2013/2014, Folge 68–88

  • (1):Story 1: Die romantische Komödie im Kino Das Märchen der heutigen Zeit ist die Liebeskomödie: ein Mann, eine Frau, leidenschaftlich ineinander verliebt und viele unüberwindbare Hindernisse. Von Frank Capras „Es geschah in einer Nacht“ (1934) bis hin zu Rob Reiners „Harry und Sally“ (1989) bleibt das Rezept der romantischen Komödie unverändert, eben eine Mischung aus Komödie und Liebesfilm. Woraus aber besteht dieses Erfolgskonzept, das den Zuschauer abwechselnd zum Lachen und Weinen bringt? „Abgedreht!“ analysiert das Kino der leidenschaftlichen Küsse im strömenden Regen und der in Zeitlupe rennenden Verliebten.
    (2): Audioguide: Ein Gang durch die Hochzeitskapellen von Las Vegas Frank Sinatra und Mia Farrow, Cary Grant und Dyan Cannon, Britney Spears und Jason Trawick – zahlreiche Promis haben ihre Love-Story in den Hochzeitskapellen von Las Vegas besiegelt, z.B. mit einem Elvis Presley-Verschnitt als Trauzeugen. Die Wüstenstadt Las Vegas ist seit den 50er Jahren die Hochburg für spontan zelebrierte Hochzeiten. Ein gut laufendes Business im US-Staat Nevada, dessen Gesetz es den Reverends erlaubt, Hochzeitsurkunden auszuhändigen. Ob abgefahren oder bemitleidenswert, jährlich heiraten dort im Schnitt 120.000 Paare aller Nationalitäten. „Abgedreht!“ entführt hinter die Kulissen der „Love Storys made in Vegas“.
    (3):Supercocktail: Das Geheimrezept langer Beziehungen Hollywood hat schon immer gerne den Kult prominenter Paare gefördert. Was natürlich auch eine pragmatische Seite hat: Der größere Star wirkt karrierefördernd für den noch nicht so bekannten Partner. Das Problem an Hollywood ist allerdings, dass die Versuchung für die Reichen und Schönen an jeder Ecke lauert, was die Lebensdauer eines Promi-Paares beträchtlich einschränkt. Wer wissen möchte, ob es die ewige Liebe ohne Trennung gibt, kann das Erfolgsrezept lang anhaltender Beziehungen bei „Abgedreht!“ erfahren: Ein rosaroter Cocktail mit leicht bitterem Nachgeschmack.
    (4):Skandal! „Aus Liebe sterben“ von André Cayatte Mai 1968. Frankreichs Jugend geht auf die Straße und ihre Lehrer sind arbeitslos. Die 31-jährige Französischlehrerin Gabrielle Russier und der 17-jährige Gymnasiast Christian Rossi begegnen sich in den Straßen von Marseille und verlieben sich ineinander. Eine Liebesgeschichte, die schlecht ausgeht: Die Eltern des Jungen erstatten Anzeige. Er wird in die Psychiatrie eingewiesen und sie bekommt ein Jahr auf Bewährung wegen Verführung Minderjähriger. Die Staatsanwaltschaft geht in Berufung.
    Gabrielle ist vollkommen am Ende und nimmt sich das Leben. Die Frage nach dem Verlust moralischer Werte oder nach veralteten Gesetzen, die modernen Werten nicht mehr entsprechen, entzweit ganz Frankreich. Der engagierte Regisseur André Cayatte griff damals das Thema auf. So kam knapp 18 Monate nach dem Tod von Gabrielle Russier „Aus Liebe sterben“ in die Kinosäle. Cayatte wurde vorgeworfen, sich im Übereifer der Geschichte bedient zu haben, um seinen Film gut zu verkaufen und Aufregung zu erregen. Die Debatte ist immer noch heiß: Ein Skandal!
    (5):Story 2: Douglas Sirk Bei Kino-Liebesgeschichten des frühen 20. Jahrhunderts denkt man auch an Douglas Sirk, den deutschen Regisseur, der um 1955 herum seinen Lieblingsschauspieler Rock Hudson entdeckte und eine große Vorliebe fürs Melodram hatte. In nur fünf Jahren drehte er allein sieben Liebesgeschichten hintereinander, darunter „Zeit zu Leben und Zeit zu sterben“, „Was der Himmel erlaubt“ und „ Es gibt immer ein Morgen“. Darin geht es um eine unmögliche Liebe, sitzengelassene Frauen und Männer mit gebrochenem Herzen. „Abgedreht!“ taucht ab in die Tiefen der Technicolor-Melodramatik von Douglas Sirk: herzzerreißende Liebesgeschichten, aber doch mit einer scharfen Kritik an der amerikanischen Gesellschaft von damals.
    (6):Clip ab! We Found Love /​ Rihanna In ihrem Clip „We Found Love“ schwankt Rihanna zwischen Liebe und Hass, Trennung und Versöhnung mit einem charmanten jungen Mann, der ihrem Exfreund Chris Brown erst (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.09.2013arte
  • (1): Story: Gangster im Film Ob in „Scarface“ von Howard Hawks, „Pulp Fiction“ von Tarantino, „24 Stunden in seiner Gewalt“, „Der Pate“ oder „Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“: mit Regenmantel und Borsalino verbreiten Gangster seit den 30er Jahren in vielen berühmten Filmen ihre unnachahmliche Aura. Ihre Darstellungen verraten viel über ihre jeweilige Zeit und verkörpern auch heute noch die schlechtesten und die besten Seiten Amerikas. „Abgedreht!“ hat sich die Figur des Gangsters einmal genauer angesehen.
    (2): Büchertipp: Oliver Twist Bücher sind etwas Tolles: Man legt sie auf den Küchenstuhl, damit auch die Kleinsten über die Tischplatte schauen können, zwischen ihren Seiten trocknet man die schönsten Blätter für das Herbarium, und dünnere Exemplare klemmt man unter das Bein eines Tisches, der endlich gerade stehen soll. Doch Bücher können noch viel mehr! Die schönsten Klassiker liefern wertvolle Weisheiten fürs Leben und können dabei helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Der Coach der Woche heißt Oliver Twist und ist der Held des gleichnamigen Romans von Charles Dickens. Konkretes Beispiel gefällig? Wer nicht weiß, wie er allzu aufmerksamen Ordnungshütern gegenübertreten soll, verhindert mit der Strategie des gerissenen Waisenkindes das Schlimmste. Und weil wahrscheinlich niemand das Buch gelesen hat, liefert „Abgedreht!“ die wichtigsten Infos.
    (3): Ikonen: Pulp Fiction Das Filmposter von „Pulp Fiction“ kennt jeder. Es ist Kult und steht für Tarantinos Kino ebenso wie für die Jugend der 90er Jahre. Aber was weiß man wirklich über dieses Plakat? Wer ist diese so gar nicht fügsam wirkende Gangstergattin? Welches Buch liest sie da gerade auf ihrem Bett? Und warum hat sie diese eigenartige Ponyfrisur? Das kultige Bild steckt voller Ehrerweisungen, Anspielungen und Referenzen. „Abgedreht!“ geht ihnen auf den Grund.
    (4): Supercocktail: 50 Cent Seit rund 10 Jahren ist der amerikanische Rapper 50 Cent die Ikone des Gangsta Rap. Sein Pseudonym entlehnte der von Dr. Dre und Eminem lancierte Rapper dem Kriminellen Kelvin Martin. 50 Cent pflegt seinen Ruf als echten Gangster-Rapper. Aber wie kommt es, dass niemand das Gangsterimage von „Fifty“, der letztlich vor allem ein Unterhaltungssänger ist, angezweifelt hat? Die Antwort steckt in diesem heißen Cocktail …
    (5): Skandal!: Frank Sinatra und die Mafia Ah, Frank Sinatra! „New York, New York“, „Fly Me To The Moon“ und „My Way“ … Jeder kennt den Crooner mit dem Engelsgesicht. Doch nur wenige wissen, dass Frank Sinatra im Jahr 1915 in der sehr einflussreichen italienischen Gemeinde von New Jersey geboren und im selben Viertel aufgewachsen ist wie der berühmte Mafioso Lucky Luciano. Als Sinatra 1946 ein Konzert auf Kuba gab, wurde er sogar von Al Capones Vettern eskortiert und trug einen Koffer mit mehreren Millionen Dollar bei sich, die er Luciano übergeben sollte. War Frank Sinatra ein Gangster? „Abgedreht!“ erzählt (s)eine Geschichte.
