Staffel 9, Folge 1–10

Staffel 9 von „Berg und Geist“ startete am 23.01.2012 auf 3sat.
  • Staffel 9, Folge 1
    Pius Knüsel, 54, ist als Direktor der Schweizer Kulturstiftung „Pro Helvetia“ seit 2002 die Leitfigur der staatlichen Kulturförderung im In- und Ausland. Nach einem Germanistikstudium war er als Journalist tätig, leitete den renommierten Zürcher Jazzklub „Moods“ sowie die Sponsoringabteilung einer Schweizer Großbank. Beat Kuert und Michael Lang treffen Pius Knüsel in seinem Feriendomizil in der Siedlung Eggberge im Kanton Uri. In einer sturmumtosten, winterlichen Naturkulisse spricht Knüsel über seine stets herausfordernde, spannungsvolle Tätigkeit als Vermittler zwischen künstlerischer Freiheit und staatlicher Kulturpolitik. Zudem reflektiert der im Arbeitermilieu aufgewachsene, weltläufige Chefbeamte seine von Kindheit an innige Beziehung zu Natur und Bergwelt. Und er gewährt Einblicke in private Leidenschaften wie Kochen oder Tango, die ihm zum Lebenselixier geworden sind. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.01.20123sat
  • Staffel 9, Folge 2
    1994 ist für Ruth Schweikert ein aufregendes Jahr: Mit ihrem Erstling „Erdnüsse.Totschlagen“ wird sie als große literarische Entdeckung gefeiert, und beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt gewinnt sie das Bertelsmann-Stipendium. Später folgen weitere Auszeichnungen, unter anderem der Schweizer Schillerpreis, und Peter Bichsel nennt sie gar „die neue Ingeborg Bachmann“. Ruth Schweikert, 1965 in Lörrach geboren, wächst im schweizerischen Kleinstädtchen Aarau auf und macht in Deutschland eine Theaterausbildung. Die Mutter von fünf Söhnen schafft sich zwischen Windeln wechseln und Haushalt immer wieder Raum fürs Schreiben.
    Es entstehen Theaterstücke sowie verschiedene Kurzprosa-Texte, und sie findet sogar die Zeit für zwei Romane: „Augen zu“ (1998) und „Ohio“ (2005). Heute lebt die Autorin mit ihrer Familie in Zürich und arbeitet unter anderem als Dozentin an der Berner Hochschule der Künste. Der Schriftstellerin Ruth Schweikert begegnen Beat Kuert und Michael Lang in der Winterlandschaft von St. Anton im Appenzellischen. Dort erfahren sie, wie sich die kulturpolitisch engagierte Schweizerin im Spannungsfeld von Berufung, Beruf und Familie bewegt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.03.20123sat
  • Staffel 9, Folge 3
    Reto Camenisch, 54, zählt zu den bedeutendsten Schweizer Porträt- und Landschaftsfotografen der Gegenwart. Als Bildjournalist war er für „Du“, „NZZ Folio“, „Das Magazin“, „FAZ Magazin“ und „Geo“ unterwegs. Längere Aufenthalte etwa in den USA, Nepal und in Tibet prägen sein künstlerisches Werk. Camenischs Arbeiten zeugen von einer autobiografisch geprägten, unmittelbaren Sicht auf Menschen und ihr Umfeld. Er fühlt sich weiterhin der analogen Schwarzweißfotografie verpflichtet, die er gemäß seinem Credo „Verlangsamung, Verinnerlichung, Vertiefung“ zur Perfektion führt.
    Bildzyklen wie „Bluesland“, „Bürgerbilder“ und „Reto Camenisch – Zeit“ haben ihm internationale Anerkennung verschafft und mehrere Auszeichnungen eingebracht. Beat Kuert und Michael Lang treffen den passionierten Berggänger für „Berg und Geist“ in einer malerischen Schneelandschaft im bernischen Justistal sowie am Thunersee, wo er geboren wurde. Dort erläutert Reto Camenisch seine bilderzählerische Philosophie, umreißt seine Lebensethik und die damit verbundene Suche nach dem beseelten Bild. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.04.20123sat
  • Staffel 9, Folge 4
    Die Künstlerin Ingeborg Lüscher wurde 1936 in Freiberg in Sachsen geboren und lebt heute in Tegna im Tessin. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Schauspielstudium und begann eine erfolgreiche Karriere im Theater und Fernsehen. Später wandte sie sich der bildenden Kunst zu. 1968 entstanden die ersten sogenannten „Stummelbilder“ – unterschiedliche Objekte, die mit Zigaretten besetzt sind. Mit ihrer Arbeit über den Einsiedler Armand Schulthess, der sein Waldgrundstück in eine enzyklopädische Sammlung des Wissens verwandelte, nahm sie 1972 an der documenta in Kassel teil.
