28 Minuten

Kabinett Valls 2: Steht die neue Linke politisch rechts?
Frankreichs Politik steckt in der Krise. Nachdem vor einer Woche die Regierung unter Premierminister Manuel Valls aufgelöst und ein neues Kabinett gebildet wurde, fand am Wochenende in der Hafenstadt La Rochelle die Sommerakademie der Sozialisten statt. Ziel der Veranstaltung ist es, die Fraktion im Parlament erneut zu einen und die Sozialisten an der Macht zu halten.
Pascal Lamy, Ehrenpräsident des Thinktanks „Notre Europe – Institut Jacques Delors“, analysiert dieses Ereignis und dessen Einfluss auf die aktuelle Lage der französischen Politik.
Ukraine: Wer kann Putin noch aufhalten?
„Gegen die Ukraine wurde eine direkte und offene Aggression von einem Nachbarstaat aus begonnen. Dies hat die Lage in der Konfliktzone auf radikale Weise verändert“, sagte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, nachdem die Armee seines Landes den Flughafen Lugansk im Kampf gegen russische Soldaten aufgeben musste.
Wer kann Putin noch aufhalten? Über diese Frage diskutieren Raphaël Glucksmann, Schriftsteller und Gründer der NGO „Zentrum für europäische Demokratie“ in Kiew, Alexandra Goujon, Politologin und Expertin für die Ukraine, und Camille Grand, Direktor der französischen Denkfabrik FRS. (Text: arte)

Tochter gehörloser Eltern: Meine Kindheit in Stille
Ihr Vater ist gehörlos, ihre Mutter ist gehörlos. Sie aber hört und spricht. Wie Véronique Poulain in dieser besonderen Umgebung aufwuchs, berichtet sie heute Abend in „28 Minuten“.
Ebola: Sind alle krank vor Angst?
Die Ebola-Seuche ist offenbar nicht aufzuhalten. Seit Beginn des Ausbruchs im März gab es insgesamt 3069 bestätigte oder vermutete Erkrankungsfälle, 1552 Menschen sind bereits gestorben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte die Zahl auf bis zu 20 000 steigen.
Sind alle krank vor Angst? Über diese Frage diskutieren Sylvie Brunel, Geografin und Professorin an der Universität Paris-Sorbonne, Claire Magone, Beauftragte von „Ärzte ohne Grenzen“ in Sierra Leone, und Professor Jean-François Delfraissy, Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Infektionskrankheiten des INSERM. (Text: arte)

Richter Lambert: Die Wahrheit im Fall Grégory?
Der Fall des kleinen Grégory, der 1984 an Händen und Füßen gefesselt tot in einem Bach in der Nähe seines Elternhauses gefunden wurde, ist wohl eines der mysteriösesten Verbrechen Frankreichs. Auch die mittlerweile dreißig Jahre dauernden Ermittlungen konnten nicht klären, wer der Täter ist.
Jean-Michel Lambert, Vizepräsident des Amtsgerichts in Le Mans und damals zuständiger Ermittlungsrichter, ist heute zu Gast bei „28 Minuten“.
Massenarbeitslosigkeit: Sollen Tabus gebrochen werden?
3,4 Millionen, Tendenz steigend. Das ist die traurige Bilanz der letzten veröffentlichen Arbeitslosenzahlen in Frankreich. Noch nie zuvor waren so viele Franzosen erwerbslos wie im Juli 2014. Nun sorgte Arbeitsminister François Rebsamen mit seiner Äußerung, Arbeitssuchende verstärkt kontrollieren zu wollen, für Aufsehen.
Sollen Tabus gebrochen werden? Über diese Frage diskutieren Pierre Larrouturou, Ökonom und Vorsitzender der zivilgesellschaftlichen Bewegung „Nouvelle Donne“, der Ökonom Jean-Marc Daniel und Jacqueline Balsan, Vizepräsidentin der Bewegung zum Schutz Arbeitsloser und Armer MNCP. (Text: arte)

