Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    Alle wollen moderne Kunst. Zuletzt hat sogar die Finanzbranche die Kunst als Anlageprodukt entdeckt. Aber abseits vom Hype um die Millionenseller wird es unübersichtlich. Was ist eigentlich Kunst? Ein klares Urteil jenseits des Geschmacks ist oft nicht leicht für den Betrachter: Ist das nun Kunst oder kann das weg? „Alles für die Kunst!“ zeigt, wie sich junge Künstler mit Aufgaben auseinandersetzen, die ihnen von einer kompetenten Jury vorgegeben werden. Was braucht ein Künstler heute für Fähigkeiten, wie muss er vorgehen, wenn er sich auf dem hart umkämpften Kunstmarkt durchsetzen will? Zählen noch handwerkliche Fähigkeiten, braucht es das große Konzept oder kann man immer noch mit der großen Geste der Verweigerung imponieren? Die Kamera schaut den Künstlern über die Schulter, wenn sie sich ans Werk machen oder mit prominenten Künstlern diskutieren, wenn sie ihr Konzept durchziehen, ändern oder daran verzweifeln.
    Die Herausforderungen sind groß, aber da müssen sie durch – mit Kreativität, Improvisation und einer möglichst überzeugenden Präsentation ihrer Werke. Am Ende der ARTE TV-Masterclass winkt den Nachwuchskünstlern, die durchgehalten haben, eine Ausstellung im Museum. Aber bis dahin ist der Weg noch weit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.11.2012arte
  • Folge 2 (45 Min.)
    Aus 2.000 eingegangenen Bewerbungen wurden sieben Aspiranten ausgewählt: die Teilnehmer der ARTE TV-Masterclass zur zeitgenössischen Kunst beziehen in dieser Folge ihr Atelier in Berlin. Es sind junge Künstler, die im Moment ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland, Frankreich oder Belgien haben. Sie alle haben ganz unterschiedliche Wurzeln: die Herkunftsländer reichen bis nach Kolumbien. Und sie unterscheiden sich auch alle in ihrer künstlerischen Tätigkeit: von kunstvoll bemalter Keramik über Installationen mit Lebensmitteln, Collagen, Videokunst bis zu Kunst im DIN A 4-Format sind ihre Ausdrucksformen so verschieden wie die Kunstszene heute ist.
    Gleich am Anfang stehen die sieben Künstler und Künstlerinnen vor der ersten Herausforderung: Die Jury wünscht sich von jedem ein Selbstporträt innerhalb von zwei Tagen. Dann will sie wiederkommen und die ersten Arbeiten in Augenschein nehmen. Es geht also gleich richtig los mit der Arbeit im Atelier, im Zweifelsfall die ganze Nacht durch. Wie finden die Künstler innerhalb der kurzen Zeit eine präsentable Lösung? Seit Albrecht Dürers Selbstbildnis gehört das Selbstporträt zu den Standardgenres der Kunst.
    Von Rembrandt, der in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfte, um sich selbst zu porträtieren, bis zu van Gogh oder Frida Kahlo gehören die Bilder zum kollektiven Gedächtnis. Und auch in der zeitgenössischen Kunst hat die Unsicherheit um die Frage „Wer bin ich?“ die unterschiedlichsten Künstler zu Arbeiten angeregt, von den Rolleninszenierungen einer Cindy Sherman bis zu dem ungemachten Bett einer Tracey Emin. Für die jungen Künstler und Künstlerinnen der ARTE TV-Masterclass ist die begrenzte Zeit natürlich eine besondere Herausforderung.
