2014/2015, Folge 109–130

  • 35 Min.
    (1): Story: „Nur die Sonne war Zeuge“ und „Die Sammlerin“ – Die 60er Jahre sind das Jahrzehnt der ewigen Ferien, als Jugend und Entspannung in den Fokus rücken und zur Lebensart werden. Der Moment, in dem das Kino diesen Trend aufzugreifen beginnt, ist legendär: Die Zuschauer ergötzen sich am Anblick junger Leute, die ebenso schön wie gebräunt sind. Zwei Monumente dieses Genres werden vorgestellt, zwei Manifeste des Jahrzehnts der Bummelei: „Nur die Sonne war Zeuge“ von René Clément und „Die Sammlerin“ von Eric Rohmer.
    (2): Top Typ: Der Dude in „The Big Lebowski“ – Er ist die Inkarnation der Faulheit, quasi der alleinige Entdecker einer ganzen Kategorie von Mensch – jener Typ, der alles vermasselt, nichts macht und mit dem man dennoch am liebsten bowlen gehen und ein paar White Russians kippen möchte. Sofort wird jedem klar, wer der Archetyp der Woche ist: der Dude, dieser nette, untätige Schlaffi, der kultige Antiheld aus „The Big Lebowski“, gespielt von Jeff Bridges. Das Porträt eines großartigen Losers.
    (3): Clip ab!: „Alright“ von Supergrass – Wir sind im Jahr 1995 und die Band Supergrass, ein Trio aus Oxford rund um Gaz Coombes, Mick Quinn und Danny Goffey, bringt den Song „Alright“ heraus, der schnell zum Klassiker des englischen Pop wird und sich hunderttausende Male verkauft. 1995 ist das Jahr des Britpop, Supergrass landen direkt im Anschluss an Blur, Pulp und Oasis mit ihrer Single „Alright“ in den Charts. „Alright“ ist eine Ode an die Trägheit und an den Genuss des Faulenzens.
    (4): Supercocktail: Der reiche Abhänger – Wenn man Nachkomme reicher Eltern ist, die im Schweiße ihres Angesichts ein Imperium aufgebaut haben, bekommt man kaum Anerkennung: Egal, wie viel Energie man in die eigene Arbeit steckt, niemand wird glauben, dass man sich auch nur irgendetwas selbst verdient hat. Es bringt also nichts, wenn man sich zu Tode arbeitet. Dann lieber eine ruhige Kugel schieben und dabei eine gute Figur machen. Es gibt auch viele Tricks, um die eigene Faulheit zu tarnen. Man muss nur dem Rezept des Nichtstuer-Erben folgen, dem Rezept für einen Supercocktail, der sich gern noch einen weiteren Cocktail genehmigt.
    (5): Story: Gaston – Wenn es eine fiktive Figur gibt, welche die Inkarnation der Faulheit ist, dann ist das der Bürogehilfe Gaston aus der gleichnamigen Comic-Reihe. Der ewige Faulpelz, der im Büro herumgammelt und Chaos anrichtet – das ist Gaston. Bei näherer Betrachtung ist Gaston allerdings ein ganz bestimmter Typ Faulpelz, der paradoxerweise eine beträchtliche Energie in sein Nichtstun steckt. Serge Honorez erzählt uns mehr über diesen Antihelden, Poeten des Nichtstuns und des Wohlbefindens.
    (6): Skandal!: Houellebecq und Wikipedia – Seit er Romane veröffentlicht, wurde Michel Houellebecq schon als stilloser Romanautor, Islamfeind, Frauenfeind, Reaktionär, Sextourist und sogar als Mitglied einer Sekte bezeichnet. Deshalb denkt er sich bereits bei der Veröffentlichung seines fünften Romans „Karte und Gebiet“ im September 2010, dass ihm etwas Ähnliches widerfahren wird. Und so kommt es auch, denn Michel wird ohne Umschweife einer Todsünde beschuldigt: der Faulheit. Was? Houellebecq soll wie ein gewöhnlicher, fauler Schüler ganze Wikipediaabsätze in sein Buch kopiert und dabei keine Quellen vermerkt haben? Skandal!
    (7): Rare Perle: Faye Dunaway – September 1987, Faye Dunaway hat gerade in Paris ihren aktuellen Film „Barfly“ von Barbet Schroeder vorgestellt. Vor der Kamera der Sendung „Cinéma, Cinémas“ beantwortet sie mit sehnsuchtsvoller Stimme, träge auf dem Bett in ihrem Hotelzimmer, die Fragen der französischen Journalistin Anne Andreu. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.09.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: „Citizen Kane“ von Orson Welles
    Im Pantheon der Filmfiguren, die sich aufspielen, kann man sagen, dass Charles Foster Kane die Nase vorn hat. 1940 inszeniert Orson Welles mit seinem ersten Film die Größe und Dekadenz von Citizen Kane, einem reichen Zeitungsmagnaten, der von seiner Macht und protzigem Hochmut geradezu zerfressen wird. Rückkehr zu diesem Kultfilm, der von einem jungen Mann verwirklicht wurde, der gerade erst 25 war …
    (2): Top Typ: JR Ewing in „Dallas“
    Er ist die hochmütige Figur in der Serie „Dallas“, derjenige, der die anderen als niederes Volk ansieht und seine Zeit damit verbringt, sie als Loser zu behandeln. JR Ewing, der von Larry Hagman gespielt wurde, ist der Archetyp des Fernseh-Fieslings, den zu hassen man liebt: Von sich selbst überzeugt, unmoralisch, Opportunist und – um das Ganze zu krönen – ein großer Schlingel, der sein Ego gerne mit seinen ganzen Errungenschaften aufpusht. Abgedrehter Steckbrief eines prächtigen Angebers.
    (3): Clip ab!: „Bitter Sweet Symphony“ – The Verve
    1997 ist die Band „The Verve“ rund um Richard Ashcroft mit ihrem Song „Bitter Sweet Symphony“ dabei, mit stolzgeschwellter Brust die Spitze der Charts in mehr als 20 Ländern zu besetzen. Der Clip, der in einer Endlosschleife auf MTV läuft, kennzeichnet seine Epoche und dient Ashcroft dazu, sich ein Plätzchen auf dem Siegertreppchen der arrogantesten Typen des Britpop zu sichern – und es fehlt hier ganz sicher nicht an anderen Hochmütigen. Wir hören rein in den Song, der 25 Mal mit Platin ausgezeichnet wurde und die Nase hoch trägt.
    (4): Supercocktail: Justin Bieber
    Angefangen mit eigenen YouTube Videos, wurde Justin Bieber schnell zum gewinnträchtigsten Baby-Popstar seit Shirley Temple. Seit zwei Jahren hat der junge Sänger allerdings den Übergang zu einer erwachseneren Karriere eingeleitet und sich entschieden, sich selbst als „Vollidiot“ neu zu erfinden. Ein Volltreffer. Ihr wollt gehasst werden, damit man nicht mehr mit „Ohh, wie süß der Kleine ist“ über Euch redet? Folgt dem Rezept vom angeberischen Justin Bieber, ein arroganter Cocktail.
    (5): Story: Kanye West
    Unmöglich über Hochmut zu reden, ohne dabei die Welt des Raps zu erwähnen. Denn hier finden wir die aufgeblasenste Person des Jahrzehnts: Kanye West! Als ursprünglicher Produzent zog Kanye es schnell vor, seine Karriere auf eigene Faust durch zu ziehen. Der amerikanische und von Erfolg gekrönte Rapper ist sowohl für seine Songs als auch für seine größenwahnsinnigen Aussagen bekannt. Wer versteckt sich hinter diesem Angeber? „Abgedreht!“ hat Nachforschungen angestellt.
    (6): Skandal!: Die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix in Yamoussoukro
    Als Félix Houphouët-Boigny sich 1983 dazu entschloss, aus seinem Geburtsort Yamoussoukro die Hauptstadt der Elfenbeinküste zu machen, verdächtigt man ihn der Todsünde Hochmut. Seine Schnapsidee ist die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix. Ganz wie der Petersdom in Rom, nur sehr viel größer. Mitten im Nirgendwo. Die Bauarbeiten werden 1989 fertig gestellt, und während der pompösen Einweihung kommt es zum Skandal: Das Land leidet gerade stark unter dem Kursfall von Rohstoffen und der Ölkrise, als man von den umgerechnet 122 Millionen Euro erfährt, die dieses afrikanische Taj Mahal verschlungen haben soll.
    (7): Rare Perle: Dali, Tagebuch eines Genies
    Normalerweise ist übermäßige Selbstachtung nicht gerade etwas, was man zur Schau trägt; im Allgemeinen bevorzugt man falsche Bescheidenheit. Was so schön an Salvador Dali ist, ist jedoch, dass er zu seinem Hochmut steht, sympathisch und ganz ohne Einschränkung, sogar was seine Körperbehaarung angeht … „Abgedreht!“ hat eine rare Perle aus dem Jahr 1964 ausfindig gemacht. Dali hält eine Lobrede auf das so völlig zu Recht genannte Tagebuch eines Genies in der Sendung „Lecture pour tous“ (zu Deutsch: Lektüre für alle). (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.09.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Kochsendungen im Fernsehen
    Lebensart, elitäre Gastronomie, praktische Ratschläge oder Haushaltstipps … die Küche hat heutzutage einen wichtigen Platz auf unseren Fernsehbildschirmen eingenommen. Alljährlich gibt es neue Konzepte, neue Küchenchefs und neue Anwärter auf die Stelle des Meisterkochs. Vom Wettstreit zwischen Laien als neuen Küchenchefs bis hin zur klassischen Kochsendung, in der Rezepte verraten werden – „Abgedreht!“ interessiert sich diese Woche für ein ganz eigenes Fernsehgenre, das es nicht erst seit gestern gibt.
