suche nach Motiven, die rumänische Gruppe Fanfara Kalashnikov taucht einen Straßenabschnitt in feurige Rhythmen, Geschäfte schließen, neue eröffnen – der Kurfürstendamm ist nie fertig, typisch für Berlin, alles ändert sich. Beobachtungen zwischen Gedächtniskirche und Uhlandstraße. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.02.2009rbb
  • Folge 4
    Der Stuttgarter Platz in Charlottenburg ist zur Legende geworden. Eigentlich ist der „Stutti“ kein Platz, sondern ein langer Streifen entlang der S-Bahn von der Wilmersdorfer Straße bis zur Windscheidstraße. Im Osten wird das Bild beherrscht von russischen und polnischen Billigläden. Im Mittelteil herrscht immer noch das Rotlichtmilieu. Und im Westen wird es richtig nobel, mit edlen Boutiquen und Straßencafés im Bereich der Windscheid- und Leonhardtstraße. Und so prallen am „Stutti“ die unterschiedlichsten Lebensentwürfe aufeinander, kreuzen sich oder ziehen aneinander vorbei.
    Am „guten“ Stutti bevölkern arrivierte Alt-68er, reiche Witwen und mehr oder weniger erfolgreiche Schauspieler und Künstler die Cafés. Junge Familien nutzen den großzügigen Spielplatz direkt davor. Nachts, wenn die Kleinen längst im Bett liegen, öffnen die Nachtclubs und Striptease-Bars am „bösen“ Stutti und warten auf liebeshungrige Kunden. Autor Felix Oehler begleitet die so unterschiedlichen Anwohner des Stuttgarter Platzes in ihrem Alltag. Es entsteht dabei ein sehr heterogenes Bild. Genau das, was den Reiz dieses Platzes ausmacht. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.02.2009rbb
  • Folge 5
    Der „Boxi“ ist nicht viel größer als ein Fußballfeld. Aber für den malenden und trinkenden Jo, den singenden Jimmy und den bonbonkauenden Luis ist der Boxhagener Platz grüne Lunge, Vorgarten, Treffpunkt und Wohnzimmer in einem. Für Ulla ist er der Arbeitsplatz. Schon morgens um acht ist die Klofrau unterwegs zu ihrem „grünen Ungetüm“, dem über einhundert Jahre alten Pissoir auf dem Boxhagener Platz. Wenn Ulla mit ihrem Tag beginnt, ist die Nacht für viele noch lange nicht beendet. Nachtschwärmer, Gestrandete – aber auch Frühaufsteher genießen die ersten Sonnenstrahlen, während Ulla die Spuren des letzten Tages beseitigt.
    Auch Installateur Norbert Günther ist dann schon auf den Beinen. Irgendwo rund um das Karree ist immer ein Rohr verstopft, klemmt ein Wasserhahn, muss eine Spülmaschine angeschlossen werden. Und Frührentner Jörg setzt seinem Hund „Mr. Spock“ Sonnenbrille und Hut auf und wartet auf dem Flohmarkt auf die ersten Touristen, die mit dem berühmtesten Hund Berlins ein Foto machen wollen. All diese Menschen haben am Boxhagener Platz ihr Zuhause und ihren kleinen Platz an der Sonne gefunden. Die Autorin Eva Demmler wirft mit ihrem Team einen intimen Blick hinter die Kulissen eines der skurrilsten und vielschichtigsten Plätze Berlins. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.10.2009rbb
  • Folge 6
    Die Brunnenstraße, der „Ku’damm des Nordens“, verband zur Kaiserzeit das Stadtzentrum mit den nördlichen Vororten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie lange Jahre durch die Mauer unterbrochen und geprägt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 14.10.2009rbb
  • Folge 7
    Die Straße war Filmdiva, Boulevard und Baustelle. Man nannte sie auch den Ku’damm des Ostens. Hier gibt es immer etwas zu sehen, und nichts bleibt wie es ist: „Magistratsschirm“, Konnopke’s Imbiss, Kranemann-Hüte oder Kino Colosseum – die Schönhauser Allee war über Jahrzehnte Ostberlins Kultadresse. Auf den ersten Blick keine Straße zum Verlieben. Aber sie hat Charme, die bunte, kontrastreiche Flaniermeile mit ihren Blumencafés, geheimnisvollen Hinterhöfen, holzgetäfelten Geschäften, Spielhöllen, Biomärkten, mit der Frozen-Joghurt-Bar und dem Comedyclub. Heute zieht sie ebenso asiatische Einzelhändler wie schwäbische Paare mit Kindern an. Geschichte und Geschichten erzählen die Schauspielerin Ursula Werner, der Schriftsteller Wladimir Kaminer, der Friseur Frank Schäfer sowie Anwohner und Gewerbetreibende. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.06.2011rbb
  • Folge 8
    Was für die einen ein Albtraum ist, ist für die anderen ein Dorf, aus dem sie nie weg wollten. 16.000 Autos fahren täglich durch die Potsdamer Straße, die durch ihre Ausstrahlung und Bebauung einzigartig ist. Zwischen Kleistpark und Potsdamer Platz erstreckt sie sich, als Türkenkiez, als Sammelbecken der Übriggebliebenen, als Rotlichtviertel und Tummelpunkt der Kunstszene. Der Film erzählt von der Potsdamer Straße in Berlin und ihren Bewohnern, die den Zustand ihrer geliebten „Potse“ spiegeln. Zwischen Kleistpark und Potsdamer Platz erstreckt sie sich, als Türkenkiez, als Sammelbecken der Übriggebliebenen, als Rotlichtviertel und Tummelpunkt der Kunstszene. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.06.2011rbb
  • Folge 9
    Caterina Woj erzählt Geschichten und Geschichte rund um den „Savigny“. Sie trifft Wirte, Künstler, Schauspieler, Taxifahrer und beobachtet den berühmten tierischen Anwohner bei seinen Streifzügen über den Platz.
    Der Berliner Savignyplatz gehört den Bohemiens: Den Bildungsbürgern, Literaten, Künstlern und solchen, die sich dafür halten. Leute, die gern lange schlafen und spät ins Bett gehen. Spürbar in den vielen guten Kneipen am Bermudadreieck der bürgerlichen Piazza. Zum Beispiel im „Zwiebelfisch“. Eine Institution und seit Jahrzehnten weit über Berlin hinaus bekannt. Hier ist die Zeit stehen geblieben. Die Stammgäste altern mit. Auch Zappa, der Kneipenkater, verbringt hier lange Nächte.
    Der Schauspieler Aykut Kayacik (u.a. „Almanya“), „heimlicher Bürgermeister“ des Savignyplatzes, kennt nicht nur den Kater seit Jahren. Er weiß fast alles über das markante Rondell. Und dass es sich gut leben lässt im Viertel. Das sagt auch Schauspielerkollegin Leslie Malton. In den USA aufgewachsen, fühlt sie sich am Savignyplatz inzwischen zu Hause. Einmalig sei der Platz und erinnere sie an Paris. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.05.2012rbb

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