    (6): Story: „Scarface“ Von Howard Hawks’ Original aus dem Jahr 1932 bis zu Brian De Palmas schockierender Neuverfilmung aus dem Jahr 1983 – der Gangster Tony „Scarface“ fasziniert Filmemacher ebenso wie das Publikum. Howard Hawks inspirierte sich seinerzeit bei einer fiktionalen Al Capone-Biografie von Armitage Trail, während Brian De Palma den Gangsterstoff ins Miami der 80er verlegte und ihm mit einem Schuss Kokain und ein paar Farbtupfern eine neue Dynamik verlieh. „Abgedreht!“ weiß alles über den legendär skrupellosen „Scarface“ mit Hawaiihemd und Revolver.
    (7): Gangsterinnen: „Telephone“ /​ Lady Gaga Lady Gaga und Beyoncé sind die Stars des Clips „Telephone“, der die gleichnamige Singleauskopplung aus Lady Gagas zweitem Album „The Fame Monster“ begleitet. Nachdem sie eine Zeit lang das „sehr, sehr böse Mädchen“ gespielt hat, bricht Gaga aus dem „Prison for Bitches“ aus und wird von Queen B mit dem „Pussy Wagon“ abgeholt. Das Auto, das Uma Thurman in „Kill Bill“ fährt, hatte Quentin Tarantino eigens für den Clip zur Verfü (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.09.2013arte
  • (1): Story: Marseille im Film: Von den ersten Filmaufnahmen des Marseiller Lebens durch die Gebrüder Lumière im Jahre 1896 über die Film-Trilogie des Dramaturgen Marcel Pagnol und der Figur des Marseiller Arbeiters des Regisseurs Robert Guédiguian bis hin zu den Dreharbeiten der erfolgreichen Seifenoper Plus Belle La Vie des Senders France 3 – die Einwanderstadt bietet den Cineasten außerordentliche Geschichten und ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. „Abgedreht!“ nimmt die filmische Darstellung der Stadt unter die Lupe und stellt das sonnengetränkte Postkartenbild auf den Kopf.
    (2): Das liest doch kein Schwein!: „Der Ruhm meines Vaters“: Ein Buch, das ist schon etwas Wunderbares – anstelle eines kostbaren Untersetzers zum Beispiel. Bücher sind aber auch großartige Lehrmeister des Lebens, die uns durch den Alltag helfen. Unser Coach des Tages ist Joseph, der Vater des berühmtesten Marseiller Autors Marcel Pagnol und Held seines autobiografischen Romans „Der Ruhm meines Vaters“. Darin schafft er es, seinen Vater über alle Maßen zu idealisieren, obgleich dieser an seiner Gewöhnlichkeit kaum zu übertreffen ist – das ist die von unserem Marcel ausgeheckte Lektion des Tages. Ja, „Abgedreht!“ kennt die französischen Klassiker und lässt euch davon profitieren. Also macht euch Notizen!
    (3) : Audioguide: „Das Château d’If“: Auf der Postkarte von Marseille findet man sowohl die Basilika von Notre-Dame de la Garde, die ehemalige Prachtstraße la Canebière als auch … das Château d’If. Das Glanzstück der Militärarchitektur, unter der Anordnung vom Franz I. im 16. Jahrhundert im Meer aufgerichtet, wandelt sich schnell von einer Festung zum politischen Gefängnis. Es beherberg namhafte Gefangene wie den Marquis von Mirabeau oder den „Mann mit der eisernen Maske“. Doch der mit Abstand Bekannteste unter ihnen, Graf von Monte-Cristo, ist lediglich eine Fiktion. Als Ort eines wahrhaftigen Volksmythos lockt das Château d’If jedes Jahr Tausende von neugierigen Touristen mit einer Entdeckungstour des angeblichen Verlieses des Romanhelden von Dumas.
    (4): Supercocktail: Eric Cantona: Es ist nicht leicht, von einer Fußballspielerlegende in den vorzeitigen Ruhestand eines dickbäuchigen Millionärs zu wechseln … Um weiterhin aktiv zu bleiben, folgt einfach dem Rezept eines Éric Cantona, der euer Image als verblödeten Spieler vergessen lässt, um aus euch einen anerkannten Schauspieler à la philosophischen Rebellen zu machen. Ein Cocktail mit einer Quintessenz wohlsortierter Zitate („Wenn Möwen einem Fischerboot folgen, dann nur, weil sie denken, die Sardinen würden dort ins Meer geworfen.“), die uns die Türen zum Film dieses Schauspielers öffnen.
    (5): Scandal!: „Die Marseillaise“: 1972: Der Offizier Rouget de Lisle, der entgegen seines Namens aus Straßburg stammt, komponiert ein Lied, das als die Marseillaise in die Geschichte eingeht. 1972: Serge Gainsbourg nimmt eine Reggea-Version der Nationalhymne auf. Die konservative Presse diffamiert es als eine „Entweihung“, woraufhin der Sänger ihr seine „Zähne fletscht“. Er fühlt sich gar dazu gezwungen, sein Konzert in Straßburg zu annullieren, der Heimatstadt der Marseillaise, um den Morddrohungen politisch-radikaler französischer Fallschirmspringer zu entkommen. Ein Skandal, der für Gainsbourg auf der Welle seines Erfolges schwingt – „Aux Armes“ (zu Deutsch: An die Waffen) wird seine erste Goldene Platte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.09.2013arte
  • (1): Story: Voyeure Voyeurismus ist schon seit Jahrhunderten ein Thema in der Kunst. Doch warum und wie stellt man dieses sonderbare Verlangen dar, andere Menschen heimlich zu beobachten? „Abgedreht!“ versucht zu antworten und wendet sich an den Kunsthistoriker und Journalisten Thomas Schlesser, den Filmhistoriker Michel Marie und den Maler Anton Solomoukha, dessen fotorealistische Bilder größtenteils Frauenakte sind.
    (2): Das liest doch kein Schwein: „1984“ von George Orwell „1984“ ist nicht nur ein Meisterwerk der dystopischen Literatur, sondern enthält auch zahlreiche Beziehungstipps. Am Beispiel der ineinander verliebten Helden Julia und Winston zeigt Orwell, mit welchen Tricks und Kniffen sich der Partner ganz diskret ausspionieren lässt. Verliebte sollten demnach keine Scheu davor haben, den Angebeteten zu googeln und seine Profile bei Facebook, Twitter und Instagram genau unter die Lupe zu nehmen – immer auf der Suche nach verheimlichten Peinlichkeiten.
    (3): Ikone: Das Filmplakat von „Blow Up“ 1967 erhielt Antonioni die Goldene Palme für seinen Film über einen Fotografen, der unfreiwillig Zeuge eines Mordes wird. Neben dem Soundtrack von Herbie Hancock ist auch das Plakat heute Kult. Kritiker Dominique Païni analysiert die Geheimnisse des bekannten Plakats.
    (4): Super Cocktail: Wie überlebt man ein Sexvideo? Ob Berufseinstieg oder Comeback, der Wunsch nach Reichtum oder die Bestätigung der eigenen sexuellen Orientierung: Als Star gibt es eine Reihe guter Gründe, ein Sexvideo zu drehen. Doch nicht jeder ist zum nächsten Rocco bestimmt. Um Erfolg zu haben, sollte man sich am Rezept dieses Super Cocktails ein Beispiel nehmen.
    (5): Skandal!: Blue Velvet 1986 kam der Film Blue Velvet in die Kinos. Regisseur und Drehbuchautor David Lynch erzählt in dem Streifen eine Kriminalgeschichte, die in einer beschaulichen amerikanischen Kleinstadt spielt, und bietet dem Zuschauer zugleich Blicke durchs Schlüsselloch in das Schlafzimmer einer Frau. Das Ergebnis ist ein geheimnisvoll-voyeuristischer Film mit bedrohlicher Grundstimmung. Hauptdarstellerin Isabella Rossellini war damals ein Top-Modell und galt allein schon durch ihre berühmten Eltern, Roberto Rossellini und Ingrid Bergman, als Star. In dem Film jedoch geistert sie verstört und nackt über die Leinwand, den Körper mit blauen Flecken übersät. Kritiker sprachen von einem Skandal und warfen Lynch Frauenfeindlichkeit vor oder beschuldigten ihn, Isabella Rossellini der Schaulust des Publikums auszuliefern.