    (2): Top Typ: Der verrückte Professor
    Die Völlerei, angesehen als Todsünde, ist nur ein anderes Wort für Gefräßigkeit. Diese Untugend verkörpert Eddie Murphy, alias der verrückte Professor, mit Leichtigkeit in der gleichnamigen Komödie von Tom Hadwick aus dem Jahr 1996. Als Chemieprofessor und Vielfraß vor dem Herrn, lässt der dickbauchige Sherman Klump keine Gelegenheit aus, um sich die eigene Wampe vollzuschlagen. Erkundung des netten Dickerchens, der es schwer mit Frauen hat.
    (3): Clip ab!: Timbaland – „Carry Out“ ft. Justin Timberlake Drive-In, Neonlichter, Mädels, Autos und fertig ist das Bühnenbild des Clips „Carry Out“ aus dem dritten Album von Timbaland „Shock Value II“. Zum Dreh hat Timbo seinen Schützling Justin Timberlake bestellt, der zwischen den augenscheinlich wenig kälteempfindlichen Bedienungen seine Hüften schwingt. Der Ausnahmeproduzent Timbaland hat mit so unterschiedlichen und vielfältigen Künstlern gearbeitet wie etwa Nelly Furtado, Beck, Missy Eliott, Björk und sogar mit dem Altmeister Elton John … Völlerei ist eine üble Sünde.
    (4): Supercocktail: Oversize Stars
    Früher war es selbstverständlich, dass eine übergewichtige Person bloßgestellt, als Vielfraß beschimpft oder sogar in einer Horrorshow gezeigt wurde. Heutzutage ist Übergewicht allerdings kein Ausschlusskriterium mehr, um Hollywoodstar zu werden. Vorausgesetzt, man weiß sich zur Geltung zu bringen. Ihr habt ein paar Kilos zu viel auf den Hüften und wollt trotz alledem ein Star werden? Folgt dem Rezept des Oversize Stars, ein Schlemmer-Cocktail, der drei Mal so lecker ist.
    (5): Story: „Das große Fressen“ von Marco Ferreri
    Viel Lärm, viel Gestank und ein echter Kinoskandal. 40 Jahre nach dem Film „Das große Fressen“ von Marco Ferreri riecht dieser immer noch stark nach Buttercreme und abgehangenem Fleisch. Auf der Leinwand sind vier Freunde des Müßigangs, die sich zurückhaltungslos einem trashigen, lebensfrohen und kulinarischen Gang Bang hingeben. Der Journalist Olivier Malnuit und die Schauspielerin Andréa Ferréol erläutern für „Abgedreht!“ das Menü des Foodfilms der sich zwischen sozialer Satire und hedonistischem Plädoyer bewegt. Zu Tisch!
    (6): Skandal!: Mitterrand und die Fettammern
    Ein paar Monate nach dem Tode François Mitterrands veröffentlicht Georges-Marc Benamou ein Buch über die letzten Tage des Präsidenten. Darin erzählt er insbesondere, was sich hinter den Kulissen des deftigen Neujahr-Diners abgespielt hat, das Mitterrand acht Tage vor seinem Tod gemeinsam mit seinen engen Freunden eingenommen und damit die Todsünde der Völlerei begangen hat: Mitterrand hatte Fettammer gegessen, einen kleinen Zugvogel, den man in großen Teilen Europas findet und sowohl dessen Fang als auch sein Verzehr verboten sind. François soll einen ganzen Korb Austern vertilgt und anschließend nicht nur einen, nein, zwei kleine Vögelchen verschlungen haben!
    (7): Rare Perle: Depardieu lehrt einen Engländer kochen
    Harmonieren Frog und Rosbif in einer Küche? Für eine BBC-Sendung wurde der englische Journalist Sephen Smith zu Gérard Depardieu geschickt, um dort kochen zu lernen und das Niveau der englischen Küche anzuheben. Im Jahr 2005 bereiten Stephen und Gérard also ein Kalbskotelett auf Gemüse nebst goldbraun gebackenen Kartoffeln vor. Kochkurs à la française made by Depardieu in der Sprache von Shakespeare! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.09.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: „Emanuela“ von Just Jaeckin
    „Emmanuela“, ein Pornofilm? Ganz und gar nicht! Dieser Low-Budget-Film, der 1975 herauskam, wäre beinahe weder zustande gekommen noch ausgestrahlt worden. Der Film erzählt die Abenteuer von Emanuela, einer Frau mit dem Gesicht eines Engels, die einen übermäßigen Hang zu sexuellen Vergnügungen hat. Der Film ist in den ersten sechs Monaten verboten, wird dann anschließend jedoch ganze zehn Jahre lang auf den Champs Elysées gezeigt. Ein Volltreffer. Der Erotikfilm wird zum Trend und macht Wollust offiziell zu Mainstream. Entschlüsselung dieses weltweiten Erfolges, der gerade so noch einmal davon gekommen ist, mit demjenigen, der ihn gemacht hat: Just Jeackin himself.
    (2): Top Typ: Samantha von „Sex and the City“
    Sich zurückhaltungslos dem sexuellen Vergnügen hingeben, das ist das Hauptanliegen von Samantha Jones, der männerverschlingenden Figur von Kim Catrall aus der Kultserie „Sex and the City“. Als Single aus Überzeugung fordert sie ihr Recht ein, zu schlafen mit wem sie will, wann sie will und all das in Form einer Flatrate. Ganz klar unser Wollust Top Typ der Woche. Das abgedrehte Porträt einer befreiten Nymphomanin.
    (3): Clip ab!: „I Want Your Sex“ von George Michael
    Wir sind im Jahr 1987. Nach fünf Jahren an der Spitze der Charts mit seinem Kumpel Andrew Ridgeley und „Wham!“ startet George Michael, mit echtem Namen Georgios Kyriakos Panagiotou, seine Solokarriere mit dem aussagekräftigen Titel: „I Want Your Sex“. Die Konsequenz seiner, sagen wir mal direkten Worte, ist die Massenverbannung von „I Want Your Sex“ auf den amerikanischen und britischen Radiowellen. Selbst der Clip ist auf mehreren Sendern zensiert, darunter auch MTV oder BBC. Als fragwürdig erscheinen jedoch nicht der aufgebrezelte Look von George, sondern die suggestiven Szenen und die halbnackten Models.
    (4): Supercocktail : Michael Douglas
    Wie kann bloß jemand, der so unsexy wie Michael Douglas ist, zum männlichen Sexsymbol werden? Denn Kirk Douglas Sohn hat zwischen den 80ern und 2000 so manches Mal die Rolle des wollüstigen Verführers gespielt, obwohl er so wabbelig, wie ein Pudding ist und den Sexappeal einer Otter hat. Ihr seid eine eher abstoßende Dumpfbacke und wollt lustmolchiger Schauspieler werden? Folgt dem Rezept von Michael Douglas, einem Cocktail, der Dir nicht in die Augen sieht.
    (5): Story: Madonna
    Die Wollust in der Musik hat einen Namen: Madonna. Sie ist es, die vor mehr als 30 Jahren die magische Formel zwischen Sex und Popmusik erfand. Die ehemalige Meisterin in der Kunst der Provokation, indem sie die Sexualität als Antrieb ihrer Kunst und ihres Marketing-Genies nutzt, hat nicht aufgehört die immer lockeren Grenzen zu überschreiten, und all dies nicht immer in sehr komfortablen Posen … Rückblick auf ein Phänomen, das die Köpfe des 20. Jahrhunderts verdrehte.
    (6): Skandal! „Im Reich der Sinne“ von Nagisa Oshima
    Der japanische Regisseur Nagisa Oshima ist an Skandale gewöhnt und macht gerne mit politischen Filmen auf sich aufmerksam. 1976, als er „Im Reich der Sinne“ dreht, setzt er auf das Thema, das die ganze Menschheit vereint: Sex. Die Geschichte dreht sich in den 30er Jahren rund um den Besitzer eines Geisha-Hauses und eine Dienerin, die sich einer sexuellen Eskalation hingeben und die einen tödlichen Ausgang hat. Das Ganze entstand aus einer wahren Begebenheit, und die Sexszenen sind nicht nur sehr präsent, sondern vor allem auch ungestellt. In Japan kommt der Film ganz und gar nicht gut an und ist ein Skandal!
    (7): Rare Perle: Serge Gainsbourg und Whitney Houston
    April 1986, In der französischen Kultsendung der 80er „Champs Elysées“ empfängt Michel Drucker den Chansonier Serge Gainsbourg und die bis dahin dem französischen Publikum noch unbekannte junge Sängerin Whitney Houston. Voll mit Whisky, gibt Serge an diesem Abend eine gratis Stunde in seiner berüchtigten französischen Verführungskunst … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.09.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: „Die dummen Streiche der Reichen“
    Mehr als 40 Jahre später ist der Wahnsinn in der Komödie von Gérard Oury immer noch ansteckend. 1971 macht der Regisseur von „Drei Bruchpiloten in Paris“ einen Film, der wohl seine verrückteste Komödie sein wird. „Die dummen Streiche der Reichen“ (auch unter dem Titel „Don Louis der Größenwahnsinnige“ bekannt) ist eine interessante Mischung aus Posse, Italowestern und Sozialsatire, in der Louis de Funès den Höhepunkt des Geizes und der Boshaftigkeit erreicht. Zurück zu diesem kultigen Meisterwerk mit Danièle Thompson und Stéphane Lerouge.
    (2): Top Typ: Dagobert Duck
    Der Geiz, die Weigerung, sich von seinem Vermögen zu trennen, was den Knauser wortwörtlich dazu bewegt „jeden Pfennig dreimal umzudrehen“, wurde wohl selten so gelungen dargestellt wie durch Dagobert Duck, der dank des Zeichners Carl Barks 1947 das Licht erblickt. Als naher Verwandter von „Der Geizige“ von Molière und Vorläufer von „Mr. Burns“ aus den „Simpsons“ verkörpert Dagobert Duck im kollektiven Unterbewusstsein den Archetypen vom reichen Geizhals, der schreckliche Angst davor hat, dass man ihm sein Geld stiehlt. Das Porträt der wohl knauserigsten Ente.