Krankenhäuser: Ein dringender Fall
In seinem neuen Film widmet sich Thomas Lilti dem Krankenhausmilieu und beschreibt den Alltag des jungen Arztes Benjamin, der seine ersten praktischen Erfahrungen sammelt und dabei oft an seine Grenzen stößt.
Heute Abend schildert Thomas Lilti, der selbst Arzt ist, sein Anliegen als Regisseur.
Terror in Irak: Was soll man tun gegen die Barbarei?
Nach der Enthauptung des US-amerikanischen Journalisten James Foley richtete die Terrormiliz „Islamischer Staat“ diese Woche den Reporter Steven Sotloff hin. US-Präsident Barack Obama will „für Gerechtigkeit sorgen“, und der französische Präsident François Hollande ließ verlauten, die Tat beweise den „schändlichen Charakter der Dschihadisten-Organisation, die die Freiheit infrage stellt und nur den Terror kennt.“
Gestern lieferte Deutschland erstmals militärische Ausrüstung an die Kurden, um ihren Kampf gegen die IS-Miliz in Irak zu unterstützen.
Wie lässt sich der Barbarei Einhalt gebieten? Über diese Frage diskutieren Abdelasiem El Difraoui, Experte für dschihadistische Propaganda, Gilles Kepel, Politologe und Experte für den Islam und die arabische Welt, sowie Frédéric Encel, Geopolitologe und Dozent an der Hochschule „Sciences Po“ in Paris. (Text: arte)

Einmal die Woche empfängt Elisabeth Quin drei Experten und einen Karikaturisten, mit denen sie das Wochengeschehen Revue passieren lässt.
Um über die aktuelle Lage in der Ukraine und das neue Kabinett um Premierminister Manuel Valls zu diskutieren, begrüßt Elisabeth Quin Jean Quatremer, Korrespondent der Tageszeitung „Libération“ in Brüssel, Gilles Martin-Chauffier, Chefredakteur der Illustrierten „Paris Match“, Joëlle Meskens, Korrespondentin der belgischen Tageszeitung „Le Soir“ in Paris, und den Karikaturisten Charb.
Claude Askolovitch widmet sich dem Fall des krebskranken Jungen Ashya und dessen angeblicher Entführung, und Nadia Daam enthüllt brisante Details zur Celebgate-Affäre.
Renaud Délys „Frau der Woche“ ist Valérie Trierweiler, die Ende vergangener Woche in einem Buch mit ihrem Exmann François Hollande abrechnete.
Das „Titelblatt der Woche“ illustriert die Reaktionen auf die Enthauptung des amerikanischen Journalisten Steven Sotloff, und unsere neue Rubrik „Die Drohne“ nimmt die Ebola-Epidemie in Westafrika unter die Lupe. (Text: arte)

Bernard-Henri Lévy: Die neuen Kämpfe eines engagierten Intellektuellen /​ Kann sich der Präsident noch zweieinhalb Jahre halten? (Text: arte)

Gefangene der Peiniger auf dem Sinai /​ Sanktionen und Mistral-Schiffe: Übertreibt es Frankreich gegen Putin? (Text: arte)

In der Hölle der Einzelhaft /​ Europäische Dschihadisten: Warum brechen sie auf? (Text: arte)

Im Kopf von Nicolas Sarkozy /​ Staatshaushalt: Verschuldet Frankreich sich immer weiter? (Text: arte)

Das Wochengeschehen im Rückblick (Text: arte)

Bruno Le Maire: Wenn ich erst Vorsitzender bin …
Nach der Aufdeckung der Finanzaffäre „Bygmalion“ und der Blamage bei den Europawahlen im Mai 2014 trat die gesamte Führung der UMP, der konservativen Partei Frankreichs, zurück. Ende November wählen die Parteimitglieder nun einen neuen Vorsitz. Einer der Anwärter darauf ist Bruno Le Maire.
Heute Abend ist der Abgeordnete für das Département Eure zu Gast bei „28 Minuten“.
Wozu sind wir im Kampf gegen Daaisch bereit?
Nach der Enthauptung zweier amerikanischer Staatsbürger durch die Terrorgruppe IS starb am Samstag eine dritte westliche Geisel, der Brite David Haines. US-Außenminister John Kerry äußerte, er fühle sich „äußerst bestärkt“ durch die Zusagen anderer Länder, die USA im Krieg gegen die Terrormiliz militärisch zu unterstützen.
Gestern fand unterdessen eine internationale Konferenz in Paris zur Lage in Irak statt, an der 24 Länder teilnahmen.
Wozu sind wir im Kampf gegen Daaisch bereit? Über diese Frage diskutieren Michel Goya, Oberst des französischen Heeres, Pierre-Jean Luizard, Historiker mit dem Fachgebiet „Zeitgenössischer Islam“, und Roland Jacquard, Vorsitzender des Expertengremiums „Observatoire international du terrorisme“. (Text: arte)