    (6): Story: Die Truman Show Der 1998 erschienene Film von Peter Weir wirkt heute wie ein Vorreiter der Reality-TV-Sendungen, die sich in den 2000ern explosionsartig vermehren. Gegen seinen Willen ist Truman Burbank die Hauptfigur einer Fernsehshow, sein Leben wird von Millionen Zuschauern weltweit rund um die Uhr beobachtet. Der Regisseur Christophe Nick und die Philosophin Adèle van Reeth diskutieren diesen „visionären Film“, der perfekt zu der einzig auf Unterhaltung ausgelegten, grenzenlos voyeuristischen Gesellschaft passt.
    (7): Clipomania: „Infatuation“ von Rod Stewart Mit über 100 Millionen verkauften Soloalben ist Rod Stewart aus der Popmusik des späten 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken. Zu seinen großen Erfolgen zählt der Titel „Infatuation“. Der Clip zu dem Song aus dem Jahr 1984 zeigt, wie der Sänger seiner Nachbarin aus dem Haus gegenüber nachspioniert, in die er bis über beide Ohren verliebt ist. Doch kann man wirklich jemanden nur durchs Beobachten kennenlernen? „Abgedreht!“ geht dieser Frage anhand des Songs von Rod Stewart auf den Grund.
    (8): Schlussklappe: Sind Voyeure automatisch Loser? Sie verstecken sich im Dunklen, um zu spannen, zu beobachten und zu spionieren. Doch was sind das für Menschen? Haben Voyeure eine außergewöhnliche, komplexe Persönlichkeit oder sind sie niveaulose Versager? Pierrick Lucas, seines Zeichens professioneller Spanner, und die Psychiaterin Olga Shoumsky stehen vor laufender Kamera Rede und Antwort. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.09.2013arte
  • (1): Story: „Unterwegs“ von Jack Kerouac: An alle, deren adrettes, konformistisches Aussehen verbirgt, dass in ihrem tiefsten Inneren ein langhaariger Hippie schlummert: „Abgedreht!“ begibt sich „On the Road“ und bringt dabei den Asphalt zum Glühen. Dieser Roadtrip stellt die ideale Gelegenheit dar, einen Blick auf Jack Kerouacs Kultroman der Beat Generation zu werfen: „Unterwegs“. Sein Buch ist ein Lobgesang auf den Drang nach Freiheit und die Entdeckung neuer Welten. Hit the Road, Jack!
    (2): Das liest doch kein Schwein: „Früchte des Zorns“: Bücher sind wirklich etwas Wunderbares: Sie dienen als Sitzerhöhungen für Kinder bei Tisch, erleichtern das Herbarisieren von Blättern und reparieren im Nu einen wackeligen Tisch … Klar, aber bitte nicht ausschließlich! Große Klassiker dienen mitunter als Gebrauchsanleitung fürs Leben und tragen dazu bei, den Alltag einfacher zu gestalten. So lehrt das Beispiel von Tom Joad, dem Helden aus John Steinbecks „Früchte des Zorns“: Seinen Mitmenschen zu helfen ist zwar anstrengend, doch am Ende zahlt sich die Mühe aus!
    (3): Schlussklappe: Warum verreisen, wenn man gemütlich daheim bleiben kann? Warum wegfahren, wenn man auch entspannt zu Hause bleiben und auf dem Sofa Kamillentee trinken kann? Eine Antwort auf diese Frage geben Henriette de Germont, Expertin für Filmgeschichte, und die Abenteurer Alain und Liliane, die ihre Erfahrungen auf dem Jakobsweg in einem Buch verewigten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.10.2013arte
  • (1): Audioguide: Die Drehorte von „Star Wars“ in Tunesien: So einen Audioguide haben Sie bestimmt noch nie gesehen! Für das Roboter-Spezial geht „Abgedreht!“ auf den Spuren des berühmten Automaten R2-D2 in die Wüste, genauer gesagt nach Tataouine in Tunesien. Dort wurden nämlich für alle drei Folgen von „Star-Wars“ – die beliebteste Saga unserer Zeit – einige Szenen gedreht. Zum Drehort, zusammengezimmert aus Pappkartons, PVC-Rohren und Grillrost, wird das Team von Mokhtar begleitet, einem nicht gerade kinobegeisterten einheimischen Fremdenführer. „Abgedreht!“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des Star-War-Sets.
    (2): Skandal!: Kasparow vs. Deep Blue: In den meisten Science-Fiction-Romanen und -Filmen wollen Roboter den Menschen übertrumpfen und die Menschheit versklaven. Im Februar 1996 trat der Spezialrechner Deep Blue gegen Schachweltmeister Garri Kasparow an. Eine Riesenherausforderung! Die erste Begegnung endete mit einem Sieg für das russische Genie. Dabei wollten es die Erbauer von Deep Blue jedoch nicht belassen. Also kehrten sie in ihr Geheim-Labor zurück, und im Mai 1997 stellte sich ein verbesserter Deep Blue zum Wettkampf. Das Ergebnis war eine Tragödie, ein Skandal! Hölle und Verdammnis, schlimmer noch als Millenium-Bug und Weltuntergang: Die Maschine hatte den unbesiegbaren russischen Großmeister geschlagen!
    (3):Clip ab!: „Intergalactic“ – Beastie Boys: Maschinen und besonders Roboter lassen niemanden kalt, denn schließlich gelten die mechatronischen Konstrukte als menschenähnlich. Da drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob sie Freund oder Feind des Menschen sind. „Abgedreht!“ sucht die Antwort bei den Beastie Boys, der legendären Hip-Hop-Band der 1980er und 90er Jahre. Sie müssen es wissen, denn im Videoclip ihres überirdischen Erfolgs „Intergalatic“ entsteigen die drei Bandmitglieder einem Riesenroboter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.10.2013arte
  • (1): Story: Rom im Film Audrey Hepburn und Gregory Peck auf dem Motorroller in den Straßen von Rom, Marcello Mastroianni und Anita Ekberg eng umschlungen im Trevi-Brunnen, Vittorio Gassman und Nino Manfredi auf der Piazza del Popolo … Die „ewige Stadt“ hat dem Film zahlreiche Kultszenen beschert und spielt in Klassikern wie „Ein Herz und eine Krone“ und „La Dolce Vita“, aber auch in jüngeren Produktionen wie „La Grande Bellezza“ eine Hauptrolle.
    (2): Das liest doch kein Schwein: Ovids „Liebeskunst“ Heute hat „Abgedreht!“ den berühmten römischen Dichter Ovid als Coach engagiert. Sein Versgedicht „Liebeskunst“ entstand um das Jahr 1 v. Chr. In der Tat ist die Verführung eine hohe Kunst. Doch mitunter passiert es, dass man schon kurz nach einer Eroberung Lust auf Neues verspürt. Doch wie sag ich’s meinem Liebhaber? Hier weiß Ovid Rat. Denn seine Tipps in punkto Anmache sind so aufdringlich, dass sich wohl jeder ganz schnell eines solch penetranten Bewerbers entledigen möchte.
    (3): Ikone: Die Kapitolinische Wölfin Jede legendäre Stadt hat ihren Gründungsmythos. In Rom spielt die Wölfin eine zentrale Rolle und begegnet einem an jeder Straßenecke, auf Postkarten und in Souvenirläden. Die römische Ikone ist den Menschen so vertraut, dass sie darüber ihre ursprüngliche Bedeutung und die vielen Facetten dieses Mythos fast vergessen haben. Denn in der Geschichte gab es nicht nur eine, sondern mehrere Wölfinnen, wie Jean Dufaux, Autor der belgischen Comic-Serie „Murena“, weiß.