    (3): Clip ab!: „Money Money Money“ von ABBA
    Stockholm, Schweden, Mitte der 70er: Das Quartett ABBA bringt „Money Money Money“ heraus, die Hitsingle ihres vierten Albums. 1976 trillern die vier – Benny, Bjorn, Anni-Frid und Agnetta – „Money Money Money must be funny in the rich man’s world“. Die Zusammenfassung: Wir arbeiten den ganzen Tag wie die verrückten, um von der Hand in den Mund zu leben. Versilberte Kimonos und billige Lämpchen, der Clip hat sie ohne Zweifel keinen einzigen Cent gekostet.
    (4): Supercocktail : Die schlimmsten Steuersünder
    Wenn man steinreich ist, nervt es unheimlich, Steuern zu zahlen. Ja genau, denn viel Geld bedeutet auch viel Steuern. Doch glücklicherweise gibt es gegen dieses schlimme Dilemma die Steuerhinterziehung. Leider macht dies einen schlechten Eindruck bei den Armen, denn die wollen, dass die Reichen ihre Schulen, ihre Straßen und ihr Krankensystem mitfinanzieren. Also besser, schnell seine Kommunikation zu verfeinern, wenn man vorhat, die Rechnung nicht zu bezahlen. Sie sind ein Star, der sich wünscht, nie wieder Steuern zu zahlen? Folgen Sie dem Rezept von „Star-Betrüger“, der illegale Cocktail, an den sich niemand erinnert.
    (5): Ikone: Der Dollar
    Welch passenderes Symbol für den Geiz und allgemein für das Geld als der grüne Schein? Hier der Einzelfall einer Währung, die ein universelles Symbol geworden und dermaßen in unserem Alltag verankert ist, dass wir die Bedeutung seines Namens, seiner Farbe oder die Zeit, die der Dollar benötigte, um sich zu behaupten vergessen haben. Mark McNaught, Dozent für amerikanische Kultur, erzählt, wie sich diese Währung zu einem Objekt des Pops entwickelte.
    (6): Skandal!: Die Entführung von John Paul Getty III.
    Den ersten Milliardär der Geschichte seinen Großvater nennen zu können, sollte normalerweise im Leben weiterhelfen. Wenn Opa allerdings als geizigster Typ des Landes bezeichnet wird, kann das Ganze auch zum Albtraum werden. So wurde letzteres der Fall von John Paul Getty III., dem Enkel des Ölmagnaten. Am 10. Juli wird der damals 17-Jährige John Paul gekidnapped; seine Entführer verlangen ein Lösegeld in Höhe von 17 Millionen Dollar. Die ganze Familie blickt zu Opa, doch der findet das zu teuer und verweigert die Zahlung! Skandal!
    (7): Rare Perle: „Greedy Humpty Dumpty“ der Brüder Fleischer
    Humpty Dumpty ist ein gut betuchter König mit einem zufriedenen Lachen. Die Figur stammt aus einem alten englischen Abzählreim und ist sowohl in der Literatur als auch in Trickfilmen zu finden. Von „Alice im Wunderland“ (hier unter dem Namen „Goggelmoggel“) bis zum „Gestiefelten Kater“ taucht Humpty Dumpty mit seinem Eierkopf und seiner selbstgefälligen Miene auf. 1936 machen die Brüder Fleischer – „Popeyes“ und „Betty Boops“ Papas – aus ihm einen Diktatoren, der Kohle machen will. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.10.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story : Der zornige Claude Sautet – Claude Sautet verkörpert das große französische Kino der 60er und 70er mit Geschichten rund um die Midlife-Crisis, Kumpelfilme, sehr volle und verrauchte Cafés und sehr schöne Frauen. Doch Claude Sautet hat auch die Reputation eines manischen Filmemachers; er ist stolz auf gut gemachte Arbeit und sehr gerne cholerisch. Sautets Zornanalyse mit Jean-Loup Dabadie, Szenarist seiner großen Anfangsfilme und N.T. Binh, Kritiker und der beste Interpret des Werks.
    (2): Top Typ: Hulk – Derart Opfer seines eigenes Zornes zu sein, dass man alles auf seinem Weg zerstört: das ist das Schicksal vom unglaublichen Hulk, dessen Figur 1962 – durch die Szenaristen und Zeichner Stan Lee und Jack Kirby – das Licht erblickt und bereits mehrmals dem Kino diente. Der introvertierte Physiker Bruce Banner ist unfreiwillig einer hohen Dosis radioaktiver Strahlen ausgesetzt. Das Resultat: bei dem geringsten Ärgernis verwandelt er sich in ein gigantisches grünes Monster, das in Rage alles dem Erdboden gleicht macht. Das abgedrehte Porträt von Hulk, einer modernen Adaption von Dr. Jekyll und Mr. Hyde gepaart mit Frankenstein.
    (3): Clip ab!: „Fuck you“ von Lily Allen – „Fuck You“ ist der Zornesausbruch von Lily Allen und einer der größten Verkaufsschlager von 2009. Die dritte internationale Single einer Karriere, die auf Myspace begann, wird schnell zum Hit oder wohl eher zur Hymne all derer, die so richtig angepisst sind. Der Song platziert sich schnell an die Spitze der Charts in Europa, Kanada, den USA, in Australien und ein paar Gegenden in Südamerika. Beweis einer universellen Message.
    (4): Supercocktail : Star-Ausraster – Um das Mysterium zu wahren, übten sich Stars in der Öffentlichkeit lange Zeit in Zurückhaltung. Aber heutzutage ist alles anders: eine Berühmtheit muss wissen, wie man seine Seelenzustände zur Schau stellt. Denn das Publikum projiziert eine Unmenge an Dingen auf den Star. So glaubt es beispielsweise eine Figur vor sich zu haben, anstatt einer echten Person. Als Konsequenz ist es wichtig nicht wie ein emotionsloser Roboter zu erscheinen. Lernen Sie das Erfolgsrezept für den gekonnten Wutausbruch: der „Star-Ausraster“, der Cocktail, der schnell rot wird.
    (5): Story : Eminem – Der kleine weiße Marshall Matters, alias Eminem, wuchs wie Unkraut in einem Wohnwagen in Detroit auf und repräsentiert all das, was Amerika ausspuckt und nicht sehen will. Als er aber zum größten Rapper der Welt wird, kann man ihn nur noch schwer ignorieren. Seine Wut macht aus ihm das schwarze Schaf der Familie und das Idol der Jugend, die sofort seine Andeutungen bezüglich der amerikanischen Gesellschaft kapiert. Rückblick auf eine durch Wut geprägte Erfolgsgeschichte.
    (6): Skandal!: Chiracs Zorn in Jerusalem – Im Oktober 1996 geht der neue Chef der Franzosen, Jacques Chirac, als Staatspräsident auf diplomatische Reisen. Anlässlich seiner Reise nach Israel und während seines Besuchs des alten Jerusalems, sind seine Sicherheitsmänner übermotiviert und Chirac sehr beschützt. Zu sehr! Journalisten werden mit Waffengewalt zurückgeschubst und Chirac kann nicht seinem gewohnten und sympathischen Händeschütteln nachgehen. Die Lage spannt sich an. Chirac lässt seiner Wut vor den Kameras freien Lauf, pöbelt, droht zurück nach Frankreich zu reisen und das Ganze – zu unserer grössten Freude – auf einem wunderbaren Frenglisch.
    (7): Rare Perle: Jacques Brel über Zorn – Seine Diskografie schreit förmlich „Empört euch!“. Jacques Brel ist ein zorniger Mann und bekennt sich dazu. Im Studio der kultigen Fernseh-Sendung „Discorama“ zeigt er vor Denise Glaser, die mit Feingefühl, Intelligenz und Föhnfrisur auftritt, einen gerechten und herzlichen Zorn. 1964 und 1966, ob in hellem oder dunklem Anzug, erläutert Brel seinen Zorn, den er in sich trägt und den auch das Alter nicht dämpft. Ganz und gar nicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.10.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Der Neid in „Alles über Eva“ und „Maps to the Stars“ – Die Geschichte des Kinos ist voll von Filmen über das Verlangen berühmt zu werden, so zu bleiben oder die Anderen von da zu verdrängen. „Abgedreht“ geht dieser Woche zwei Filmen nach, die beide nach 65 Jahren Intervall, die Sünde des Neids wiederspiegeln. Zwei sich überschneidende Analysen: „Alles über Eva“ aus dem Jahr 1950 von Joseph Mankiewicz und „Maps to The Stars“, der dieses Jahr in die Kinos kam, von David Cronenberg.
    (2): Die Königin von Schneewittchen – Jemanden dermaßen um seine Schönheit und Jugend zu beneiden, dass man soweit geht diese Person von der Erdoberfläche löschen zu wollen, beschreibt treffend den Neid der Königin in Schneewittchen und die sieben Zwerge von den Brüdern Grimm, dessen Disney-Film 1937 erschien. Die Beschreibung des Archetypens der sadistischen Schwiegermutter, ein weicher Mix aus Caterina de’ Medici – noch eine böse Königin – Batman für das Cape und einem Eiswürfel für den Touch eisige Schönheit.
    (3): „Jealous Guy“ von John Lennon – Sommer 1971, John Lennon, der bekannteste Brillenträger der Welt ist im Studio mit dem Ausnahmeproduzenten Phil Spector. Zusammen kreieren sie die Kulthymne von John: „Jealous Guy“. Ist er also eifersüchtig auf einen Mann, der seine Frau anbaggert? Ganz und gar nicht. „Abgedreht“ sagt alles über den Song, in dem der Ex-Chef der Beatles eine kleine Taxitour in seinem eigenen Garten macht. Aber auf wen ist John denn eifersüchtig?
    (4): „Dreck-Star“ – Hollywood bedeutet Krieg. Man muss um sein Leben kämpfen, denn man wird keine Kinolegende allein durch Nettigkeit! Nein um sich zu behaupten, darf man keine Angst vor der Sünde des Neids haben: Wenn ihr Rivale sich besser macht als Sie, ja dann verhalten Sie sich ruhig hinterfotzig und machen ihn schlecht. Folgen Sie dem Rezept von „Dreck-Star“, ein Cocktail der Ihren Platz will.
