Abenteuer 1900 – Leben im Gutshaus

Die Zeitreise beginnt. Als Erste ziehen Mamsell Sarah Wiener und die Dienstboten im Gutshaus ein – natürlich nur in die untere Etage. Vor der Ankunft der Herrschaften müssen sie das ganze Haus noch einmal auf Vordermann bringen.
Mamsell Wiener macht von Anfang an klare Ansagen und den anderen wird schnell klar: Dienstbote 1900, das heißt vor allem massenhaft Arbeit und eine strenge Hierarchie. Dann treffen die Herrschaften ein: Herr und Frau Dr. Weber, sechs Kinder und zwei große Hunde …
Am nächsten Morgen versammelt sich der ganze Haushalt zur Morgenandacht. Der Gutsherr spricht einige wohlgesetzte Worte, dann wenden sich alle ihrem Tagwerk zu. Die meisten Dienstboten bekommen ihre Herrschaft für den Rest des Tages nicht mehr zu Gesicht. Die oberen Etagen sind für sie tabu.
Unten reißt die Arbeit nicht ab. Kochen und putzen, Wasser schleppen und Spülen, Öfen heizen und Torfklos leeren … Das Hausmädchen Svenja hat es besonders schwer. Als sie dann auch noch Ärger bekommt mit der Mamsell, würde sie am liebsten alles hinschmeißen … (Text: ARD)

Die Hausbewohner stehen vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe: Sie müssen ein festliches Diner für die Honoratioren der Gegend geben. Die Herrschaften müssen beweisen, dass sie sich sicher auf dem Parkett der Etikette bewegen, die Dienstboten haben dafür zu sorgen, dass die fünf Gänge perfekt auf den Tisch kommen: wohlschmeckend, heiß und formvollendet serviert. Mamsell Wiener und ihre Mannschaft legen sich ins Zeug. Bloß keine Blamage!
Für die „jungen Herren“ und Hauslehrer Moseler beginnt der Schulalltag. Das Schulzimmer ist im ersten Stock, Bummeln auf dem Schulweg ist ausgeschlossen. Lehrer Moseler legt Wert auf Pünktlichkeit und saubere Hände. Aber Unterrichten mit den Methoden von damals und Kindern von heute ist ein schwieriges Unterfangen und schon bald gibt es den ersten Ärger … (Text: ARD)

Ohne Kühlschrank und Tiefkühlfach ist die Vorratshaltung um 1900 ein schwieriges Geschäft. Im Gutshaus sind die Fleischvorräte verdorben und Nachschub gibt es nur in einer Form: lebend. Die Bewohner müssen sich entscheiden – wollen sie ein Schwein schlachten oder nicht?
Der Hauslehrer bekommt Verstärkung: Muriel Seeger, eine waschechte Französin und für die Zeit im Gutshaus die Gouvernante. Sie wird sich ab sofort um die „jungen Herren“ kümmern, wenn diese nicht im Unterricht sind. Lehrer Moseler ist skeptisch. Da muss schon ein richtiger Drachentöter kommen, sagt er. Doch Mademoiselle Seeger schafft es: am Abend liegen alle sechs Jungs pünktlich im Bett. Ein echter Erfolg! Doch schon am nächsten Morgen sieht alles ganz anders aus … (Text: ARD)

Die Herrschaften fahren ans Meer, ins feine Ostseebad Ahlbeck. Mit dabei: Diener, Stubenmädchen und Gouvernante. Man legt Wert auf den gewohnten Service, auch auf Reisen. In Ahlbeck steht „Wellness 1900“ auf dem Programm, später ein Picknick am Strand. Man lässt es sich gut gehen.
Das übrige Gesinde bleibt in Belitz und genießt die Zeit ohne Herrschaften. Eigentlich heißt der Auftrag zwar „großer Hausputz“, aber sie lassen es ruhig angehen: Ein Ausflug zum See und dann ins nächste Dorf, den Monatslohn auf den Kopf hauen.
Doch als die Herrschaften zurückkommen, ist die gnädige Frau alles andere als zufrieden. Die Stimmung sinkt auf den Tiefpunkt … (Text: ARD)

In der Gutsküche gibt es Nachwuchs. Seit Wochen wacht Svenja über den petroleumgeheizten Brutofen, jetzt ist es endlich soweit. Die ersten Küken schlüpfen.
Und auch in der oberen Etage gibt es Zuwachs: Fräulein Karin Beese, der Sommergast der Herrschaften aus der Stadt, reist an. Sepp und Tim, die beiden Burschen, sind begeistert und können es kaum erwarten, mit dem hübschen Fräulein ins Gespräch zu kommen. Doch für ein junges Fräulein aus besseren Kreisen sind vertrauliche Kontakte mit dem niederen Gesinde natürlich völlig undenkbar! Die Burschen müssen sich etwas einfallen lassen … (Text: ARD)

Der große Sommerball steht bevor. Mamsell Wiener bekommt Verstärkung in der Küche. Klaus Lumpp, der neue Koch, wird sie bei den Vorbereitungen unterstützen. Doch die Mamsell steht am liebsten selbst am Herd. An ihr Heiligtum lässt sie eigentlich niemanden heran …
Auch bei den Herrschaften laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Eine Tanzlehrerin reist eigens aus Berlin an, die Ballkleider werden angeliefert. Hausmädchen Svenja denkt mit Neid daran, dass nur die Herrschaft tanzen darf und träumt von einem feinen Kleid und neuen Schuhen. Und auch Sepp, der Stallbursche, träumt: von einem Walzer mit der schönen Karin, über alle Standesgrenzen hinweg …
Dann kommt der letzte Morgen und es heißt Abschied nehmen vom Gutshaus. Die Kutschen fahren vor, Diener Arndt hilft ein letztes Mal beim Einsteigen. Es geht zurück in die Gegenwart. (Text: ARD)