Jan Böhmermann bringt „Hallo Spencer“ mit Kinofilm zurück

Comeback der kultigen Puppen soll auch im ZDF laufen

Dennis Braun
Dennis Braun – 14.05.2024, 12:15 Uhr

Szenenbild aus „Hallo Spencer – Der Film“ – Bild: Gordon Timpen/SMPSP/Network Movie
Szenenbild aus „Hallo Spencer – Der Film“

2019 feierte die kultige Puppentrickserie „Hallo Spencer“ ihr 40-jähriges Jubiläum. Ein Jahr zuvor hatte ihr Erfinder Winfried Debertin mit der Nachricht überrascht, einen Kinofilm auf die Beine stellen zu wollen, der mithilfe von Crowdfunding finanziert werden sollte (fernsehserien.de berichtete). Lange war von dem Projekt nichts mehr zu hören, nun aber gibt es konkrete Informationen – und die haben es in sich: Hinter „Hallo Spencer – Der Film“ steht niemand Geringerer als Jan Böhmermann mit seiner Produktionsfirma Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld.

Der Satiriker gilt als großer Fan von Spencer und seinen Freunden und hatte sie schon das ein oder andere Mal in seinem „ZDF Magazin Royale“ zu Gast. Zusammen mit Elias Hauck und Tim Wolff hat er nun das Drehbuch für den Film geschrieben, der neben der UE GmbH von Studio Zentral im Auftrag des ZDF produziert wurde. Dort und in der ZDFmediathek soll er noch in diesem Jahr zu sehen sein, Weltpremiere feiert er am 2. Juli im Rahmen des Filmfest München.

Zum Inhalt: Jakob Sesam (eine nette Anspielung auf die „Sesamstraße“) ist der einstmals erfolgreiche Macher der Kinderfernsehserie „Hallo Spencer“. Er lebt 20 Jahre nach der letzten Folge mit seinen Puppen in einer verfallenen Diskothek. Nun droht auch diese letzte Zuflucht der Puppen Spencer, Elvis, Lulu & Co. zu verschwinden. Sesam und seinen Puppen bleibt nur noch eine Chance. Sie müssen schnell 10 Millionen auftreiben, um die Abrissbagger zu stoppen, und beschließen: Wir machen einen Film! Der kürzlich veröffentlichte Trailer gibt einen ersten Vorgeschmack:

Der Cast ist prominent besetzt: Die Hauptrolle des Jakob Sesam verkörpert Rainer Bock, darüber hinaus sind Victoria Trauttmansdorff, Margarita Broich, Sebastian Rudolph, Jens Harzer, Marina Galic, Olli Dittrich und als Special Guest der Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow in weiteren Rollen zu sehen. Ebenfalls vor der Kamera stehen Jan Böhmermann und Joachim Hall, der Originalsprecher von Spencer, der ihm auch in der Fortsetzung wieder die Stimme leiht.

Fans der Ursprungsserie können sich darüber hinaus auf weitere vertraute Stimmen von damals freuen: So wird Jungdrache Poldi erneut von Friedrich Wollweber gesprochen, Martin Leßmann ist als Kasi zu hören und Klaus Naeve vertont Quietschbeu Karl-Gustav. Da einige Sprecher beispielsweise aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung standen, gibt es für die Figuren Nepomuk (Andreas Förster), Lulu (Susi Claus) und Galaktika (Andrea Bongers) Neubesetzungen. Wer die Zwillinge Mona und Lisa, Elvis, Lexi und die Quietschbeus Karl-Heinz und Karl-Otto spricht, ist aktuell noch nicht bekannt. Weitere Puppenspieler sind Eike Schmidt, Maik Evers, Benno Lehmann und Winfried Debertin.

Die Regie des bereits im vergangenen Jahr entstandenen Films führte Timo Schierhorn, als Produzenten fungieren neben Böhmermann auch Alexander Hesse und Lasse Scharpen, Producerinnen sind Julia Brand und Julia Michel. Die Musik stammt von Albrecht Schrader, die Kostüme von Yvonne Lehmann.

„Hallo Spencer“ basiert auf einer Idee von Winfried Debertin und seiner bereits verstorbenen Kollegin, der ehemaligen NDR-Redakteurin Angelika Paetow. Als Regisseur zeichnete Peter Podehl verantwortlich, der anfangs von „Maus“-Erfinder Armin Maiwald unterstützt wurde, von dem auch Spencers kultiger Begrüßungsspruch Hallo, liebe Leute von A bis Z, von 1 bis 100, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen, da bin ich wieder, euer lieber, guter, alter Spencer! stammt. Die erste Folge „Das Frühstücksei“ lief am 27. Dezember 1979 im NDR, die letzte am 7. September 2001 im KiKA. Anschließend wurde die Puppentrickserie noch mehrfach in den Dritten Programmen, bei arte und im Pay-TV bei Junior wiederholt, letztmalig war sie 2011 zu sehen.

Ursprünglich war „Hallo Spencer“ als deutsche Antwort auf die „Sesamstraße“ konzipiert und sollte diese langfristig ersetzen. Aufgrund der hohen Popularität existierten beide Serien letztlich jedoch jahrzehntelang parallel. Anfang der 1990er Jahre wurde Spencer auch ins Ausland verkauft und seitdem in Ländern wie China, Spanien, Singapur, Weißrussland, den Niederlanden, den USA und in Skandinavien gezeigt. 2004 wurden die Original-Kulissen in den Heide-Park Soltau verlegt. Bis Ende 2016 führte man dort in der Spencer-Show durch Audio-Animatronics neue Geschichten um das Runddorf auf.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1992) am

    Dann sollten sie aber auch die Folgen der Serie mal aus dem Archiv holen und zum Streamen anbieten.


    Leider gibt es nur einzelne Folgen bei Youtube in schlechter Qualität.


    Was den Film betrifft, bin ich noch etwas skeptisch.


    Heutzutage kennt ja kaum noch jemand "Hallo Spencer", daher wohl nur für Fans der Serie interessant.
    • am

      Sorry, das sollte aber wohl Ärger mit Disney geben wenn der Teil der hier in der Geschichte steht wirklich stimmt… 90% davon ist doch davon aus dem 2011 Film der Muppets… und das es auch Puppen sind macht es das noch schlimmer…


      An sich freu ich mich aber trotzdem drauf.
      • (geb. 1992) am

        Ja, erinnerte mich auch etwas an diesen Muppets-Film.


        Dort war es aber eine Theatershow, kein Film.
      • am

        Aber auch der Grund den Film zu machen und die Summe ist halt $ gegen € getauscht… 


        Soll die Freude erstens nicht schmälern und zweitens abgekupfert wird überall… und selbst die Muppets mussten sich ja hinterher mit klagen wegen einem Song rumschlagen…

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