    (5): „Isnogud“ – Der Legende nach gibt es in Bagdad einen Großwesir names Isnogud, der zerfressen von der Begierde versucht dem Kalifen Harun al Pussah den Tron abzunehmen. Die Kreation des schlecht gesinnten Isnogud geht auf den Szenaristen René Goscinny und den Zeichner Jean Tabary zurück und ist mittlerweile zum Archetypen des Ehrgeizigen geworden, der keine Gelegenheit auslässt seinen famösen Satz zu sagen: „Ich will Kalif werden anstelle des Kalifen“! Ein Treffen mit Nicolas Tabary, der die Arbeit seines Vaters fortsetzt, und Aymar du Chatenet, Herausgeber des Comics.
    (6): Die Säureattacke des Direktors vom Bolschoi – Ein derart angesehenes Ballett, wie das Bolschoi-Theater zu leiten, größtes Theater Moskaus und Prunkstück Russlands, bedeutet 250 Tänzer und Tänzerinnen zu führen, die alle die erste Rolle spielen wollen. Als am 17. Februar Sergei Filin, der künstlerische Leiter vom Bolschoi, Opfer eines Säureattentats wird, wittert man die Todsünde des Neids … Der Täter und Tänzer der Truppe Pavel Dmitrichenko gesteht schnell. Er ist es, der die Affäre einleitete, um denjenigen zu bestrafen, der seiner Freundin Angelina Vorontsova – ebenfalls Tänzerin am Bolschoi – nicht die Rolle der Odette aus dem Schwanensee anvertraute. Skandal!
    (7): Christine, 22 Jahre, Fan von Dalida – Es ist eine Sünde des Neids, die unschuldig sein kann: die Fan-Attitüde. Christine, 22 Jahre alt, stillt seit ihrem sechsten Lebensjahr eine wahrhafte Obsession für Dalida, die bis zum Abbruch des Studiums führt, um ihrem Idol mehr Zeit widmen zu können. 1984, öffnet Christine in der Sendung „Aujourd’hui la vie“ (zu Deutsch: „Heute das Leben“) Henri-Pierre Vincent ihr Fan-Herz und berichtet von der Rivalität unter den Fans, die sich mit Dalida identifizieren, sich wie sie anziehen, frisieren und wie sie reden … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.10.2014arte
  • 35 Min.
    (1): „The Grand Budapest Hotel“ – Wie der Titel „The Grand Budapest Hotel“ bereits ahnen lässt, ist das Hotel der entscheidende Ort an dem sich die Handlung des letzten Kinohits von Wes Anderson abspielt. Ein pinker Palast, der in Wirklichkeit nichts anderes als das Görlitzer Warenhaus ist. Dieses ehemalige Kaufhaus diente dem Bühnenbild der gigantischen Halle und der Zimmer des Films und befindet sich an der Grenze von Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik. Abgedreht ist losgezogen zu den Drehorten mit dem extraordinärem wie verrücktem Drehbuch in der Hand, in dem das Grand Budapest Hotel im Zentrum einer abgedrehten polizeilichen Ermittlung steht.
    (2): Spirou – Der bekannte kleine Page mit Haartolle namens Spirou entspringt 1938 der Feder des französischen Illustratoren Rob-Vel, den der belgische Herausgeber Jean Dupuis damit beauftragt ein Maskottchen für das gleichnamige Kinder-Magazin zu zeichnen. Der schelmische, dynamische und natürlich rothaarige Spirou ist ein extrem sympathischer Typ, der immer seinen mürrischen und verfressenen Nagerfreund bei sich hat. Das abgedrehte Porträt des legendären Pagen des Moustic-Hotels.
    (3): DSK im Sofitel – Wenn man seit dem 14. Mai 2011 an Skandal und Hotel denkt, dann führt dies zuerst zur Adresse 45 West 44th Street, zum Sofitel Hotel in New York, bevor man einen kleinen Umweg via Privatjet zur 3 Rue de Paris in Lille und somit zum Hotel Carlton macht. Dominique Strauss-Kahn und die Hotels, das ist eine lange Geschichte, das ist ein Skandal! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.10.2014arte
  • 35 Min.
    (1): François Truffaut beschrieben durch Jeanne Moreau – 26. Oktober 1969, François Truffaut ist der Sonntagsgast vom Journalisten Pierre Dumayet. Und um das Phantombild, das er an diesem Tag von François Truffaut erstellt, zu vervollständigen, stellt der Journalist einige Fragen an Jeanne Moreau. Die beiden haben sich beim Dreh von „Jules und Jim“ kennengelernt und sich sechs Jahre später wiedergefunden für den Film „Die Braut trug schwarz“. Sein kindisches Lachen, seinen kulinarischen Geschmack, seine Begeisterung für Jugendthemen … man kann sagen, dass Mademoiselle Jeanne ihren François gut kennt.
    (2): Filmkritiker Truffaut – 1954 ist der gerademal 20 Jahre alte François Truffaut Filmkritiker für das famöse französische Kino-Journal „Les Cahiers du cinéma“. Nicht mehr und nicht weniger. So jung er auch sein mag, veröffentlicht er im Januar 1954 den Artikel „Eine gewisse Tendenz im französischen Film“, in dem er die Verantwortlichen für die Mittelmäßigkeit und Angepasstheit des nationalen französischen Kinos nennt. Truffaut beschuldigt unter anderem Pierre Bost und Jean Aurenche, zwei zu der Zeit sehr bekannte und geschätzte Szenaristen. Er wirft ihnen vor, die Autoren, die sie adaptieren, regelrecht zu massakrieren und darüber hinaus nichts von Film zu verstehen. Skandal!
    (3): „Le Tourbillon de la vie“ – Es ist das emblematische Lied von dem Film „Jules und Jim“ und dennoch ist es eher dank Zufall im Soundtrack des Films gelandet. „Le tourbillon de la vie“ (zu Deutsch: „Der Strudel des Lebens“), ist das kultige Stück interpretiert durch Jeanne Moreau, dessen Original von Serge Rezvani in den 50er Jahren verfasst wurde, um die Geschichte von Jeanne Moreau und Jean-Louis Richard, ihrem ersten Ehemann, zu erzählen. Wie ist das Lied das Emblem des Films von Truffaut geworden? Abgedreht recherchiert die Hintergründe … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.11.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Ostalgie – Berlin im Film: Im Jahr 1989 fiel die Mauer. Die Westdeutschen entdeckten Ost-Berlin, seine neoklassizistischen Gebäude, sein buntes Design und die Trabanten. Eine Art von Alltag, die heute fast vergessen ist. Es brauchte zehn Jahre, damit die Spuren der Vergangenheit zu einem Stil wurden, eine Bewegung, die man Ostalgie taufte. Ein Kofferwort, dem das Kino sich zu eigen machte mit Filmen wie „Sonnenallee“ oder „Good Bye, Lenin!“ – die diese Nostalgie der berlinerischen Folklore inszenieren. Drei Berliner helfen uns zu verstehen, wie diese Ostalgie im Kino dargestellt wird.
    (2): „Die durch die Hölle gehen“ auf der Berlinale: Seit seinem Erscheinen in Amerika im Dezember 1978 sorgt der Film „Die durch die Hölle gehen“ für viel Diskussion. Aber erst auf der Berlinale, beim deutschen Filmfestival, löst der Film einen wahren Skandal aus. Ja, zu dieser Zeit steht dort noch die Mauer. Die kommunistischen Länder östlich der Mauer – UdSSR, Polen, Tschechoslowakei, Bulgarien, und noch viel weiter im Osten, Kuba – sind eingeladen zum Festival. Und als diese sehen, dass ihre nordvietnamesischen Verbündeten als verrückte Killer und Folterer dargestellt werden, kommt es zum Skandal!
    (3): „Wind of change“ – Scorpions: Nicht zu verwechselnde Stimme, Schiebermütze, wilde lockige Haare und eine Menschenmenge mit winkenden Feuerzeugen: diese Woche blicken wir zurück auf die größte deutsche Rockband, Scorpions, und ihren Mega-Hit „Wind of Change“. Das Lied, das einige Monate nach dem Mauerfall erscheint, wird zum Symbol der deutschen Wiedervereinigung und vom Ende des Eisernen Vorhangs. Der Hit bleibt bis heute, der meist verkaufte Deutschlands – Immerhin. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.11.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Skandal!: Scorsese und der Ehrenoscar von Elia Kazan – Man kennt den Ausnahmeregisseur Elia Kazan, ihn, der Marlon Brando und Warren Beatty zu Weltstars machte. Man kennt weniger jenen Elia Kazan, der in den 40ern zur Zeit des McCarthyismus mit dem Komitee für unamerikanische Umtriebe kollaborierte und alle ihm bekannten Kommunisten, auch die der Schauspielergruppe Group Theater, wo er selber vorher Mitglied war, denunzierte. Als Martin Scorsese während der Oscar-Zeremonie im Jahr 1999 den Ehrenoscar Elia Kazan überreicht, macht dieser eine sehr politische Geste und provoziert in Augen aller derjenigen, die ihn für immer als Denunzianten ansehen, einen Skandal!
    (2): Top Typ: Travis Bickle aus „Taxi Driver“ – Man kann unmöglich Martin Scorsese nennen ohne die Kult-Figur schlecht hin namens Travis Bickle zu erwähnen, die der große Robert de Niro in „Taxi Driver“ verkörpert. Der Film erzählt die Geschichte eines Vietnam-Veteranen, der durch das Taxifahren seine Schlaflosigkeit rentabel macht und dabei kreuz und quer durch das dreckige und gefährliche New York fährt. Travis ist ein naher Verwandter des einsamen Antihelden mit Borderline-Persönlichkeitsstörung Holden Caulfield aus dem Buch „Der Fänger im Roggen“ von Salinger und von Charles Bronson mit seinen Touch in „Ein Mann sieht rot“. Das abgedrehte Porträt eines großartigen Rowdys.