    (4): Super-Cocktail: Valentino 1959 gründete der Modemacher Valentino Garavani in Rom seine schlicht „Valentino“ benannte Marke, die sich in den folgenden Jahrzehnten als Synonym für Luxus, Glamour und römische Eleganz etablierte. 2008 wurde Valentino von den Aktionären leicht verfrüht in den Ruhestand gedrängt. Dennoch ist der Meister nach wie vor der beste Freund magerer Hollywood-Ikonen. Wenn auch Sie bald in Rente gehen und Angst haben, vom Rest der Welt vergessen zu werden, sollten Sie Valentinos Rezept versuchen: ein Super Cocktail, mit dem man garantiert am Ball bleibt.
    (5): Skandal!: Pasolinis Ermordung Rom liegt nicht am Meer. Wer am Strand spazieren gehen will, muss ins 15 Kilometer weiter westlich gelegene Ostia fahren. Der Ort ging 1975 in die Annalen ein, denn hier wurde Pier Paolo Pasolini brutal ermordet. Politische Abrechnung? Raubmord? Sexualverbrechen? Auch 40 Jahre nach der Entdeckung der verstümmelten Leiche des Filmemachers sind die Hintergründe der Tat noch nicht völlig aufgeklärt. „Abgedreht!“ beleuchtet Leben und Tod des skandalumwitterten Poeten.
    (6): Story: Der Vatikan im Film Ein Ort in Rom fasziniert Filmemacher aus aller Welt, obwohl er nicht zu Rom gehört: der Vatikan. Mit der Kamera ist allerdings noch keiner hinter die Heiligen Mauern vorgedrungen. Doch als Hintergrund für Filmplots diente der Staat im Staate von „Mission Impossible 4“ bis hin zur Serie „The Borgias“ wiederholt. Sind es die vielen Geheimnisse, die sich um den Vatikan ranken, die die Fantasie der Cineasten anregen? Antwort in „Abgedreht!“ mit Eric Valmir, Journalist und Italienspezialist, Rodolphe Tissot, Regisseur der Serie „Dein Wille geschehe“, und Jean-Baptiste Morain, Kritiker.
    (7): Clipologie: „Thank You For Loving Me“ von Jon Bon Jovi Ein Song mit dem Titel „Danke, dass Ihr mich liebt“ ist an sich schon der Hammer. Doch das ist nichts im Vergleich zu dem in Rom gedrehten Clip, in dem sich ein Liebespaar vor dem Trevi-Brunnen küsst und über die Schulter eine Münze ins legendäre Becken wirft. Verbrochen hat Song und Clip Jon Bon Jovi, der Typ, der in den USA und weltweit Millionen von Alben verkaufte (man erinnere sich an „It’s my liiiife“). Für den Schmachtfetzen aus dem Album „Crush“ kam dem Sohn italienischer Einwanderer – eigentlich John Bongiovi – der geniale Einfall, den Videoclip in Rom zu drehen. Mit „Thank You For Loving Me“ zurück ins Jahr 2000 – andiamo!
    (8): Final Cut: Rom, Stadt der Superlative Wie schafft man es, sich angesichts all (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.10.2013arte
  • (1): Story 1: Der Zombie im Film Die Invasion der Zombies im Film ist ein altbekannter Klassiker! Und es war 1968, als George A. Romero mit „Die Nacht der lebenden Toten“ das neue Filmgenre kreierte. Natürlich gab es vorher bereits Versionen von Zombies, wie die Voodoo-Kreaturen von Jacques Tourneur („Voodoo“) oder die blutrünstigen Gestalten von John Gillings („Nächte des Grauens“) zum Beispiel. Aber Romero war der Erste, der die Regeln des Genres gestellt hat, in dem die Untoten sich in Zeitlupe fortbewegen und man sie nur mit einem Kopfschuss außer Gefecht setzen kann. Fünfzig Jahre später sind Zombies, wenn auch mittlerweile schneller unterwegs, noch immer ein Kassenschlager! Der Wall Street Journal behauptet sogar, sie hätten Vampire, Hexen und die Hobbits von ihrem Thron gestoßen. Doch wofür sind Zombies symptomatisch? Abgedreht! öffnet die Akten.
    (2): Das liest doch kein Schwein!: „Frankenstein“ von Mary Shelley Frankenstein ist nicht der Name einer grünlichen Kreatur dessen Kopf von Bolzen zusammengehalten wird. In Wahrheit ist es der Name seines Vaters, Herr Dr. Frankenstein. Ein Vater wie viele andere, bis zu dem Tag, an dem er statt wie alle anderen ein Kind in die Welt zu setzen, ein Monster aus abgetrennten Menschenteilen zusammenflickt und es mittels Elektrizität zum Leben erweckt. Aber auch ein schlechter Vater, der seinen konstruierten Sohn vernachlässigt, worauf hin diese alles schlachtet was sich bewegt, nur um die elterliche Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen.
    (3):Audioguide: Die Zombie Mall in Reading Gruselfilme sind schon was Feines. Aber von wahren blutrünstigen Zombies verfolgt zu werden, das ist noch besser! Abgedreht! startet zu einem zügellosen Laufparcours um echten Untoten zu entkommen. Diese startet in einer verlassenen „Mall“ auf dem englischen Land, bei Nachteinbruch und mit einer Knarre als einzigen Freund.
    (4): Supercocktail: Das Rezept zum Star Zombie Um als Künstler für einen Untoten durchgehen zu können, braucht es eine ganze Menge Feingefühl. Nicht nur, dass die Öffentlichkeit stets großen Respekt für die Toten erweist. Zudem wagt man sich nur selten Kritik zu äußern, aus Angst bösartig rüber zu kommen. Doch eines ist klar: Um die eigene Hässlichkeit zu kaschieren, muss man grässlich rüber kommen. Ihr wollt in den Pop-Himmel, aber ihr seht aus, wie der personifizierte Ekel? Folgt dem Rezept des Star Zombie – ein lebendiger Todes-Cocktail. (5): Skandal!: Die Ausstellung „Our Body“ 1977 entwickelt der deutsche Physiker Gunter von Hagens seine neue Methode der Konservation von Kadavern: die Plastinierung.
    Dabei werden sämtliche Körperflüssigkeiten durch Kunstharz ersetzt, wodurch die Toten wie Lebende wirken. In den 90ern stellt von Hagens seine plastinierten Körper erstmals der breiten Öffentlichkeit aus, die Ausstellung „Body Worlds“ geht um die Welt. Alle fragen sich: Der verwendete Kunstharz stammt aus dem Labor, doch woher kommen die präparierten Leichen? Es kommt heraus, die in Paris präsentierten Kadaver sind 17 ursprünglich zu Tode verurteilte Chinesen … ein Skandal!
    (6): Story 2: The Walking Dead Es ist das Jahr 2003 und Robert Kirkman – ein Geek, der seinen Sohn auf den Namen Peter Parker Kirkman taufen ließ – zeichnet einen Comic, in dem eine Gruppe Überlebender sich inmitten einer Zombie Apokalypse wiederfindet. Blutrünstige Lawine, entstellte Körper, Leben & Tod – The Walking Dead wird in Amerika und im Rest der Welt zum Bestseller. Das Fernsehen macht daraus 2010 eine Serie. Nebenbei kommt die 113te Comic-Ausgabe in die Läden. Die lebenden Toten verfolgen uns bis in die Schlafzimmer. Seit wann sind sie salonfähig geworden?
    (7): Clip ab!: Dancing with myself /​ Billy Idol Wertsteigert der Tod das Leben? Auf diese Frage versucht Abgedreht diese Woche eine Antwort finden und zieht hierzu den wasserstoffblonden und zum wiederholten Mal auferstanden englischen Sänger Billy Idol. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere sang er „Dancing with myself“ – ein Hit der 80er, der die Geister heimsuchte. Der dazugehörige Clip, vom Regisseur von „Blutgericht in Texas“ und „Poltergeist“ gedreht, zeigt wie unser Billy von Schar von Zombies angegriffen wird.