    Bei diesem Anlass traf sie auch ihre große Liebe und ihren zukünftigen Ehemann, den Ausstellungsmacher und Kurator Harald Szeemann. In der Gesprächssendung „Berg und Geist“ erinnert sich Ingeborg Lüscher an ihre Jugend in Berlin während des Zweiten Weltkriegs und an ihre große Liebe zu Harald Szeemann. Sie beschreibt ihren Werdegang als Künstlerin und vermittelt spannende Einblicke in Werke wie „Die andere Seite“, „Das Bernsteinzimmer“ und „Die hängenden Gärten der Semiramis“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.06.20123sat
  • Staffel 9, Folge 5
    Der Hochseilartist Freddy Nock hat 17 Weltrekorde aufgestellt – unter anderem auf der Zugspitze und auf dem Corvatsch bei 15 Grad minus. Er läuft ohne jegliche Sicherung über tiefe Abgründe, auf dem Tragseil von Seilbahnen und zwischen Wolkenkratzern. Sein Leitspruch ist „Das Unmögliche möglich machen“. Freddy Nock, 1964 im aargauischen Gränichen geboren, stammt aus der bekannten Schweizer Zirkusfamilie Nock, schon seine Großeltern waren Seilartisten. Mit vier Jahren stand er auf dem Seil, mit elf Jahren begann er mit dem Hochseillauf. Freddy Nock wurde in jungen Jahren bei verschiedenen internationalen Nachwuchsfestivals für Artisten ausgezeichnet.
    1994 gewann er mit seiner Truppe die Silbermedaille am Internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo. In den 1990er Jahren machte er sich dann mit Weltrekorden einen Namen: Er lief auf dem Tragseil der St. Moritzer Signalbahn, er realisierte den längsten Seillauf bergwärts, den längsten Seillauf talwärts und die längste Wasserüberquerung auf einem Seil. Der Extrem-Artist sucht ständig neue Herausforderungen. In der Gesprächssendung „Berg und Geist“ erzählt der Hochseilartist Freddy Nock unter anderem warum Warntafeln für ihn eine Aufforderung sind. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.07.20123sat
  • Staffel 9, Folge 6
    Der 1970 geborene Lev Vinocour zählt zu den wichtigsten Pianisten der Gegenwart, ein brillanter Techniker und herausragender Interpret. Keine Musik ohne Geist, ist sein Credo. Vinocour kennt nahezu alles über Werk und Komponist, wenn er sich ans Klavier setzt. Er ist ein Mensch voller Energie und Esprit. Lev Vinocour wuchs in Sankt Petersburg auf. Anfang der 1990er-Jahre ging er nach Moskau, wo er das Konservatorium besuchte. Er war dies eine künstlerisch reiche, materiell aber äusserst armselige Zeit. Als Vinocour Russland schliesslich verliess und nach England zog, ass er sich, eigenen Angaben zufolge, erst einmal richtig satt. Wenig später kam er erstmals in die Schweiz. In der Nähe von Lugano besuchte er Meisterkurse bei Alexis Weissenberg. Seither ist er in die Tessiner Berg und Seenlandschaft verliebt – auch wenn die mediterrane Milde, wie Vinocour freimütig zugibt, für das tägliche Üben nicht unbedingt förderlich ist. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.08.20123sat
  • Staffel 9, Folge 7
    Adolf Muschg zählt zu den bekanntesten Schweizer Autoren der Gegenwart. Das Walliser Binntal fasziniert ihn wegen seiner Abgeschiedenheit. Vom Massentourismus ist es verschont geblieben. Wer dorthin kommt, sucht vor allem Kristalle, die im Binntal besonders häufig vorkommen. Für Muschg, der sich selbst als „Stein-Narr“ bezeichnet, ein wunderbarer Ort der Reflexion und der Erinnerungen. Ein zweites Zentrum im Leben von Adolf Muschg ist Japan, wo es ihn immer wieder hinzieht, auch in seiner Literatur. Beat Kuert begleitet den Schriftsteller Adolf Muschg für diese Ausgabe von „Berg und Geist“ ins Walliser Binntal zum Steinesammeln. Mit Blick auf die Schichtungen des alpinen Gesteins erzählt Muschg von den Schichtungen und Verwerfungen des eigenen Lebens und von denen in der Literatur. Er berichtet von traumatisierenden Bergwanderungen in der Jugend, vom dominanten fundamental-protestantischen Vater. Der Bogen spannt sich von Gott über Alpentourismus bis zur Schweiz in Europa. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.09.20123sat