    (3): Supercocktail: Jodie Foster – Sie wurde durch Martin Scorsese entdeckt, der sie für die Rolle einer minderjährigen Prostituierten in „Taxi Driver“ castete, und mit gerade mal 15 Jahren für den Oscar nominiert. Inzwischen kann sie auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Schauspielerin und Regisseurin zurückblicken. Dank ihres Rufs, eine intelligente Frau zu sein, hat es Jodie geschafft, die Kontrolle über ihr Image zu wahren und nicht, wie viele andere Schauspielerinnen, ständig als dummes Mitbringsel dargestellt zu werden. Sie sind eine Schauspielerin, die keine Lust hat, dass man sie für dumm hält? Folgen Sie dem Rezept von Jodie Foster, ein Cocktail mit Hochschulabschluss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.11.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Ikone: Shirley Temple
    Lange vor Britney Spears, Macaulay Culkin und den Kinder-Schönheitsköniginnen gab es in den 1930er Jahren Shirley Temple. Mit ihrem Engelsgesicht und ihren blonden Locken war sie der erste Kinderstar des Kinos und stieg zur internationalen Ikone auf. Als Erwachsene verkörperte sie das konservative Amerika. François-Guillaume Lorrain, Verfasser eines Buches über Kinderstars, berichtet über ihr außergewöhnliches Leben.
    (2): Skandal!: Lindsay Lohan
    Das Schicksal meint es nicht gut mit Kinderstars: Je niedlicher sie sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich in dicke, hässliche Loser verwandeln. Beispiel: Lindsay Lohan. Von ihrem dritten Lebensjahr an tritt die stupsnasige, sommersprossige Kleine in Werbespots ab. Ab zehn Jahren spielt sie in erfolgreichen Teenager-Komödien, in denen sie im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht. Aber sehr schnell wird sie zu einer Nachwuchsdarstellerin unter vielen, deren Berühmtheit man sich eigentlich gar nicht erklären kann. Lindsay versucht verzweifelt, auf sich aufmerksam zu machen. Trunkenheit am Steuer, Fahrerflucht, Diebstahl, Drogenbesitz – Lindsays Leben ist ein Roman, ein Drama, ein regelrechter Skandal!
    (3): Rare Perle: Macaulay Culkin
    Als Erwachsener geriet Macaulay Culkin ziemlich auf die schiefe Bahn, doch als Kind war er ein süßer blonder Bengel, der von seinem vierten Lebensjahr an in Film und Fernsehen eine Menge Geld einspielte. Mit der Hauptrolle in „Kevin – Allein zu Haus“ gelang ihm 1990 der internationale Durchbruch, und auch finanziell zahlte sich der Film sehr für ihn aus. „Abgedreht!“ hat eine Archiv-Perle der BBC aufgestöbert, den Auftritt des Jungen in der Sendung von Steve Wogan. Für den Anlass hat er sich fein herausgeputzt: mit Seitenscheitel und Krawatte, wie ein Großer. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.11.2014arte
  • 35 Min.
    (1): TopTyp: „Crocodile Dundee“
    In Australien, diesem großen wilden Fleckchen Erde, findet sich einer der beliebtesten Filmfiguren wieder: der virile Abenteurer. Das schönste Exemplar dieser Art ist Crocodile Dundee,der Held aus dem gleichnamigen Film von Peter Faimann von 1986. Dundee ist ein Typ, der sich aus jeder Situation winden kann; er kennt die Natur wie seine Westentasche. Er verfügt über einen unfehlbaren Instinkt, der ihn selbst im Großstadt-Dschungel nicht im Stich lässt, und dank dessen er so irre Dinge tut, wie ein Taxi zu finden. „Abgedreht!“ bietet euch ein Porträt dieses schwer gebräunten Rüden.
    (2): Supercocktail: Australischer Exportschlager
    Als australischer Staatsbürger internationale Berühmtheit zu erlangen, das ist nicht so einfach! Zum Einen, weils verdammt weit weg von Allem liegt, und man deswegen nie weiß, zu welcher Stunde man anrufen kann. Und dann, weil man – ganz ehrlich – nichts von dem verstehen kann, was sie sagen, auch wenn man seit der 5. Klasse Englisch als erste Fremdsprache belegt hat. Dabei haben es einige Stars aus dem Land der Dingos geschafft, sich weltweit bekannt zu machen. Du bist ein junger Schauspieler mit australischen Wurzeln und willst über Sydney hinaus Karriere machen? Folge dem Rezept „Australischer Exportschlager“ – einem Cocktail mit Biergeschmack.
    (3): Skandal!: „Die Passion Christi“ des Mel Gibson
    2004, Mel Gibson, der Mann mit den tiefblauen Augen, beendet das Filmprojekt, das ihm seit langem am Herzen liegt: einen Film über die Leiden Christi, in dem er die letzten zwölf Stunden aus dem Leben Jesus’ schildert. Ja, auch wenn er wie ein „cooler Cop“ aussehen mag, Mel ist ein Hardcore-Katholik. Der Film scheint mehr wie eine Werbung für den Sado-Masochismus als eine Ode an das Wort Gottes, wodurch er einen Skandal regelrecht heraufbeschwört. Es sind aber nicht die Gewaltszenen, die stören. Nein, der „Passion Christi“ wird Antisemitismus vorgeworfen! Das kommt nicht von ungefähr. Denn, würde man dem Film Glauben schenken, dann macht Mel Gibson die jüdische Bevölkerung für den Tod des Gottessohnes verantwortlich. Skandal! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.11.2014arte
  • 35 Min.
    Top ModelsSpezial
    (1): Story: Die Supermodels der 90er – Die 90er, das ist ein Jahrzehnt gezeichnet von einem Meer aus seidigen Haaren, kilometerlangen Beinen und Namen die auf „i“ oder „a“ enden – das sind die wunderschönen, super sympathischen und super reichen Mädels: die Supermodels. Der stilweisende Fotograf der 90er, Peter Lindbergh, der Modelagent Patrick Lemire und der Regisseur der Dokumentation „Pop-Models“ Olivier Nicklaus erzählen von dem legendären Jahrzehnt und wie alles angefangen hat.
    (2): Skandal!: Naomi Campbell und die Diamanten des Charles Taylor – In der Welt der Supermodels ist Naomi Campbell die Superböse. Und dennoch, Naomi hat ein gutes Herz: Sie nimmt an caritativen Veranstaltungen teil, und Nelson Mandela betrachtete sie sogar als seine Enkelin. Bis zu einem Wohltätigkeitsdinner im Jahre 1997. Da lernt sie Charles Taylor kennen, den neuen liberianischen Präsidenten. Ein Typ, der eine Terroristengruppe mit Waffen beliefert und Sierra Leone in Feuer und Blut ertränkt. 10 Jahre später wird Charles Taylor des Verbrechens gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen angeklagt. Dabei lernen wir, dass Naomi von Charles Taylor einst „Blutdiamanten“ angenommen hat … Skandal!
    (3): Rare Perle: Twiggy – Twiggy ist das Model der 60er. Ihre dünnen Beine, ihre großen Augen und ihr androgyner Look … Mitte der 60er fasziniert das „Zweiglein“ mit nur 41 Kilo und ihrer kleinen Taille das Swinging London und hebt den Minirock in den Adelsstand. „Abgedreht!“ wälzte sich durchs Archiv der BBC und fand eine rare Perle: 1974 und bei Michael Parkinson ist Twiggy ein ganz normales Mädchen mit Kleidersorgen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.12.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Xavier Dolan Ob gewagt, verärgernd, charmant, erschütternd oder durchtrieben – Xavier Dolan ist der zeitgenössische kanadische Regisseur und diese Woche unser Hauptdiskussionsthema. Aber er ist nicht nur Regisseur, sondern auch noch Schauspieler, Szenen- und Kostümbildner, Cutter und Produzent … sollte man den 5 Filmen Glauben schenken sollte, die er mit gerade einmal 25 Jahren bereits auf sich verbuchen kann. Ein kleines Genie, das bei seinem Publikum gerne – manchmal positive, manchmal negative – Reaktionen provoziert, die bis unter die Haut gehen … Von „Herzensbrecher“ bis „Mommy“ – und um ein kontrastreiches Porträt des Filmemachers und seines bisherigen Werks zu zeichnen – überlässt „Abgedreht!“ den Filmkritikern Antoine Guillot und Xavier Leherpeur das Wort.
    (2): Skandal!: Brigitte Bardot In Deutschland wie in Frankreich hat man nur wenig Ahnung, wie es ist, ein wildes Gebiet von über 10 Millionen Quadratkilometern zu verwalten. In Kanada schon! Dort schafft man es sogar das Packeis – dieses gefährliche Territorium – in relativer Harmonie in Einklang zu bringen: zwischen Seehunden … und Jäger. Bis zu dem Moment als Brigitte Bardot sich in die Sache einmischt. 1977 macht sie sich, noch immer mit der Aura eines internationales Sex-Symbols ausgestattet und in Begleitung der Medien aus aller Welt, auf das Packeis, um auf das Schicksal der armen kleinen weißen Tierchen aufmerksam zu machen. Wie kann man nur auf die Köpfchen dieser flauschigen und großäugigen Tierchen mit dem Knüppel einschlagen? Skandal!
    (3): Rare Perle: Céline Dion Klassentafel, lachsfarbiges Mobiliar und ein Strauß aus Rohkost – das Dekor der Sendung „Rendez-vous d’Annik“ von Annik Beauchamps stammt direkt aus den 80ern, daran gibt es keinen Zweifel. „Abgedreht!“ hat in den Archiven des französischen Senders TF1 gegraben und einen magischen Ausschnitt aus dem Jahre 1983 hervorgeholt: Die Moderatorin empfängt Céline Dion, 15 Jahre jung und mit schlecht sitzender Dauerwelle. In Kanada bereits ein Star, ist es einer ihrer ersten Auftritte im französischen Fernsehen, in der Begleitung ihres Managers René. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.12.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Johnny, der Amerikaner
    Die Amis haben Elvis, die Franzosen haben Johnny. Für die einen ist er eine lebende Legende, für die anderen ein Double des King of Rock ‚n‘ Roll – Johnny Hallyday lebt seit jeher seinen amerikanischen Traum. Ob als Cowboy-Badass, als Biker-Prolet oder Vorkämpfer des Rocks, auf einer Harley oder im Cadillac, gepanzert oder mit Poncho, mit oder ohne Dauerwelle – Johnny mit seinem übermäßigen Arbeitseifer und einer etwas verrückten Garderobe gibt den Gitarrengott par excellence. Dabei hat er nur eines im Sinn: lokal zu wirken! Zwischen wilder Truppe und Rock-and-Roll-Attitüde – „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf den Amerikanismus des französischen Rockstars mit den Journalisten Yves Bigot von TV5 Monde und Didier Varrod von France Inter.