    Brrr … (8): Schlussklappe: Kompetenzbilanz eines Zombie Habt ihr manchmal auch den Eindruck, eure Arbeitskollegen wirken schlaff und mechanisch, ohne jeglichen Enthusiasmus? Um nicht zu sagen wie tot, oder gar, wie Zombies! Keine Sorge, das schadet nicht dem Unternehmen. Ganz im Gegenteil. Abgedreht stellt klar, dass die Zombie Arbeitsweise starke Rentabilität aufweist. Ist der Zombie einmal ordentlich gekleidet, ist er gar äußerst akzeptabel … Eine Beweisführung des Absurden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.2013arte
  • (1): Das liest doch kein Schwein: „In einem andern Land“ von Ernest Hemingway Krieg ist etwas Furchtbares. Aber die schrecklichen Umstände können auch so manche zum Paar machen, die sich im normalen Leben nie beachtet hätten. Wenn überall der Tod lauert, möchte man erst recht vom Leben profitieren. Das jedenfalls dachte sich Fréderic Henry, Hauptfigur von Ernest Hemingways 1929 entstandenem Roman „In einem andern Land“. Henry nutzt seinen Krankenhausaufenthalt zum Flirten und schwängert am Ende die Krankenschwester Catherine Barkley. Und die Moral von der Geschicht’: Ein bedrohlicher Kontext schwächt weiblichen Widerstand …
    (2): Super Cocktail : Sylvester Stallone Sylvester Stallone gehört seit den 70er Jahren zu jenen Schauspielern, die Amerika im Krieg am besten symbolisieren: so stellt man sich den typischen GI vor, der allen Gefahren trotzt und auf seinem Weg alles niedermäht und in die Luft sprengt. Dabei ist der Schauspieler viel subtiler Seite als man auf den ersten Blick meinen möchte. Die von ihm verkörperten Figuren vereinen einen Großteil der amerikanischen Widersprüche auf sich. Jeder, der wie „Sly“ in einer Schublade steckt, sollte das Rezept von „Stallone vs. Stallone“ ausprobieren, den Cocktail, der alles und sein Gegenteil enthält.
    (3): Story: Homeland und Hatufim Am Anfang steht die seit 2010 in Israel laufende Serie Hatufim – In der Hand des Feindes. Der Plot: Zwei israelische Soldaten werden nach 17 Jahren Gefangenschaft in Syrien wieder auf freien Fuß gesetzt. Zuhause müssen sie lernen, ihr Trauma zu überwinden und sich wieder zu integrieren. Zwei Jahre später kam die Serie Homeland, die amerikanische und sehr viel paranoidere Version des gleichen Themas. In Homeland ermittelt Carrie Mathison (Claire Danes) gegen den aus der irakischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Marinesoldaten Brody, von dem vermutet wird, er sei während seiner Haft „umgedreht“ worden. Homeland hat in den USA die Kultserie „24“ abgelöst und sich zur Spionageserie der Obama-Jahre entwickelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.11.2013arte
  • (1): Skandal!: „Bonjour Tristesse“ von Françoise Sagan Mit 18 Jahren sorgte die dürre, knabenartige Erstsemestlerin Françoise Sagan für Aufruhr in den Medien. Dabei war sie weder mit einem Fußballprofi ins Bett noch in knapper Plastikshorts über eine Bühne gehüpft – nein, sie hatte einen Roman veröffentlicht. Die Abenteuer ihrer freigeistigen jungen Protagonistin stießen im Frankreich der Nachkriegszeit nämlich auf reichlich Empörung. Skandal! Die Polemiken wurden so heftig, dass sogar Papst Paul VI. eingriff und Sagan als „schlechtes Beispiel für die Jugend“ bezeichnete.
    (2): Clipomania: „Baby one more time“ von Britney Spears Heute bemüht „Abgedreht!“ den berühmtesten aller Teeniestars, um eine entscheidende Frage zu beantworten: Bleibt von der jungen Mädchenblüte mehr als welkes Laub? Mit diesem Clip zeigte Britney Spears – ganz in der Tradition des französischen Dichters Arthur Rimbaud – wie man seiner Pubertätskrise künstlerisch Ausdruck verleiht. Rund zehn Jahre und einige Jugendsünden später macht sie allen Mädchen deutlich, was geschieht, wenn man seine Knospen allzu willig den medialen Heckenscheren anheimgibt.
    (3): Super-Cocktail: Alte Damen im zweiten Frühling, oder: was macht Lolita im Ruhestand? Für junge Sängerinnen ist die Lolita-Masche meist eine todsichere Nummer: Einfach das süße, etwas naive Mädchen spielen, das mit großen Kulleraugen die Welt entdeckt, und schon sind drei Millionen Alben verkauft. Doch jede Jugend geht einmal vorbei – und wenn man nicht wie Bette Davis in „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ enden will, wird irgendwann ein Imagewechsel fällig. Für alle, die ihren Lolita-Ruf satt haben, gibt es hier das Rezept für den Welke-Jungfern-Cocktail – zugegebenermaßen ein wenig schal. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.11.2013arte
  • (1): Audioguide: Das Radisson Blu Hotel von Architekt Arne Jacobsen Arne Jacobsen – nie gehört? Dabei kennt jeder die Schöpfungen des dänischen Architekten und Designers: Er ist der Vater der legendären Sitzmöbel „Ei“, „Schwan“ und „Ameise“ – auch heute noch topmoderne Kultmöbel aus den Fünfzigern. Ursprünglich wurden die Sessel und Stühle 1958 eigens für das Foyer des Radisson Royal Hotels in Kopenhagen entworfen. Das komplett von Arne Jacobsen konzipierte Hotel gilt auch heute noch als Designtempel. „Abgedreht!“ steigt im Radisson in Kopenhagen ab – auf den Spuren des „dänischen Le Corbusier“.
    (2): Super Cocktail – Wie exportiert man sich als Däne? Internationale Prominenz zu erlangen, wenn man aus Dänemark kommt, ist keine leichte Übung. Schon allein, weil bei Skandinavien erst einmal jeder an Schweden denkt oder an mythologische Kreaturen, Kreuzungen aus Feldgeist und Lego. Außerdem stehen Dänen in dem Ruf, zwar hübsch anzusehen und mit gutem Geschmack ausgestattet, aber ansonsten ein bierernstes und eher spaßfreies Volk zu sein. Einige Dänen haben es dennoch zu internationaler Bekanntheit gebracht, ohne dabei ihre Herkunft zu verleugnen. „Abgedreht!“ hat das Erfolgsrezept für den rot-weißen Cocktail „Exportdäne“.
    (3): Skandal! – Lars von Trier in Cannes Die Filme von Lars von Trier sind so schön anzuschauen – so stark, so neurotisch. Gut gelaunt kam er 2011 zur Pressekonferenz nach Cannes anlässlich der Präsentation seines Films „Melancholia“ auf den Filmfestspielen. Sein Film handelt zwar von Depression und Weltuntergang, ist aber beim Publikum gut angekommen. Die ersten verbalen Provokationen auf der Pressekonferenz galten von Triers Darstellerinnen Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg und deren Umgang mit Nacktheit, den Sexszenen. Die Luft wurde allmählich dick. Schließlich kam die Frage über von Triers deutsche Abstammung und seinem Gefallen an der Naziarchitektur. Von Trier schoss sich selbst ins Aus: Erst meinte er, er könne Hitler verstehen, und dann kam es: „Ok, I’m a Nazi“.Skandal bei den Filmfestspielen! (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.11.2013arte
  • (1): Super Cocktail: Oprah Winfrey Oprah Winfrey wurde im amerikanischen Bundesstaat Mississippi geboren, wo sie vor dem Hintergrund von Kleinkriminalität, sexuellem Missbrauch, Kindstod, Hunger, Drogen, Krankheiten und Ausreißversuchen eine schreckliche Kindheit verlebte. Das Schlimmste für sie war, dass ihre Kleidung aus Kartoffelsäcken bestand! Heute zählt Oprah zu den reichsten Menschen der Welt und ihre 2011 eingestellte Talk Show war die erfolgreichste aller Zeiten. Wie schafft man es vom armen Schlucker zum Milliardär? Nichts leichter als das: Es reicht, das Patentrezept von Oprah Winfrey zu befolgen.