Eric Reinhardt: „Meine Leserinnen, das bin ich!“ /​ Referendum in Schottland: Das enteinigte Königreich? (Text: arte)

Mein Leben als Wachmann ohne Papiere /​ Sarkozy-Hollande: Ist das Rückspiel unausweichlich? (Text: arte)

Abgefahrener Thriller bei den Sch’tis /​ Calais, Lampedusa: Wohin mit den Flüchtlingen, die Europa erreichen? (Text: arte)

Jean-Marie Le Pen und ich
Er ist politisch links orientiert, Jude, Sohn eines Deportierten und ehemaliger Freimaurer, und er hat den Ehrenpräsidenten der rechtsextremen Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, 25 Jahre lang begleitet.
Heute Abend berichtet der Regisseur und Schriftsteller Serge Moati über seine Erlebnisse.
Defizit, Reformen: Können uns die Deutschen noch vertrauen?
Das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland ist angespannt. Die neue Regierung unter Premierminister Manuel Valls musste erst kürzlich erklären, auch in diesem Jahr die Euro-Defizitkriterien nicht erfüllen zu können. Deutschland fordert unterdessen mehr Reformbereitschaft. Seit gestern ist Manuel Valls nun zu Gast in Deutschland.
Können die Deutschen den Franzosen noch vertrauen? Über diese Frage diskutieren Karine Berger, Abgeordnete für Hautes-Alpes und Generalsekretärin für Wirtschaft bei der PS, Christian Schubert, Paris-Korrespondent der Tageszeitung „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, und Guillaume Duval, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins „Alternatives Economiques“.

Alzheimer: Ich habe meine Mutter vor dem Tod bewahrt /​ Islamischer Staat: Wie geht Frankreich mit Erpressung um? (Text: arte)

Sondersendung Barack Obama (Text: arte)

Marcel Duchamp, mein Freund
Marcel Duchamp war ein französisch-amerikanischer Künstler und gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus.
Heute Abend ist Jean-Jacques Lebel, Installationskünstler und Schriftsteller, zu Gast bei „28 Minuten“.
Leihmutterschaft: Sollen Frauen Kinder für andere austragen dürfen?
Leihmutterschaft ist in Frankreich verboten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte widersprach jedoch im Juni 2014 der Regierung in Paris, die Kindern, die von Leihmüttern im Ausland ausgetragen wurden, den Eintrag ins französische Melderegister verweigert. Frankreich kann noch bis morgen Einspruch gegen das Urteil einlegen.
Sollen Frauen Kinder für andere austragen dürfen? Über diese Frage diskutieren Alexandre Urwicz, Vorsitzender der Vereinigung von Regenbogenfamilien ADFH, Adeline Le Gouvello, Anwältin der Kinderrechtsvereinigung „Juristes pour l’Enfance“, und Geneviève Delaisi de Parseval, Psychoanalytikerin und Bioethikexpertin. (Text: arte)

Das Wochengeschehen im Rückblick
Einmal die Woche empfängt Elisabeth Quin drei Experten und einen Karikaturisten, mit denen sie das Wochengeschehen Revue passieren lässt.
Um über die Bedrohung Frankreichs durch „Islamischer Staat“ und das Comeback Nicolas Sarkozys zu diskutieren, begrüßt Elisabeth Quin Anne-Elisabeth Moutet, Redakteurin von „The Sunday Telegraph“, Jean Quatremer, Korrespondent der Tageszeitung „Libération“ in Brüssel, Raphaël Glucksmann, Schriftsteller und Gründer der NGO „Zentrum für europäische Demokratie“, und die Karikaturistin Coco.
Claude Askolovitch widmet sich der Filmdiva Brigitte Bardot und ihrer öffentlich bekundeten Sympathie für die Front National. Nadia Daam setzt sich mit einem Überfall auf eine geistig behinderte Jugendliche auseinander. Die Angreifer hatten ein Video ihrer Tat ins Netz gestellt, woraufhin die Internetgemeinschaft die Täter zu Opfern machte.
Renaud Délys „Mann der Woche“ ist der Chef von Air France-KLM, Alexandre de Juniac, der die Billigtochter Transavia ausbauen will. Air France streikt seit zwei Wochen, es handelt sich um den härtesten Arbeitskampf seit 1998.
Das „Titelblatt der Woche“ illustriert den Rückzug der spanischen Regierung beim umstrittenen Gesetz zur Verschärfung des Abtreibungsrechts, und unsere neue Rubrik „die Drohne“ entfliegt nach Kurdistan, wo letzte Woche 130 000 Menschen vor der Offensive von „Islamischer Staat“ flohen. (Text: arte)