    (2): Top Typ: Colorado Ryan aus „Rio Bravo“
    Vor seinem Dasein als Jugendidol war Johnny Hallyday auch nur ein Groupie wie alle anderen. Eine der Personen, die ihn zu Beginn seiner Karriere inspiriert haben, ist Colorado Ryan: ein junger Waffenträger aus dem Western „Rio Bravo“ von Howard Hawks (1959). Ursprünglich war Elvis Presley für die Figur des Colorado vorgesehen, um Jugendliche in Scharen in die Kinos zu locken. Allerdings verlangte dieser die Hauptrolle. Dann war es Ricky Nelson, der Justin Bieber der 50er, der die Rolle ergatterte.
    (3): Clip ab!: „Que je t’aime“ von Johnny Hallyday
    Es ist Sommer 1987 und auf der Bühne der Pariser Stadthalle Bercy steht er: Johnny Hallyday. Mit offenem Hemd, das sein weiches Rockerherz zur Schau stellt, stimmt er die Hymne an: „Que je t’aime“. Eine männliche Liebeserklärung. „Que je t’aime“ – „Ich liebe dich so sehr“ – wird 1969 speziell für ein Konzert von Johnny im Pariser Palais des Sports komponiert. Doch dann proklamiert Jojo seine Liebe auf 30 ausverkauften Konzerten und die 100.000 Zuschauer seiner Tournee verfallen dem Charme dieses Stücks, das nicht selten Szenen der Hysterie hervorruft … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.01.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Jean-Luc Godard & Anna Karina
    In den Jahren 1961 bis 1966 haben Anna Karina und Jean-Luc Godard zusammen sieben Filme gedreht. Als Gatte und Frauchen, Regisseur und Muse wurde ihre Liebesgeschichte und ihre Kreativität zum Sinnbild für Kinoliebhaber auf der ganzen Welt. Mit ihren Rehaugen und dem kreischenden Akzent verkörpert Karina die ultimative Frauenfigur im Sinne Godards … In „Abgedreht!“ erzählen Godard-Experte Alain Bergala und Biograf Antoine de Baecque, was der französische Regisseur bei Anna Karina gesucht und gefunden hat.
    (2): TopTyp: Roger & Jessica Rabbit
    Ach, diese Starpärchen. Immer müssen sie ihr ganzes Leben zur Schau stellen, ihre Kinder, ihre perfekten Körper. Das ist ja peinlich! Die besten sind immer noch tote Starpärchen. Oder Starpärchen, die gar nicht existieren. So wie Roger und Jessica Rabbit – die Hauptfiguren aus den Zeichentrickfilm „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ von Robert Zemeckis von 1988. Die Rabbits sind ein asymmetrisches Pärchen, und somit unser Top Typ! Sie ist ein genauso wohlgeformter wie unwiderstehlicher Vamp, deren Brüste ständig boing-boing machen. Und er ist ein lustiger, aber etwas heruntergekommener Hase, bei dem man sich fragt, was sie denn bloß an ihm findet. Voilà, das abgedrehte Porträt eines Pärchens wie kein zweites!
    (3): Clip ab!: Marcia Baila von Rita Mitsouko
    Wir schreiben das Jahr 1984. Rita Mitsouko veröffentlichen ihr erstes Studioalbum, das den bescheidenen Titel „Rita Mitsouko“ trägt. Von Fred Chichin und Catherine Ringer in den vier Wänden der gemeinsamen kleinen Zweizimmerwohnung in Paris komponiert, markiert das Werk den Karrierestart eines der größten französischen Musik-Duos. Die daraus gekoppelte Hit-Single „Marcia Baila“ verkauft sich über eine Million Mal und kennzeichnet ein ganzes Jahrzehnt.
    (4): Supercocktail: Die Liebschaften des Tom Cruise
    Ist die Zusammenführung zweier Berühmtheiten – eine mehr oder weniger in Szene gesetzte Liebesgeschichte – so alt wie das Celluloid, so wird sie von den einen besser beherrscht als von den anderen. Man kann sagen, dass Tom Cruise dieses Genre perfektioniert hat. Schauspieler seit Teenagertagen, hat er ausschließlich Berühmtheiten gedatet und sich nicht davor gescheut, eine Beziehung nach der anderen an die Öffentlichkeit zu zerren. Du bist ein junger Schauspieler und willst deine Liebeleien ausbauen? Folge dem Rezept „Liebeleien des Tom Cruise“ – einem Cocktail, der Dich ab 500.000 Followers liebt.
    (5): Story: Jay-Z & Beyoncé
    Nach zwölf Jahren gemeinsamer Liebe und fast genauso vielen Duetts haben Jay-Z und Beyoncé Händchen haltend den Höhepunkt ihrer Kunst erreicht. Ursprünglich ist er ein zum Rap konvertierter Drogendealer aus Brooklyn, der sich in die Frontfrau der erfolgreichen Girl-Gruppe Destiny’s Child verliebt. Kurz, eine Begegnung zwischen einem modernen Bad Boy und einer Prinzessin des R’n’B, die ganz ganz USA entzückt. Abseits der erfolgreichen Hit-Produktion haben Mr. und Mrs. Carter ein ganzes Imperium aufgebaut, das auf ihrem Pärchen-Image basiert. Mit der Journalistin Carole Boinet und dem Buchautor Thomas Blondeau erzählt „Abgedreht!“ die Geschichte der äußerst lukrativen Love Story.
    (6): Skandal!: Ingrid Bergman & Roberto Rossellini
    Bergman & Rossellini – eine Verbindung, so offensichtlich und so Kult, man mag es fast vergessen haben, dass das Pärchen einem Skandal entstammt … inklusive zweier Kollateral-Trennungen! Als die beiden 1949 am Set von „Stromboli“ erstmals aufeinander treffen, ist sie seit elf und er seit zwölf Jahren anderweitig verheiratet, samt Kindern in beiden Ehehäfen. Die beiden Liebestauben machen ihre Liaison via Klatschpresse bekannt: Ingrid wird von Roberto schwanger, noch bevor ihre Scheidung durch ist. Sie verlässt Ehemann, Kind und ihre einstige Wahlheimat. Das ist zu viel für das prüde Amerika der 50er Jahre: Ingrid Bergman wird zur Außenseiterin und für 7 Jahre aus sämtlichen Filmproduktionen der Westküste verbannt.
    (7): RarePerle: Lauren Bacall & Humphrey Bogart
    Lauren Bacall und Humphrey Bogart, das sind zwei for ever mit einander verbundene Namen. Das ultimative Glamour-Pärchen des schwarz-weißen Hollywoods der 50er. Mai 1979 ist Lauren Bacall in der französischen Sendung „Apostrophes“ bei Moderator Bernard Pivot zu Gast. Dort erzählt sie von ihrer ersten Begegnung mit Bogart auf dem Set von „Haben und Nichthaben“ von Regisseur Howard Hawks, sowie deren Hochzeit wenige Monate später. Eine Entscheidung, die bei ihrer Mutter auf wenig Gegenliebe stieß. Denn Lauren Bacall war damals erst 19 Jahre alt. Bogart dagegen schon 44 und bereits drei Mal geschieden … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.01.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Hulk Das Comic-Festival von Angoulême zeigt dieses Jahr eine Jack Kirby-Retrospektive. Es handelt sich um eine Hommage an den King of Comics. Unter den zahlreichen Superhelden-Geschichten des Zeichners gibt es den einen super-muskulösen, super-grünen und super-sensiblen Hulk. In Zusammenarbeit mit dem Comicautor Stan Lee erweckt er die Marvel Comics, das Übermonster seiner Gattung, zum Leben. Vom Comic auf die Kinoleinwand gebannt, steht das größte Schwergewicht seiner Art, in Dreiviertelhosen und Gewichte hebend, auf gleicher Höhe mit anderen sexy Superhelden. Für „Abgedreht!“ zeichnen zwei Hulkmaniacs das tiefgrüne Porträt des Superhelden.
    (2): Top Typ: Schlumpfinchen Aus unerfindlichem Grund ist das Comic-Universum, wie die Glatze und der Oscar für den Besten Regisseur, eine reine Männerdomäne. Um den Ausgleich zu schaffen, werfen wir diese Woche einen Blick auf Schlumpfinchen! Sie stammt aus der Feder des belgischen Comiczeichners Pierre Culliford alias Peyo, der 1958 „Die Schlümpfe“ geschaffen hat. Wie Cindy Crawford, erblickt Schlumpfinchen erst 1966 das Licht der Welt. In jenem Augenblick also, als Gargamel eine Yoko Ono sucht, das heißt ein Mädel, das die kleine blaue Männerbande spaltet …
    (3): Rare Perle: Popeye Fragt man nach einem Pfeife rauchenden, einäugigen Matrosen, der büchsenweise Spinat isst, dann lautet die Antwort: Popeye! Doch, bevor dieser in Cartoons zum Leben erweckt werden und ganze Generationen von Kleinkindern einlullen konnte, war Popeye ursprünglich nur eine Figur von vielen in der seit 1919 veröffentlichten Comicserie „The Thimble Theatre“ von Elzie Crisler Segar. Popeye selbst ist erst 1929 entstanden, und seine Rolle in der Geschichte war nur zweitrangig. Doch die Leser liebten den rauen Seemann so sehr, dass er sich zum Hauptcharakter des Comics mauserte. Die Serie erhielt letztendlich seinen Namen, und er die Liebe der Olivia. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.01.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Jason Bourne – Jason Bourne ist innerhalb von 10 Jahren zum unumstößlichen Helden des modernen Actionfilms aufgestiegen. Es ist die Geschichte eines Spions mit Erinnerungsstörung auf der Suche nach seiner Identität. Doch bevor er auf der Kinoleinwand auftauchte, war Bourne die Hauptfigur einer von Robert Ludlum in den 80ern geschriebenen Roman-Reihe, die weltweite Leserschaft erreichte. „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf die Erfolgssaga mit den Filmkritikern Léo Soesanto und Frédéric Mercier.