    (2): Das liest doch kein Schwein: „Schall und Wahn“ von William Faulkner William Faulkner, auch ein Kind des Mississippis, ist der Autor von „Schall und Wahn“, einer wahren Lektion über das Leben. Jeder träumt davon, hören zu können, was anderen Menschen durch den Kopf geht. Was denken zum Beispiel die Leute in der Metro, wenn sie gerade nicht mit ihrem Smartphone beschäftigt sind? Tatsächlich ist es eher gut, dass man das nicht weiß, es wäre wohl niederschmetternd. Der große William Faulkner demonstriert genau das in seinem Werk, das eher nichts für Migräneanfällige ist.
    (3): Skandal!: Jerry Lee Lewis und seine Frau 1958 verließ Rock’n’Roll-Superstar Jerry Lee Lewis die heimatlichen Ufer des Mississippis für eine Großbritannien-Tournee. Problem: Er reiste in Begleitung seiner Frau Myra, damals erst zarte 13 und seiner Cousine. Ein zweifacher Skandal! Die Polemik kochte hoch, und die Sache kam bis vors Parlament. Lewis wurde aus seinem Hotel geschmissen, und die Tournee war ein Desaster: Halb leere Konzertsäle und ständige Unterbrechungen durch beleidigende Zwischenrufe empörter britischer Zuschauer. Jerry Lee Lewis konnte noch so oft erklären, dass Ehen zwischen Cousin und Cousine und mit Minderjährigen am Mississippi völlig normal seien, doch das britische Publikum ließ sich nicht davon überzeugen. Nach drei Konzerten packte er seine Koffer und fuhr wieder nach Hause zurück. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.11.2013arte
  • 43 Min.
    (1): Story: Muhammad Ali 56 Siege in 61 Kämpfen, dreifacher Schwergewichtsweltmeister, mehrere historische Fights gegen Kolosse wie Joe Frazier und George Foreman – Muhammad Ali gilt als „The Greatest“ in der Boxgeschichte. Zugleich war er eine besondere Persönlichkeit in der Sportwelt. Er war nicht nur ein erstrangiger Athlet, sondern vertrat vehement und zuweilen provokant seine politischen und religiösen Überzeugungen, was ihm zu seltener Popularität verhalf. „Abgedreht!“ erzählt Muhammad Alis Geschichte vom Ringstar zur Kulturikone.
    (2): Supercocktail: Mike Tyson Wer wie ein Boxer rüberkommen möchte – hart und trashig, etwas schräg und rockig, der sollte das Rezept von Mike Tyson, des unbestrittenen Meisters in der Materie, befolgen. Man tätowiere sich das Gesicht und beiße dem Feind das Ohr ab. Doch Mike Tyson versteht sich auch auf Brieftauben und beweist damit, dass er sanft wie ein Täubchen sein kann.
    (3): Skandal: Edith Piaf und Marcel Cerdan In den 40er Jahren erlebte Marcel Cerdan den Höhepunkt seiner Karriere im Ring. Der freundliche Mann mit der Fistelstimme trainierte hart à la Dragon Ball, war mit Marinette Lopez verheiratet und Vater dreier Kinder. Doch dann begegnete der „marokkanische Bomber“ – Cerad wuchs ab seinem sechsten Lebensjahr in Marokko auf – bei einem Diner in New York dem „Spatzen von Paris“. Es war Liebe auf den ersten Blick, aber die Presse schrie „Skandal“ und holte den Weltmeister im Mittelgewicht von seinem Podest. Dafür setzte Edith Piaf dem mit 33 Jahren tödlich Verunglückten mit der „Hymne à l’amour“ ein Denkmal. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.12.2013arte
  • 43 Min.
    (1): Story – Punk auf Englisch 1977: Das gesetzte Großbritannien wird von einer Jugend aufgerüttelt, die ihrem Überdruss durch auffälliges Make-up und überall am Körper befestigten Sicherheitsnadeln Ausdruck verleiht. Gitarre spielend und „No future“ grölend nimmt sie es mit dem Establishment auf. Innerhalb von zwei Jahren veränderten Johnny Rotten, Joe Strummer und ihre Kumpanen das Gesicht des englischen Rock und katapultierten das britische Königreich an die Spitze einer Musikrevolution, die sich bald über ganz Europa ausbreitete.
    (2): Super Cocktail – Die Erben des Punk Eins sollte klar sein: Patti Smith ist eine Stadtstreicherin, Debbie Harry kommt von ihrer bürgerlichen Herkunft nicht los, und Vivienne Westwood ist Milliardärin. Und die Typen? Einfach uninteressant! Nur gibt es ein Problem dabei: Punkmentalität, Nonkonformismus und Sch … auf die Gesellschaft – all das schlägt leicht um in Turnschuhwerbung oder, schlimmer noch, in rechtsradikale Kritik am linken Gutmenschentum. Wer den echten Geist des Punk verkörpern möchte, ohne zur Marketingkarikatur zu werden, sollte das Neo-Punk-Rezept befolgen.
    (3): Audioguide – Berlin, SO 36 Punk: Das sind nicht nur The Clash und die Sex Pistols! Sowohl in London als auch im entfernten Westberlin ist Pogo „in“. Junge Do-it-yourself-Freaks schufen in wenigen Jahren eine völlig unabhängige deutschsprachige Punkszene. „Abgedreht!“ besucht diese Woche den legendären Punk-Club SO 36, wo einst mit Bierdosen applaudiert wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.12.2013arte
  • 43 Min.
    (1): Story – Was ist ein Geek? Heutzutage ist es fast unmöglich, ihnen zu entkommen. Ob in TV-Serien, der Werbung oder gar im Film, die etwas sonderbaren Gestalten finden sich einfach überall: die Geeks. Doch was genau macht sie aus? Und wie haben die einstigen Streber es geschafft, ihr Image vom pickeligen Verlierer loszuwerden und zum Held der modernen Zeiten zu avancieren? Diese Woche kratzt „Abgedreht!“ am Geek-Image.
    (2): Story – Game of Thrones Die US-Erfolgsserie „Game of Thrones“ passt genau in das Schema der Geek-Kultur. Eine schöne wie furchteinflössende Fantasiewelt, einige gefährliche Kreaturen, etwas mittelalterlicher Look, und das Spiel kann losgehen. Auf Romanen von George R. R. Martin basierend, macht die TV-Adaptation der „Game of Thrones“ der Fantasy-Community alle Ehre und begeistert die weltweit treue Geek-Gemeinde. Im modernen Sinne aufgepeppt, kann nicht einmal Xenia, die Kriegerprinzessin, der Serie etwas entgegensetzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.12.2013arte
  • 43 Min.
    (1): Story: Piraten im Kino Für viele sind die Piraten aus „Fluch der Karibik“ die Kinopiraten schlechthin. Aber der Seeräuber mit Bart, Augenbinde und Hakenhand sichert den Kinos seit eh und je die Einnahmen. „Abgedreht!“ unternimmt einen Streifzug durch das Genre: vom verrückten Blackbeard bis zum attraktiven Jack Sparrow.
    (2): Skandal: „Piraten“ – Polanskis Schiffbruch „Piraten“ von Roman Polanski kam 1986 in die Kinos. Der polnische Regisseur wollte seinen Beitrag zum Genre der Piratenfilme leisten, das schon viele Filmemacher vor ihm inspiriert hatte. Polanski, der sich auf seine Kunstfertigkeit verlassen konnte, legte ein eher klassisches Szenario zugrunde. Doch die Dreharbeiten waren chaotisch, nachdem sich alle Majors zurückgezogen hatten und die notwendigen Mittel schwer aufzutreiben waren. Hinzu kam, dass die Errichtung der Bauten endlose Zeit in Anspruch nahm und am Schluss die Kosten so hoch waren, dass sie durch den Flopp nie eingespielt werden konnten.
    (3): Story: Captain Hook Dank „Peter Pan“ von Walt Disney ist Captain Hook sicher der berühmteste Filmpirat geworden, so dass Spielberg ihm sogar einen eigenen Fantasyfilm widmete: „Hook“, eine weitere, aber originelle Verfilmung des Romans „Peter Pan“ von James Barrie. Hook ist die Verkörperung des Bösen, aber nicht nur, denn er ist auch der Erwachsene, der im Gegensatz zu Peter Pan seine Sterblichkeit und das Altern annimmt. Aber warum eigentlich, wo er doch im Land der Fantasie lebt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.12.2013arte
  • 43 Min.