Ein französischer Arzt teilt aus
Bernard Kouchner ist ein Routinier im Bereich der internationalen Beziehungen. Er verurteilt die Teilnahmslosigkeit Europas angesichts der Ebolaseuche in Afrika. Auch die Machtlosigkeit der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen „Islamischer Staat“ lässt ihn nicht ungerührt.
Heute Abend teilt Bernard Kouchner, ehemaliger französischer Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten und Gründer von „Ärzte ohne Grenzen“, auch bei „28 Minuten“ aus.
Geschützte Berufsgruppen: Das Ende der Privilegien?
Heute streiken Apotheker, Ärzte, Anwälte, Gerichtsvollzieher und Notare in Frankreich. Ein neuer Gesetzesentwurf sieht vor, diese sogenannten reglementierten Berufsgruppen, die bisher von einer Sonderstellung profitieren, zu liberalisieren und somit Einsparungen zu erzielen.
Bedeutet dies das Ende der Privilegien? Über diese Frage diskutieren der Ökonom Jean-Marc Daniel, Michel Chassang, Arzt und Vorsitzender der Selbstständigengewerkschaft UNAPL, und Thierry Fabre, stellvertretender Chefredakteur der Wirtschaftszeitung „Challenges“. (Text: arte)

Menschen mit Lernschwierigkeiten, die Frankreich nicht will
Allem Anschein nach ist das französische Gesundheitssystem mit der Betreuung von Menschen mit Lernschwierigkeiten maßlos überfordert. Mangelnde Pflege, katastrophale Hygienebedingungen und die häufige Isolierung der Patienten sind nur einige der herrschenden Missstände. Für belgische Pflegeeinrichtungen ist die Betreuung von Franzosen mit Lernschwierigkeiten inzwischen zu einem lukrativen Geschäft geworden.
Diese Erfahrung musste auch Jeanne Auber, Ärztin und selbst Mutter einer Tochter mit Lernschwierigkeiten, machen. Heute Abend berichtet sie bei „28 Minuten“ von ihren Erlebnissen.
Gibt es ein Problem mit dem Islam in Frankreich?
Heute Abend strahlt „28 Minuten“ ein Fernsehduell zwischen Edwy Plenel, Journalist, Leiter und Mitbegründer der Internetzeitung „Médiapart“, und dem Philosophen Alain Finkielkraut aus, um die aktuelle Lage der Muslime in Frankreich, die Integrationskrise und die zunehmende Islamophobie zu thematisieren. (Text: arte)

Berufsbild: Antiterrorismus-Richter /​ Hongkong: Kann China die Demokratie tolerieren? (Text: arte)

Sie essen uns, wir töten sie /​ Irak, Mali, Zentralafrikanische Republik: Zu viele Kriege für Frankreich? (Text: arte)

Das Wochengeschehen im Rückblick
Einmal die Woche empfängt Elisabeth Quin drei Experten und einen Karikaturisten, mit denen sie das Wochengeschehen Revue passieren lässt.
Um über die Demonstrationen in Hongkong und die Bygmalion-Finanzaffäre zu diskutieren, begrüßt Elisabeth Quin die Journalistin Caroline Fourest, den Historiker Pascal Blanchard, Étienne Gernelle, Chefredakteur des Magazins „Le Point“, und den Karikaturisten Charb.
Claude Askolovitch widmet sich einem französischen Dschihadisten, der in den USA mittlerweile zu den zehn meistgesuchten Terroristen gehört. Nadia Daams Hashtag der Woche ist #StopJailingGays. Hintergrund der Solidaritätsbekundungen ist die Verhaftung von sieben Männern in Ägypten, weil Videoaufnahmen von ihrer Teilnahme an einer privaten gleichgeschlechtlichen Hochzeit publik wurden.
Renaud Délys „Mann der Woche“ ist der FN-Politiker David Rachline, der mit seinen 26 Jahren als jüngster Senator in der Geschichte von Frankreichs Fünfter Republik in das Oberhaus einzieht.
Das „Titelblatt der Woche“ illustriert das zurzeit auf Eis gelegte Referendum in Katalonien, und unsere neue Rubrik „die Drohne“ entfliegt nach Hongkong, wo seit über einer Woche eine Studentenbewegung für freie Wahlen demonstriert. (Text: arte)