    (2): Top Typ: Austin Powers – Im wirklichen Leben trifft man nie auf richtige Geheimagenten. Klar, würde man sie kennen, wären sie dann ja nicht mehr „geheim“. Tauchen sie aber im Film auf, lernt man alle ihre kleinen Geheimnisse kennen und kann sich über diese lustig machen! So wie in der Filmreihe „Austin Powers“ des kanadischen Regisseurs Jay Roach mit Mike Myers in der Hauptrolle, der auch das dazugehörige Drehbuch geschrieben hat. Voilà, das abgedrehte Porträt des supermäßigen Doppelagenten von einem Frauen-Charmeur.
    (3): Clip ab!: Golden Eye von Tina Turner – 1995 feiert der Agent 007 sein Comeback. Der von Tina Turner gesungene Soundtrack „Golden Eye“ kündigt dabei musikalisch die Rückkehr des Agenten James Bond nach sechsjähriger Abstinenz an. Und der dazugehörige Videoclip stammt von Jake Scott, dem Sohn des Regisseurs Ridley Scott. „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf den Clip, der das klassische Bond-Filmintro à la Maurice Binder nicht zu kurz kommen lässt: mit viel Schattenspiel, nackten Frauen, Tieren … und nackten Frauen im Käfig mit Tieren!
    (4): Supercocktail: Bond-Girl – Im 24. Bond-Film ist die französische Schauspielerin Léa Seydoux an der Reihe das nächste Bond-Girl zu spielen. Einen ganzen Film lang das Anhängsel und hübsche Liebchen des englischen Agenten zu spielen kann die internationale Karriere einer jungen Schauspielerin mächtig ankurbeln. Aber es ist gar nicht so einfach seine Rolle unvergesslich zu spielen und sich mit Ursula Andress, Diana Rigg und Grace Jones auf eine Höhe zu stellen. Du bist Schauspielerin und willst an der Seite von 007 brillieren? Folge dem Rezept „Bond-Girl“ – ein Cocktail, der nur einen Film lang übersteht und nicht wiederkehrt.
    (5): Story: OSS 117 – Im Jahre 1949 vom Autor Jean Bruce erschaffen, mutiert „OSS 117“ durch eine fünfteilige Filmreihe des Regisseurs André Hunebelle erst ab 1963 zum Volkshelden des französischen Kinos. Zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten, wird der Agent mit dem hübschen Namen Hubert Bonisseur de la Bath 2006 vom Schauspieler Jean Dujardin und den Regisseur Michel Hazanavicius in „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ erneut zum Leben erweckt. Mit gleichen Dialogen und gleicher Weltansicht wirft „Abgedreht!“ einen Blick auf das Genre und das Markenzeichen des Kultagenten OSS 117.
    (6): Skandal!: Die Cambridge Five – Es waren einmal fünf Engländer. Der Aristokratie entsprungen, treffen sie Ende der 20er in Cambridge aufeinander. Überzeugt davon, dass der Kapitalismus schlecht ist, wenden sie sich dem Kommunismus zu. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird NKWDs, der Vorgänger des KGB, auf die Jungs aufmerksam und rekrutiert sie als russische Spione: die „Cambridge Five“! Entsprechend der Fähigkeiten hat jeder einzelne die Aufgabe die hohen Sphären des MI5, MI6 und sogar des CIA – à la James Bond – für die Russen auszuspionieren und ihnen einen Haufen streng geheimer Informationen zukommen zu lassen. Skandal!
    (7): Rare Perle: Patrick Macnee – Engtaillierter Hosenanzug, Melone und Regenschirm – das sind die unverkennbaren Markenzeichen von John Steed, dem wohl berühmtesten britischen Agenten des Fernsehens. In den Jahren 1969 bis 1977 wird die Fernsehserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ in 187 Folgen ausgestrahlt und erlangt Kultstatus. 1983 ist der Schauspieler Patrick Macnee in der BBC-Show von Terry Wogan zu Gast. Fast ein Jahrzehnt lang hat er die Figur des John Steed dargestellt und erinnert mit seinem Auftreten an die Persönlichkeit des Geheimagenten, die ihm so sehr auf den Leib geschneidert ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.02.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Ehebruch im Film – „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Ein unmoralisches Angebot“: Mit Michael Douglas, Glenn Close, Demi Moore und Robert Redford hatte sich Adrain Lyne für seine beiden Filme zum Thema Seitensprung besonders verführerische Protagonisten ausgesucht. „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Ein unmoralisches Angebot“ markierten seinerzeit den Triumph einer moralinsauren Filmkultur nach dem Schema Schuld und Sühne: Ausbruchsversuche aus der Ehe gingen nicht ohne Kollateralschaden ab. Beide Filme greifen zur Rettung des bedrohten Ehestandes in die Mottenkiste der bürgerlichen Moralvorstellungen.
    (2): Emma Bovary – Früher galt der Ehestand als heilig. Anstatt sich beim ersten Kriseln scheiden zu lassen, betrog man seinen Partner. So auch Emma Bovary, die Heldin von Gustave Flauberts 1857 erschienenem Meisterwerk „Madame Bovary“. Nachdem Emma in ihrer Jugend im Kloster einen Liebesroman nach dem anderen verschlungen hatte, heiratet sie den Landarzt Charles Bovary. Doch schon bald langweilen sie das Eheleben und erst recht ihr Mann. Flauberts epochales Porträt der Ehebrecherin Emma Bovary löste seinerzeit einen Skandal aus.
    (3): Cry Me a River – Justin Timberlake: 2002 landete Justin Timberlake mit Cry Me a River einen weltweiten Hit. Bis dahin war der 21-Jährige als Leadsänger der Boy Band *NSync bekannt, vor allem aber als Lover von Britney Spears, damals auf dem Zenit ihres Ruhms. Nach drei Jahren leidenschaftlicher Liebe setzte ein Seitensprung von Britney ihrer Liaison ein Ende, und Justin brachte sein erstes Soloalbum „Justified“ heraus. In Cry Me a River lässt er seinem Trennungsschmerz freien Lauf, ruft aber auch seiner Ex-Freundin zu: „Now it’s your turn to cry me a river“. Die Hymne aller enttäuschten Liebhaber mit Rachegelüsten!
    (4): Einmaleins des Seitensprungs für Promis – Mainstream ist in „Abgedreht!“ zwar verpönt, aber Seitensprünge von Promis sind trotzdem genial! Manchmal macht es so richtig Spaß, gerade den widerlichen Details ihres Privatlebens nachzuspüren, weil die Halbgötter dann ihren Heiligenschein verlieren. Aber damit Gossip funktioniert, muss es einen gemeinen Betrüger und einen unschuldigen Betrogenen geben. Für Promis, die Lust auf einen Seitensprung haben, weiß „Abgedreht!“ diskrete Rezepte. Unverzichtbar: ein verschwiegenes kleines Hotel!
    (5): Lady Chatterley – 1928 schrieb D.H. Lawrence „Lady Chatterleys Liebhaber“, die Geschichte einer englischen Aristokratin, die sich in ihren Wildhüter verliebt. Der Roman rief einen solchen Skandal hervor, dass er in England erst 1960 herauskam. 2006 verfilmte die französische Regisseurin Pascale Ferran die zweite Fassung des Buches. Ihr Film ist ein Meisterwerk des Genres, das die Frage der Liebe als Selbstfindungsprozess stellt.
    (6): Mitterrand und Anne Pingeot – Dass François Mitterrand kein Ausbund an Treue war, ist hinreichend bekannt. Angeblich soll er ungefähr genau so viele Affären gehabt haben wie Europa Minister, Journalisten und Astrologen. Aber das war alles streng geheim! Offiziell war François Mitterrand der Ehemann von Danielle Mitterrand und nichts weiter. Zumindest bis zu dem Tag im Jahr 1994, als der Präsident der Französischen Republik am Ende seines zweiten Mandats neben seiner bis dahin der Öffentlichkeit unbekannten Tochter Mazarine Pingeot auf der Titelseite von „Paris Match“ abgebildet wurde. Skandal!
    (7): Simone Signoret über Eifersucht – Im Dezember 1951 sprach Simone Signoret kurz vor der Heirat mit Yves Montand im Interview mit dem bekannten französischen Journalisten André Gillois über Eifersucht und Treue in Paarbeziehungen. 1970 ist sie im Gespräch mit France Roche zu sehen. Weder die Liebe noch die Eifersucht von Simone Signoret haben nach zwanzig Jahren Ehe und einigen Seitensprüngen an Intensität verloren. Sie ist und bleibt eine Grande Dame. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.02.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Story: „Catch Me if you can“ … Steven Spielberg Im Jahr 2002 dreht Steven Spielberg in nur 52 Tagen wie durch Zauberhand den Film „Catch me if you can“. Eine Filmbiografie von Frank Abagnale Jr., der in den 60er Jahren von der amerikanischen Justiz gesucht wurde, da er mehrere Millionen Dollar ergaunert hat, indem er sich immer wieder als der Pilot einer Fluglinie, Arzt oder Anwalt ausgab … Kommen wir zurück zu der Geschichte dieses Hochstaplers, auf der Leinwand unwiderstehlich verkörpert von Leonardo DiCaprio, brillant als virtuoser Zauberkünstler des Identitätenwechsels.