    (1): Story: Die Movida Madrileña
    Madrid, 19. November 1975: Der spanische Diktator Francisco Franco stirbt und mit ihm nehmen 36 Jahre voller Repression und Zensur ein Ende. Die neu gewonnene Meinungs- und Pressefreiheit lässt eine Gegenkultur entstehen, die wie eine kreative Welle über die spanische Hauptstadt einbricht. Sie kennzeichnet sich durch einen Bruch mit konventionellen Sitten, der Infragestellung traditioneller Werte, einem ruhelosen Nachtleben und einer eigenen Untergrundpresse. Die Kulturrevolution städtischer Jugendlicher nennt sich La Movida Madrileña. „Abgedreht!“ stellt die Movida Madrileña, ihre Orte und Ikonen, vor.
    (2): Das liest doch kein Schwein!: „Le Cid“ von Pierre Corneille
    Jeder weiß, dass das Leben aus einer endlosen Aufeinanderfolge von Entscheidungen besteht: Ob Schokoladentörtchen oder Früchte, ob Mac oder PC, ob Ponyschnitt oder Strähnchen, ob „zum Hier essen“ oder „zum Mitnehmen“ – aus all diesen Fragen besteht das Dilemma unseres Alltags. Es gibt jedoch auch Momente, in denen unsere ganze Existenz auf der Waagschale steht: Wir befinden uns in einer Zwickmühle. Wie man da wieder raus kommt, verrät Rodrigue, Held des 1648 uraufgeführten Theaterstücks „Le Cid“ von Pierre Corneille.
    (3): Audioguide: Die Wüste von Tabernas
    Diese Woche fährt „Abgedreht!“ in die Wüste von Tabernas, einem ungewöhnlichen Ort im südlichen Spanien. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit den amerikanischen Steppengebieten diente die Wüste bereits vielen bekanten Westernfilmen als Kulisse, wie beispielsweise dem Regisseur Sergio Leone für „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“. Auf dem Gelände befinden sich heute drei Touristenattraktionen: Texas Hollywood, Mini Hollywood sowie Western Leone, in dem man aus dem Saloon heraus einige Gesetzlose beim Duell beobachten kann. Abgedreht! nimmt den Zuschauer mit auf eine Entdeckungstour durch das andalusische Open Air-Filmstudio, wo einige leidenschaftliche Fans ihrer Vorstellung vom Wilden Westen freien Lauf lassen können …
    (4): Supercocktail: Spanischer Exportschlager
    Ist es jemandem schon aufgefallen, dass nur ganz wenige unserer VIPs von der spanischen Halbinsel stammen? Es ist, in der Tat, gar nicht so einfach aus dem Paella-Land heraus zum Weltruhm aufzusteigen. Die Anzahl der spanischen Stars ist äußerst gering und die Südamerikaner haben die wenigen vorhandenen Plätze in Speedy Gonzales-Tempo an sich gerissen. Ihr stammt aus Spanien und wollt euch einen Namen machen? Folgt dem Rezept des „spanischen Exportschlagers“ – einem Cocktail muy bueno.
    (5): Skandal!: Achtzigjährige „restauriert“ Jesusbild von Borja
    Bis August 2012 war Borja eine einfache spanische Kleinstadt mit gerade mal 5047 Einwohnern. Doch mit einem Schlag richtet sie die weltweite Aufmerksamkeit auf sich und wird zur neuen Mediensensation. Weshalb? Nun, in dort befindet sich ein Ecce Homo, eine 1910 entstandene Wandmalerei des dornengekrönten Christus. Es ist der Stolz der ganzen Region und die Kirchengemeinde kümmert sich aufopferungswürdig darum. Doch 102 Jahre nach seiner Entstehung wird eine Restauration nötig. Cecilia Gimérez, eine achtzigjährige Rentnerin, widmet sich guten Glaubens dieser Aufgabe. Doch! Keiner weiß, ob der Mensch wirklich vom Affen stammt, aber der Ecce Homo sieht nun definitiv aus, als wäre er mit dem Monchichi verwandt. Und Cecilia wird klar, dass die Restauration kein leichtes Unterfangen ist …
    (6): Story: Cristóbal Balenciaga
    Wie einst Coco Chanel, hat sich auch Cristóbal Balenciaga als revolutionärer Modemacher einen weltweiten Namen gemacht. Schnitt, Stoff und Umriss – alles hat er über den Haufen geworfen. Nach einer 40jährigen Karriere zählt der berühmteste spanische Schöpfer, auch über die iberischen Grenzen hinaus, zu den ganz Großen der Branche. Unerschöpflich und obsessiv, Balenciaga überschreitet radikal die Grenzen des Machbaren, bis hin zu nahtlosen Kleidern. Dabei bleiben seine Kreationen stets tragbar und bequem.
    (7): Clip ab!: Macarena (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.01.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Skandal! – „L’après-midi d’un faune“
    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Skandal noch keine gängige Methode, um für den eigenen Zweck Werbung zu machen. Doch als Sergei Pawlowitsch Djagilew 1912 mit seinem Tanzensemble Ballets Russes in Paris eintrifft, macht er mit „L’après-midi d’un faune“ („Der Nachmittag eines Fauns“) Furore. In dem Stück verbringt eine römisch-mythologische Kreatur den Nachmittag damit, Nymphen nachzusteigen und hemmungslos zu flirten. Nicht nur, dass der noch junge Nijinsky in einem hautengen Stumpfhosenkostüm auf der Bühne tanzt, nein, er verwirft auch den akademischen Tanzstil für eine Choreographie, die vor sexuellen Anspielungen nur so strotzt …
    (2): Story – Downton Abbey
    Seit 2010 strahlt der britische Sender ITV „Downton Abbey“ aus – eine historische Dramaserie, die im England Edwards VII. spielt. Entgegen aller Erwartungen ist der Erfolg der Serie enorm, und sie wird sogar in Ländern wie Brasilien und Taiwan gesendet. Die begeisterten Fans tauchen in die Welt der britischen Aristokratie der 1910er Jahre ein und verfolgen mit Spannung die zahlreichen Zwistigkeiten innerhalb der Familie Crawley. Und die Tatsache, dass die Drehbuchautoren historische Ereignisse Großbritanniens und Europas – vom Untergang der Titanic, bis zur spanischen Grippe – in die Geschichte mit einfließen lassen, macht die Serie umso sehenswerter.
    (3): Story – Méliès vs. Gebrüder Lumière
    Zum einen stellt der Beitrag die Gebrüder Lumière vor, die Erfinder des Kinematographen und Regisseure unzähliger dokumentarischer Kurzfilme. Zum anderen Georges Méliès, Pionier des Trickfilms. Während die Brüder Lumière Frankreich und die Welt durch wenig gestellte Szenen dokumentieren, lässt Méliès seiner Fantasie freien Lauf, entwickelt erste sogenannte Special Effects und erzählt unglaubliche Geschichten, die von den Abenteuern Jules Verne inspiriert sind. Im Zeitalter der Belle Epoque entfalten sich die beiden Filmgenres parallel und unabhängig voneinander, bis hin zum absoluten Gegensatz, der sie für ein ganzes Jahrhundert voneinander trennen sollte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.01.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Die 80er im Film
    Die Popkultur der 80er Jahre lässt sich leicht erkennen: Zu ihrem Stil gehören Vokuhila und Dauerwelle, knallbunte Kleidung, ein auffallendes Make-up und das Keyboard. Auch das Kino hat vor ihr nicht haltgemacht. Von „Flashdance“ bis zum „American Gigolo“, die Ästhetik der 80er Jahre ist in jenen Filmen unverkennbar. Während dieser Jahre blüht auch das amerikanische Filmgeschäft: Man produziert weniger anspruchsvolle oder politische Filme, dafür mehr Blockbuster mit wiedererkennbaren, stereotypen Filmhelden.
    (2): Clip ab!: The Final Countdown /​ Europe
    Wer repräsentiert den genialen Musikstil der 80er Jahre besser als Europe? Mit schwungvollen Löwenmähnen, hautengen Lederhosen, dem Sinn für einen unverwechselbaren Synthetik-Sound und einem grandiosen Videoclip katapultiert uns „The Final Countdown“ zurück ins Jahr 1986. Europe brachte eine unvergessene Single auf den Markt, die sich innerhalb eines Jahres weltweit über acht Millionen Mal verkauft hat. Und bis heute ist sie häufig der letzte Song auf einer gelungenen Abendveranstaltung.