  • Staffel 9, Folge 8
    An Wochenenden und in den Ferien zog die Verleger-Familie Keel nach draußen aufs Land, oben auf den Pfannenstiel, ein Naherholungsgebiet nur wenige Kilometer von Zürich entfernt. Es ist ein Paradies für Kinder: Cowboy- und Indianer-Spiele in den Wäldern, Erntearbeiten auf den Wiesen und Feldern, die Einfachheit des bäuerlichen Lebens. Für Philipp Keel, Künstler und Leiter des Diogenes-Verlags, war das eine prägende Zeit. Der Pfannenstiel ist für ihn Heimat: Dort hat er seine Bücher konzipiert und geschrieben, auf den Wiesen inszenierte er seine ersten Aktfotos und heute studiert er Manuskripte in der ländlichen Ruhe.
    Philipp Keel wurde mit Schwergewichten der Kulturszene groß. Federico Fellini, Georges Simenon, Agatha Christie oder Friedrich Dürrenmatt – um nur einige zu nennen – waren in der Stadtwohnung in Zürich regelmäßig zu Gast. Der Pfannenstiel dagegen blieb das Refugium der Familie. Seit April 2012 leitet Philipp Keel den Diogenes-Verlag. Er tritt damit das Erbe seines im Herbst 2011 verstorbenen Vaters an. Kein selbstverständlicher Entschluss, denn Philipp Keel geht als international höchst erfolgreicher Fotograf, Zeichner und Autor längst eigene Wege. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.10.20123sat
  • Staffel 9, Folge 9 (30 Min.)
    Der 30-jährige Knackeboul ist der erfolgreichste Rapper und Beatboxer der Schweiz. In Portugal und in der Schweiz aufgewachsen, fing er im Alter von 14 Jahren an zu rappen. 2001 gründete er mit Kollegen die Band Mundartisten, aus der später ein gleichnamiges Label hervorging. Sein Debütalbum „Red und Ant-wort“ (2006) wurde sofort mit einem „m4music“-Award ausgezeichnet, und sein neuestes Werk „Moderator“ hielt sich wochenlang in den Schweizer Album-charts. Knackeboul ist mit Abstand der beliebteste Nachwuchsmoderator der Schweiz – er moderiert beim Jugendsender Joiz seine eigene Sendung namens „Knack Attack“. Beat Kuert trifft „Knäck“ für „Berg und Geist“ in Susch im Engadin. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.11.20123sat
  • Staffel 9, Folge 10
    Kaum ein Name ist so eng mit St. Moritz verknüpft wie der von Hanspeter Danuser. Er prägte als Kurdirektor von 1978 bis 2009 das Image und Schicksal des berühmten Luxusferienortes. Als Pionier in der Tourismusbranche ließ er St. Moritz 1985 als ersten Ortsnamen weltweit in das Markenregister eintragen und brachte es damit auf den Titel des „The Wall Street Journal“. Er entwarf den Slogan „Top of the World“ und baute St. Moritz über Jahrzehnte zu einer globa-len Marke auf. Als Kurdirektor stärkte er die Feriendestination mit Event-Marken wie dem „Glacier Express“ und innovativen Veranstaltungen wie dem berühmten Poloturnier auf dem gefrorenen St.
    Moritzersee. Der medienwirksame Botschaf-ter lernte sogar Alphornblasen um im Ausland mit dem Schweizer Natio-nalinstrument Interesse und Sympathie für St. Moritz zu wecken. Auch nach seiner Pensionierung ist er der Branche als Branding-Experte treu geblieben und berät heute verschiedene Feriendestinationen in Strategiefragen. „Berg und Geist“ begleitete den langjährigen Kurdirektor Hanspeter Danuser auf seinen Lieblingsberg, den Muottas Muragl. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.12.20123sat

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