    (2): Top Typ: Martin Guerre Kennen Sie den größten Hochstapler der französischen Geschichte? Er heißt – wer hat Jesus gesagt ?!! – Nein, er heißt Arnaud du Tilh. Man kennt ihn unter dem Namen Martin Guerre. Er beging den Identitätsraub im 16. Jahrhundert und wurde 1982 berühmt, als der Regisseur Daniel Vigne sich von seiner Geschichte inspirieren ließ und den Film mit dem Titel „Die Wiederkehr des Martin Guerre“ drehte, was auch ein kleiner Betrug ist, da es sich nicht um eine Fortsetzung von Martin Guerre am Strand oder Martin Guerre fährt Ski handelt. Ein schräges Porträt dieses talentierten Hochstaplers.
    (3): Clip ab!: „Girl you know it’s true“ von Milli Vanilli Milli Vanilli, bestehend aus dem Duett Robert Pilatus und Fabrice Morvan, sind zwei Schönlinge mit deutschen Wurzeln, die Ende der 80er mit ihrem Hit „Girl you know it’s true“, sehr schnell ihren Platz an der Spitze der Charts gefunden haben. Die Scheibe wurde über 10 Millionen Mal verkauft. Doch diese Gruppe ist eine der größten musikalischen Täuschungen aller Zeiten: 1990, mitten in einem Konzert, fängt das Playback an zu spinnen und die ganze Welt findet heraus, dass Rob und Fab nie auch nur einen ihrer Songs selbst gesungen haben!
    (4): Supercocktail: Shia LaBoeuf Der amerikanische Schauspieler ShiaLaBoeuf ist nur 28 Jahre alt und hat schon eine beeindruckende Karriere hinter sich. Jedoch dreht sich um seine Person ein Verdacht der Hochstapelei, da sein merkwürdiges Verhalten immer wieder als eine Inszenierung wahrgenommen wird. Ein Verdacht, mit dem der Schauspieler wunderbar zu spielen weiß, um eine öffentliche Person zu erschaffen, irreführend, in einem Universum Hollywoods in dem es keine Überraschungen gibt. Sie sind ein junger, etwas banaler Schauspieler und wollen ein „dämonischer“ Künstler werden? Dann folgen Sie dem Rezept von Shia LaBoeuf, ein Cocktail, der auf den ersten Blick nicht vegetarisch ist.
    (5): Story: The Americans Im Jahr 2013 für den amerikanischen Sender FX ins Leben gerufen, erzählt „The Americans“ die Abenteuer zweier eingeschleuster KGB-Spione in Washington, mitten im Kalten Krieg. Der Erfinder der Serie, Joe Weisberg, ist ein ehemaliger CIA Beamter, der entschieden hat, das Thema sowohl von der actionreichen Seite als auch von der Seite des Familienlebens aus zu behandeln. Was die Serie zu der Serie der Hochstapler schlechthin macht. Um darüber zu sprechen, haben wir einen Spezialisten des russischen Sicherheitsservices, Andreï Kozovoï, und einen Spezialisten für Fernsehserien, Pierre Langlais, aufgesucht.
    (6): Skandal!: Affaire Breillat /​ Rocancourt 2006, kaum aus dem Gefängnis entlassen, ist Christophe Rocancourt ein Star. Sich als renommierter Boxer und großer Erbe ausgebend, gelingt es ihm, an viel Geld zu gelangen – zunächst in Frankreich und dann in den Vereinigten Staaten. Eine verrückte Geschichte für einen Film, meint die Regisseurin Catherine Breillat, die ihn zum Schauspieler für ihren nächsten Film machen will. Doch zwei Jahre davor nimmt ein Schlaganfall ihr den größten Teil ihrer Selbstständigkeit, und ihr 20 Jahre jüngerer Kadett Rocancourt zeigt sich charmant, unterhaltsam und unterstützend. Dann fragt er sie immer wieder nach Geld. Nach 800.000 Euro eines „Darlehens“ findet sie sich wieder mit einer Bankensperre und einer Klage gegen ihn wegen Missbrauchs ihrer Situation. Skandal!
    (7): Rare Perle: Philippe Noiret Im Jahr 1987, in der Sendung „Cinéma Cinémas“, liefert der französische Schauspieler Philippe Noiret eine vollkommende Demonstration seines Talents der Hochstapelei und Lüge, indem er zweimal auf dieselbe Frage, mit einer jeweils konträren Antwort zu der vorherigen antwortet. Bei diesem kleinen Ja-und-Nein-Spiel gebraucht Philippe Noiret die Kunst des Ausweichens einer Antwort besser als kein anderer. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.02.2015arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Sharon Stone vs. Demi Moore
    Wenn man DIE eine Schauspielerin der 90er Jahre wählen sollte, welche würde es wohl werden? Das Herz von „Abgedreht!“ schwankt zwischen einer Blondine und einer Brünetten. Es ist eine schwere Entscheidung zwischen über- und auseinander schlagenden Beinen, und einem ebenso erotischen wie legendären Töpferkurs. Entweder die heiße Carly Norris aus „Sliver“ oder die sinnliche Diana Murphy aus „Ein unmoralisches Angebot“? Sharon Stone vs. Demi Moore – „Abgedreht!“ hat keine Furcht und eröffnet das Match!
    (2): Das liest doch kein Schwein!: „Ausweitung der Kampfzone“ von Michel Houellebecq
    Ein Buch ist schon was Wunderbares. Um eine Mücke platt zu drücken, zum Beispiel. Bücher sind aber auch großartige Lebensratgeber, die uns dabei helfen, unseren Alltag zu verbessern. Unser Coach des Tages trägt den Titel „Ausweitung der Kampfzone“ und ist DAS französische Kultbuch der 90er Jahre des maßlosen Michel Houellebecq. Im Großen und Ganzen eine Geschichte über Tiefkühlkost und sexuelle Frustration. Ein Buch, das uns lehrt, dass man sich manchmal selbst belügen muss, um glücklich zu werden. Pfiffig! Danke, Michel!
    (3): Clip ab!: Come As You Are /​ Nirvana
    Man musste nicht unbedingt zu der Jugendkultur der 90er Jahre gehören, um die ebenso einfachen wie eingehenden Gitarrenakkorde von „Come As You Are“ zu verinnerlichen. Dank ihnen konnte so mancher Anfänger so tun, als könne er wie die ganz Coolen Gitarre spielen. „Come As You Are“ ist eine Auskopplung aus dem 1991 veröffentlichten Album „Nevermind“ von Kurt Cobain & Co. Mit der Unterwasser-Ästhetik auf dem Cover und einer eingehenden Musik hat die legendäre Platte – einem Brenneisen gleich – eine ganze 90er-Generation geprägt. Das dazugehörige Musikvideo trotz nur so von Elektrogitarren, zerschlissenen Jeans und kaum zu erahnenden Haarschnitten. Der Look einer ganzen Epoche …
    (4): Supercocktail: Winona Ryder
    Die amerikanische Schauspielerin Winona Ryder verkörpert die 90er Jahre wie kaum eine andere. Liegt es vielleicht an ihren Looks, ihren Rollen oder ihrer Mir-ist-alles-egal-Attitüde vermischt mit einer depressiven Gutgläubigkeit, die für die Epoche so charakteristisch war? Joah, oder ganz einfach weil sie in „Reality bites – Voll das Leben“, dem ultimativen junge-Erwachsenen-Film der 90er Jahre mitspielte? Immerhin haben wir die Mode der 80er satt und die 90er feiern dafür ein Revival. Wollt ihr auch von dem wiederkehrenden Hype profitieren? Folgt dem Rezept der „Winona Ryder“ – ein Cocktail, der sich zwar nicht mehr losreißt, sich aber von neuem wieder losreißen wird.
    (5): Story : Die Regisseure des New Hollywood
    Was wurde aus Steven Spielberg, Martin Scorsese, Brian De Palma und Francis Ford Coppola, kurz: Was machen die Regisseure des New Hollywood in den 90er Jahren? Sie wurden allesamt 50. Und weiter?
    20 Jahre später sind die Filmemacher von „Der weiße Hai“, „Taxi Driver“, „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ und „Apocalypse Now“ noch immer präsent. Doch in welchem Zustand? „Abgedreht!“ saust zum Rendezvous mit euren vollbärtigen Lieblingsregisseuren der 90er.
    (6): Skandal!: Woody Allen und Soon-Yi
    Ein Mann, der einen so harmlosen Namen wie „Woody“ trägt, der scheint kein Wässerchen trüben zu können! Und dennoch, in den 90er Jahren rüttelte ein handfester Skandal an dem harmlosen Image von Woody Allen. Zur Erinnerung: 1992 ist Allen seit über zehn Jahren mit Mia Farrow zusammen. Gemeinsam drehten sie Filme, adoptierten zwei Kinder und wollen noch ein drittes. Doch dann kommt es zum Skandal! Woody geht eine Beziehung mit seiner Adoptivtochter, Soon-Yi, ein. Ein Mädchen, das die Schauspielerin zwar mit ihrem Ex, dem Musiker André Previn, adoptiert hatte, das Woody jedoch seit ihrem zehnten Lebensjahr kennt (und mit erzogen hat). Verstörend! Besonders, wenn man bedenkt, dass Mia Farrow erst von der Affäre Wind bekommen hatte, als sie Nacktaufnahmen ihrer Adoptivtochter zwischen Woodys Arbeitsmaterialien entdeckte …
    (7): Rare Perle: Tom Hanks
    Die ganzen 90er Jahre hindurch spielte Tom Hanks viele ebenso vielseitige, wie legendäre Rollen („Philadelphia“, „Forrest Gump“, „Der Soldat James Ryan“) so gut, dass er und sein Gesicht schließlich ein ganzes Jahrzehnt zu verkörpern scheinen. Im Februar 1994 ist Tom Hanks in der BBC-Sendung „Saturday Night Clive“ bei Clive James zu Gast. Dort spricht er über seinen Auftritt in der amerikanischen Fernsehsendung „The Love Boat“, seinen Besuch im Weißen Haus auf persönliche Einladung Clintons sowie über die etwas einseitige Unterhaltung mit Betty Davis … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.02.2015arte

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