    (3): Skandal!: Die Marmorsäulen von Daniel Buren
    1986, in Paris: Der Innenhof des Palais Royal, ein bedeutender historischer Ort in der französischen Hauptstadt, soll sein Aussehen ändern. Hierfür beauftragt der Kulturminister den französischen Maler und Bildhauer Daniel Buren. An der zuvor als Parkplatz genutzten Stelle errichtet der Künstler Dutzende schwarz-weiß gestreifter Marmorsäulen in unterschiedlicher Höhe. In der unter dem Platz einsehbaren Etage dienen die Wasserbecken zwischen den bis dahin hinab reichenden Säulen sowohl als visuelle als auch akustische Reflexion. Als das Werk „Les Deux Plateaux“ (Die zwei Ebenen) bekannt wird, erregt es sämtliche Gemüter. Nach der Einreichung einer Petition bei der Regierung sowie einer Welle anklagend-kritischer Artikel in der konservativen Presse entgehen die Säulen von Buren nur knapp ihrer vorzeitigen Zerstörung. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.01.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Die Coolen im Film
    Cool – das ist heute so ziemlich alles und nichts. Doch auch wenn das Konzept etwas schwerlich zu definieren ist, so kommt der als cool geltende Typ im Film besonders häufig vor und ist stets auch als solcher erkennbar. Von James Dean, dem coolen Rebell im Kultfilm „ … denn sie wissen nicht, was sie tun“ bis zum Dude, dem übercoolen Loser in „The Big Lebowski“, sowie dem sympathischen Schulschwänzer Ferris Bueller und die coolen Hippies der 70er Jahre – das amerikanische Kino hat den coolen Helden in diversen Varianten und im Überfluss zu bieten. Doch wie kam dieser Figurentypus eigentlich in den Film? Und was genau macht ihn so cool?
    (2): Clip ab!: Beach Boys
    Was ist cooler als surfen? Man stellt sich auf dem Sonnenbrett zur Schau, reitet auf der Welle und baggert süße Miezen unter Palmen an. Die Beach Boys, die ultimativen Botschafter der Surfmusik, haben den Dreh raus und beamen uns mit ihrer Musik an die Strände Kaliforniens. Übercoole Strandburschen mit dem Hawaiihemd über der Schulter und dem Surfbrett unter dem Arm – „Abgedreht!“ garantiert heute für Good Vibrations.
    (3): Skandal!: John und Yoko nackt auf dem Albumcover
    Wir schreiben das Jahr 1969: John Lennon hat einen so hohen Coolness-Status erreicht, dass er und Yoko beschließen, auf dem Cover des Albums „Unfinished Music No. 1: Two Virgins“ im Adam- beziehungsweise Evakostüm zu posieren und somit ihre „nackte“ Liebe öffentlich zu machen. Ein Nacktporträt der beiden von vorne und hinten, das die Schallplattenhülle von beiden Seiten ziert. Doch selbst in ihrer Zeit – der Epoche der Sexuellen Befreiung – wurde Exhibitionismus nicht gerne gesehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.01.2014arte
  • 35 Min.
    (1): Story: Serge Gainsbourg und seine Musen Brigitte Bardot, Bambou, Charlotte und natürlich Jane Birkin – sie alle haben Serge Gainsbourg inspiriert. „Je t’aime … moi non plus“, „Love on the Beat“, „Lemon Incest“ … einen Großteil der Hits hat der Sänger für die Frauen in seinem Leben geschrieben – oder sollte man eher sagen: dank ihnen? Wie und weshalb haben die Frauen in Serges Leben sein ebenso fruchtbares wie geniales Schaffen beeinflusst? „Abgedreht!“ enthüllt alles über Serge Gainsbourg und seine Musen.
    (2): Das liest doch kein Schwein!: „Pygmalion“ von George Bernard Shaw Ein Buch ist schon was Tolles. Als Sitzerhöhung für Kinder, zum Beispiel. Bücher sind aber auch großartige Lebensratgeber, die uns dabei helfen, unseren Alltag aufzubessern. Unser Coach des Tages ist „Pygmalion“, das Theaterstück des irisch-britischen Dramaturgen George Bernard Shaw, das teilweise auf der gleichnamigen Geschichte von Ovid basiert. Ihr wisst schon, die Geschichte, in der ein Bildhauer der eigenen Statue namens Galatea verfällt. Aus dem Theaterstück lernen wir, dass es im Leben allein auf gutes Aussehen ankommt. Na schönen Dank auch, Herr Shaw!
    (3) : Clip ab!: Slave to the Rhythm /​ Grace Jones Andy Warhol, Yves Saint-Laurent, Jean-Paul Goude, Claude Montana, Azzedine Alaïa – sie alle hatten die eine Muse: Grace Jones. Die Frau mit den perfekten Maßen, die Ikone der 80er Jahre, inspirierte die größten Modeschöpfer und Künstler der damaligen Generation. Dank eines Liedes wechselt 1985 die musikalische Karriere der „ schwarzen Pantherin“ den Kurs. Der Song wurde ursprünglich für die Gruppe „Franky Goes to Hollywood“ geschrieben wurde, doch die wollten ihn nicht, und so war es an Grace Jones, mit „Slave to the Rhythm“ die Charts zu stürmen. „Abgedreht!“ erzählt euch alles über die Geschichte rund um das Musikvideo.
    (4): Supercocktail: Amanda Lear Die Muse eines Künstlers zu sein, ist keine schlechte Idee. Mit einer Traumfigur ausgestattet, wird man betrachtet, bewundert und überall eingeladen, um dann einen Drink ausgegeben zu bekommen. Das Risiko? Von seinem Künstler fallen gelassen zu werden und in Vergessenheit zu geraten. Wie macht man also Karriere, wenn man keine Muse mehr ist? „Abgedreht!“ erklärt das in diesem Beitrag über die ehemalige Muse von Salvador Dalí.
    (5): Story: Gena Rowlands und John Cassavettes Das Paar Gena Rowlands und John Cassavettes haben für die wohl schönsten amerikanischen Filme der Neuzeit zusammengearbeitet. Er hat das Drehbuch geschrieben, sie hat gespielt, er hat Regie geführt, während sie ihn inspirierte. „Eine Frau unter Einfluss“, „Opening Night“, „Minnie und Moskowitz“ – Cassavettes gibt seiner Lieblingsschauspielerin, Muse und Ehefrau ebenso starke wie sonderbare Rollen, die sie auszeichnen und berühmt machen. „Abgedreht!“ wirft einen Blick auf das untrennbare Kultpärchen.
    (6): Skandal!: Orson Welles & Rita Hayworth Es ist 1947, der Produzent Harry Cohn entscheidet sich, einen Film drehen zu lassen, in dem er eines der wohl berühmtesten, jedoch bereits getrennten Pärchen der Filmgeschichte auf dem Bildschirm wieder vereint: Rita Hayworth und Orson Welles. Alles läuft glatt, Orson ist gerade auf dem absteigenden Ast seiner Filmkarriere, und Rita hat noch ein letztes Mal die Chance, mit dem Mann zu drehen, den sie noch immer liebt. Doch, während Cohn darauf spekuliert, die breite Masse von seiner rothaarigen Hauptdarstellerin in den Film „Die Lady von Shanghai“ locken zu können, macht ihm Welles einen gehörigen Strich durch die Rechnung: Am Tag vor Drehbeginn schneidet er seiner Noch-Gemahlin die langen Haare ab und färbt sie zudem platinblond.
    Und da direkt vor den Augen der Presse.Skandal! (7): Rare Perle: Jean-Luc Godard & Anna Karina In den 60er Jahren ist Anna Karina die Muse Jean-Luc Godards. Sie heirateten und drehten gemeinsam sieben Filme, bevor sie 1969 wieder anderer Wege gehen. 20 Jahre nach ihrer Trennung treffen sie in der französischen Abendsendung „Bains de minuit“ er (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.02.2014arte

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