    Hinzu kommt, dass sie nicht ganz frei sind in der Wahl der Materialien … Die Rolle des prominenten Mentors übernimmt in dieser Folge Dieter Meier, der Schweizer Konzeptkünstler und Sänger des Elektro-Popduos „Yello“. Er besucht die Künstler im Atelier, lässt sich die gerade entstehenden Arbeiten zeigen und diskutiert mit ihnen über das Selbstverständnis eines Künstlers in der heutigen Zeit. Am Ende allerdings zählt das erste Ergebnis und wie es präsentiert wird: Denn dann kommt die Jury und schaut, wer mit der Aufgabenstellung am besten umgegangen ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.11.2012arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Ihre erste Aufgabe haben die Teilnehmer der ARTE TV-Masterclass „Alles für die Kunst!“ bereits hinter sich gebracht. In dieser Folge stehen zwei weitere Herausforderungen an, die durchaus Konfliktpotenzial bergen. Denn die Aufgabe, die sich die Jury zum Einstieg in diese Sendung ausgedacht hat, soll die jungen Künstler provozieren: Eine Aktzeichnung ist auf Kunsthochschulen eine gängige Aufgabe, in einer ARTE TV-Masterclass allerdings sehr ungewöhnlich. Natürlich hat die Jury einen Hintergedanken: Sie erhofft sich neben dem Beweis von Talent zum Zeichnen auch eine Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit „handwerkliches Können“ wie Zeichnen oder Malen heute noch zur „Grundausstattung“ für einen angehenden Künstler gehören.
    Kommt Kunst noch von „Können“ oder reicht alleine die originelle Idee oder das ausgefallene Konzept? Tatsächlich wird es turbulent, als sich einer der Künstler selbst als Aktmodell präsentiert. Wenn auch das handwerkliche Können von Künstlern in der Moderne immer wieder diskutiert wurde, war die Kunstgeschichte selbst immer ein unbestrittener Bezugspunkt für jedwede künstlerische Tätigkeit.
    Die zweite Aufgabe, der sich die ARTE TV-Masterclass-Teilnehmer in dieser Folge stellen, geht von einem Besuch bei den „alten Meistern“ der Villa Grisebach aus, dem renommierten Berliner Auktions- und Kunsthaus. Vier klassisch-moderne Werke von Ludwig Emil Grimm, Otto Modersohn, Max Liebermann und Sigmar Polke sollen von den jungen Künstlern neu interpretiert werden. Die Wahl der Mittel bleibt dabei den jungen Wilden überlassen.
    Unterstützung erhalten sie von dem ebenfalls noch jungen französischen Maler und Bildhauer Damien Deroubaix, der in seinen oft apokalyptischen Bildern selbst mit vielen Zitaten anderer Werke arbeitet und der – wie so viele andere französische Künstler auch – sein Atelier zur Zeit in Berlin hat. Und wieder ist die Aufgabe ein Kampf gegen die Zeit, bis die Neuschöpfungen dem kritischen und strengen Blick der Jury, den Kunstexperten Christiane zu Salm, Peter Raue und Sydney Picasso, präsentiert werden müssen. 1 (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.11.2012arte
  • Folge 4 (45 Min.)
    In der vierten Folge kommen die sieben Kandidaten der ARTE TV-Master Class „Alles für die Kunst!“ nach Brüssel, wo sie wieder eine spannende Woche erwartet. Diesmal ist das Motto „Performance“. „Performance“ ist ein anspruchsvoller Prozess. Persönlich wie künstlerisch. Da ist ein guter Mentor mit Erfahrung und Einfühlungsvermögen angesagt: der Multimedia-Künstler Angel Vergara. Bekannt wurde Vergara durch seine Straßenaktionen. Unter einem Laken versteckt, malte er, was um ihn herum passierte. Seine Figur „Straatman“ war geboren. Weitere Figuren folgten. So erschien er als König von Belgien zu überraschenden offiziellen Besuchen. Vergaras Auftritte hinterfragen immer das Verhältnis von Realität und Kunst. Und genau das ist seine Challenge für unsere Kandidaten in Brüssel: eine Performance in der Öffentlichkeit . Für die jungen Künstler, in dieser Kunstform wenig bewandert, geht es nun darum, Ängste und Komplexe zu überwinden, aber vor allem Kreativität zu beweisen … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.12.2012arte
  • Folge 5 (45 Min.)
    Nach dem Performance-Abenteuer in Brüssel stehen bereits die nächsten beiden Aufgaben für die Teilnehmer der ARTE TV-Masterclass an: Zurück in ihrem Gemeinschaftsatelier in Berlin sollen sie sich mit dem Thema „Schock und Provokation“ beschäftigen. Die Jury möchte von jedem Teilnehmer ein „shocking piece of art“ sehen. Und das ist natürlich Anlass für grundsätzliche Diskussionen über den Unterschied von Schock und Provokation, deren Bedeutung in der Kunst und die Frage, wie dieses Thema mit der eigenen Arbeit in Verbindung gebracht werden kann. Bevor es allerdings richtig losgeht, wird es sehr emotional, denn drei der Teilnehmer haben ihren Ausstieg aus dem Projekt beschlossen.
    Sie wollen ihre Prioritäten in ihrer Laufbahn als Künstler neu bestimmen. Der Abschied voneinander fällt dann allen sehr schwer. Dieser ungeplante Rückzug wird allerdings zu einem sehr realistischen Spiegel der Kunstszene: auch in der Realität junger Künstler ist die Auslese hoch und nur die wenigsten Künstler schaffen es, sich wirklich durchzusetzen. Als die verbleibenden Teilnehmer sich wieder an die Arbeit machen, merken sie sehr schnell, wie schwierig es ist, heute als Künstler zu „provozieren“. Tatkräftige Unterstützung ihrer Aufgabe erhalten sie von der Berliner Künstlerin Birgit Brenner.
    Sie ist bekannt für ihre monumentalen Inszenierungen und für ihre Arbeit mit sehr sperrigen und spröden Materialien. Brenner geht mit großem Engagement auf die Künstler zu und gibt ihnen ein Ziel vor: in einer kleinen Ausstellung zu testen, inwieweit die entstandenen Werke tatsächlich Wirkung bei den Betrachtern auslösen. Gleich danach geht es weiter mit einer neuen Arbeit: Nach drei Wochen im Atelier in Berlin sollen die Teilnehmer ihre Eindrücke in einem „Berlin Kunstwerk“ bündeln. Begleitet werden sie bei dieser Aufgabe von dem Maler Norbert Bisky. Er wurde bekannt durch seine großformatigen Bilder, in denen er Verunsicherungen durch Krisen und Katastrophen thematisiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.12.2012arte
  • Folge 6 (45 Min.)
    Zunächst ist „Arbeit“ angesagt: Der Maler Norbert Bisky hat die jungen Künstler in der letzten Folge mit einer unerwarteten Berliner Institution konfrontiert: der Ausländerbehörde. Ein Bau, der so gar nicht dem Image einer weltoffenen Stadt entspricht, die die Kreativen aus aller Welt mit offenen Armen empfängt. Das bereitet den jungen Künstlern Kopfzerbrechen: Wie können sie diesen Aspekt in ihrer Arbeit thematisieren? Und wie gehen sie damit um, dass auch die Nicht-Beschäftigung mit der Anregung ihres Mentors etwas über sie erzählt. Die Arbeiten fallen dann wieder ganz unterschiedlich aus: Von einer Ziegelsteinskulptur bis zu einem Tanzvideo reicht das Spektrum.
    Und wie immer ist der Zeitdruck immens. Norbert Bisky ist dabei für die Künstler ein fordernder, aber auch unterstützender Beistand. Dann ist Jurytag: Die Kunstexperten Caroline Smulders, Sydney Picasso, Christiane zu Salm und Peter Raue kommen ins Atelier zur letzten Begutachtung der Arbeiten und für ihre finale Einschätzung der Künstler. Und ein besonderer Besuch hat sich angekündigt: Christiane Riedel, die Geschäftsführerin des ZKM in Karlsruhe, schaut sich zum ersten Mal die in der ARTE TV-Masterclass entstandenen Werke an und bespricht gemeinsam mit den Künstlern die geplante Ausstellung. Die ARTE TV-Masterclass in Berlin geht zwar zu Ende, aber die Sendung begleitet die Künstler auch bei den Vorbereitungen auf den Höhepunkt und Abschluss der Reihe: die Ausstellung im „Zentrum für Kunst und Medientechnologie“ (ZKM) in Karlsruhe.
    Das ZKM ist eine weltweit einmalige und international agierende Kulturinstitution und genießt den Ruf als führendes Zentrum für Medienkunst. Für die Künstler der ARTE TV-Masterclass ist das natürlich eine besondere Chance und eine große Herausforderung. Da ist es schwer zu entscheiden: Was soll mitgenommen werden, was muss noch entstehen bis zur Ausstellungseröffnung? Je näher die Eröffnung heranrückt, desto mehr wächst auch das Lampenfieber bei den jungen Künstlern. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.12.2012arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Alles für die Kunst! – Die Fernseh-Masterclass online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…